Swisscanto Invest über Aktien: "überfällige Korrektur, aber kein Bärenmarkt"

"Die jüngsten Aktienmarktturbulenzen lassen sich auch als Bewertungskorrektur verstehen", heißt es im Swisscanto Invest – Kurzbericht März 2018. Swisscanto Invest | 05.03.2018 12:20 Uhr
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Swisscanto Invest – Kurzbericht März 2018

Konjunktur

In den USA zeichnet sich im ersten Halbjahr ein Anstieg der Inflation ab. Die expansive Fiskalpolitik erhöht die Inflationsrisiken zusätzlich. Allerdings sehen wir keinen markanten Anstieg der Teuerung, weshalb wir davon ausgehen, dass die US-Notenbank ihre geplante Gangart bei der Normalisierung der Geldpolitik beibehalten kann. Die Wirtschaft der Eurozone ist im 4. Quartal 2017 kräftig gewachsen. Für das Gesamtjahr resultiert eine Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts von 2,5 Prozent, was dem höchsten Wert seit 2007 entspricht. Der Fokus der britischen Notenbank hat sich von der Unterstützung der Konjunktur auf die Inflationsbekämpfung verschoben. Inflationsprognosen zeigen, dass die Teuerung in Großbritannien bis Ende 2019 über dem angestrebten Ziel von zwei Prozent liegen wird. In den Schwellenländern wird sich das Wirtschaftswachstum weiterhin bei anhaltend moderaten Inflationsraten günstig entwickeln.

Finanzmärkte

Die Renditen sind in diesem Jahr auf breiter Front gestiegen. Aufgrund der erfreulich ausgefallenen Konjunkturdaten zogen auch die Realrenditen an. Mit steigenden Inflationserwartungen dürften die Renditeniveaus in moderatem Maße weiter steigen. Nachdem die Aktienmärkte lange Zeit nur aufwärts tendiert haben, kam es Anfang Februar zu einer Bewertungskorrektur. Auslöser der Korrektur waren keine schlechten Konjunkturaussichten, sondern  realistischere Inflations- sowie Zinserwartungen. Die Steuerreform in den USA hat dazu geführt, dass die Finanzanalysten ihre Gewinnwachstumserwartungen für die US-Unternehmen auf mittlerweile 16 Prozent erhöht haben.

Bewertungskorrektur bei Aktien

Nachdem die Aktienmärkte seit Längerem nur eine Richtung kannten, kam es Anfang Februar zu einer heftigen Korrektur. Auslöser war der US-Arbeitsmarktbericht, der einen unerwartet starken Lohnanstieg auswies und Inflations- sowie Zinsängste schürte. Der globale Aktienmarkt verlor im Februar weniger als drei Prozent, nachdem er zwischenzeitlich acht Prozent im Minus lag. Bei den Sektoren schnitten die Zykliker insgesamt besser ab als die defensiven Branchen, was darauf hindeutet, dass die Korrektur nicht auf Konjunkturängste zurückzuführen ist. Zu den Hauptverlierern gehörten Energie- und Immobilienwerte. Erstere litten unter unerwartet schwachen Gewinnberichten und deutlich rückläufigen Öl- und Gaspreisen, letztere unter dem kräftigen Anstieg der Zinsen, also den Opportunitätskosten der Immobilienanlage.

In den Monaten vor der Aktienmarktkorrektur bewegte sich die Schwankungsbreite der Indizes auf äußerst niedrigen Niveaus. In den Medien wurde deshalb immer wieder diskutiert, ob die Investoren möglicherweise zu sorglos geworden seien und Risiken ignorierten. Allerdings ist es nur dann rational Risiken in die Aktienkurse einzupreisen, wenn es Anzeichen dafür gibt. Investoren können nur dann auf schlechte Nachrichten reagieren, wenn diese auch tatsächlich eintreten. Und 2017 gab es kaum schlechte Nachrichten mit Marktrelevanz. Allerdings hatte diese Entwicklung dazu geführt, dass die Zuversicht der Investoren dann doch größer wurde, als es die Fundamentaldaten hergaben. Genau deshalb stiegen die Bewertungen der Aktienmärkte nochmals deutlich. Insofern lassen sich die jüngsten Aktienmarktturbulenzen auch als Bewertungskorrektur verstehen.

US-Renditen haben – vorerst – noch Potenzial

Im Januar sind die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen auf breiter Front angestiegen. Wie von uns erwartet, ist es im Februar nicht im gleichen Tempo weitergegangen. So haben sich beispielsweise die Renditen in der Schweiz und in Deutschland stabilisiert, nicht aber diejenigen in den USA. Zu erstaunen vermag insbesondere die Bewegung der US-Realrenditen. Aufgrund der erfreulich ausgefallenen Konjunkturdaten sind die Realrenditen seit Jahresanfang um knapp 40 Basispunkte gestiegen. Hingegen haben sich die Inflationserwartungen um weniger als 20 Basispunkte erhöht. In den nächsten Wochen wird die US-Inflation merklich anziehen. Zum einen infolge von Basiseffekten, zum anderen aufgrund der Überwälzung der gestiegenen Löhne auf die Endpreise. Dies dürfte den Inflationserwartungen Auftrieb geben. Wir rechnen damit, dass die US-Renditen in Kürze die 3%-Marke überschreiten werden. Das Renditeanstiegspotenzial in der Schweiz und in der Eurozone erachten wir hingegen als gering. Merklich anziehende Inflationsraten sind nicht auszumachen, zudem läuft die Konjunktur insbesondere in der Eurozone bereits auf Hochtouren. Noch positivere Konjunkturzahlen können kaum erwartet werden.

Gold profitiert von US-Dollar-Schwäche

Der Goldpreis wurde in den vergangenen Wochen vor allem von der Abwertung des US-Dollar beeinflusst. Das in US-Dollar gehandelte Edelmetall profitierte von der Währungsabschwächung. Durch diese wurde der Goldpreis auf ein Niveau gehievt, das zuletzt im August 2016 erreicht wurde. Für den Goldpreis dürfte in Zukunft auch die Entwicklung der inflationsbereinigten Renditen maßgebend sein. Die Renditen an den Anleihenmärkten haben stärker zugelegt als die Inflationserwartungen. Falls dieser Trend anhält, stellt dies eine Belastung für den Goldpreis dar, da die Opportunitätskosten des gelben Edelmetalls steigen. Allerdings könnte eine höhere Risikoaversion an den Finanzmärkten die Anleger dazu veranlassen, wieder vermehrt Goldbestände aufzubauen. So haben die Finanzmarktteilnehmer nach der Korrektur der Aktienmärkte von Anfang Februar die Bestände der Goldfonds erhöht.

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