Wie Innovationen steigende Gesundheitskosten reduzieren können

"Eines ist klar. Es braucht Innovationen, um die steigenden Kosten des Gesundheitswesens weltweit abzufedern. Einsparungen können über Effizienzsteigerungen, billigere und effizientere Behandlungsmethoden sowie bessere Früherkennung erreicht werden", so Jan Peterhans, Leiter des Aktienteams bei Swisscanto, in einem Beitrag über Innovationen im Gesundheitsbereich. Swisscanto Invest | 08.07.2013 11:48 Uhr
Jan Peterhans, Leiter Aktien, Swisscanto
Jan Peterhans, Leiter Aktien, Swisscanto
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der Sektor  Gesundheitswesen (sprich Pharma, Biotech, Medtech, Spitäler, Krankenversicherer und weitere) ist für Aktien-Portfolio Manager ein sehr wichtiger Sektor.

Über die letzten Jahrzehnte sind weltweit die Kosten im Gesundheitswesen stetig gestiegen, und mittlerweile hat der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandprodukt die Marke von 10% sowohl in der Schweiz wie auch in den Ländern der OECD erreicht. Die USA sind einmal mehr Spitzenreiter mit sagenhaften 17%.

Alarmierend ist vor allem der Trend dieser Kosten. Nimmt man die Schweiz als Benchmark, so stellt man fest, dass sich der Anteil am Bruttoinlandprodukt in den letzten 50 Jahren mehr als verdoppelt hat. Das ist nicht nachhaltig. Gründe für die gestiegenen Kosten sind vielseitig und komplex. Einige wiederum sind sehr gut nachvollziehbar, wie beispielsweise:

  • Zunahme von chronischen Krankheiten (Diabetes, Bluthochdruck usw.)
  • Änderung der Lifestyles (wenig Bewegung und ungesunde Ernährung führen zu Übergewicht, welches nicht nur in den USA, sondern auch in asiatischen Ländern festzustellen ist)
  • Wachsende Spezialisierung und Technisierung
  • Fehlende Information/Ausbildung der Konsumenten
  • Patientenverhalten bei verschreibungspflichtigen Medikamenten (viele Patienten trauen den Generika nicht)

und

  • Der demografische Wandel, im speziellen die Alterung der Bevölkerung

Vor allem der demografische Wandel hat einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheitskosten und ist ein sehr ernstzunehmendes Problem. Die pharmazeutische (forschende) Industrie wird immer wieder als Sündenbock für die steigenden Kosten genannt. Sicherlich gibt es Produkte, bei denen der Preis exorbitant hoch und nicht nachvollziehbar ist.  Auf der anderen Seite beträgt der Anteil von verschreibungspflichtigen Medikamenten (Rx-drugs)  an den gesamten Gesundheitskosten nur 10%, und dieser Anteil hat sich über die letzten Jahrzehnte halbiert. Der Anteil für Prävention und Verwaltung hat sich hingegen verdoppelt.

Als Aktien-Investor versuchen wir nachzuvollziehen, wie man von dem demografischen Wandel profitieren kann. Wir stellen uns die Frage, wo es im Sektor strukturelles Wachstum mit hohen Eintrittsbarrieren gibt, beispielsweise im Bereich:

  • Ausbildung
  • (gesunde) Ernährung
  • Generika
  • Spezialisierte IT
  • Forschende Industrie
  • Biotechnologie
  • Diagnostika
  • Labore / Tests
  • Life Science
  • Alters- und Pflegeheime
  • Alters-Residenzen
  • Krankenversicherer (PBM)

Eines ist klar. Es braucht Innovationen, um die steigenden Kosten des Gesundheitswesens weltweit abzufedern. Einsparungen können über Effizienzsteigerungen, billigere und effizientere Behandlungsmethoden sowie bessere Früherkennung erreicht werden. Eine höhere Selbstverantwortung für gesünderes Leben (und Essen) hat ebenfalls kostensenkende Wirkung.

Bezüglich Innovation bin ich kürzlich über einen interessanten Artikel gestolpert.

Forscher arbeiten an einem sogenannten ‘magischen Teppich’, welcher Senioren helfen soll.

Auf dem Fussboden wie ein normaler Teppich ausgelegt, registrieren eingebaute Sensoren Schritte. So kann ein Rechner auswerten, ob die Person aufgestanden ist, und die Uhrzeit mit sonst üblichen Tages-Bewegungsmustern abgleichen. Diese Teppich-Sensoren können kleinste Gang-Auffälligkeiten registrieren und so bereits vor einem möglichen Sturz anzeigen, dass etwas bei der Person nicht stimmt und  einen Alarm auslösen. Wenn man bedenkt, dass die Gesundheitskosten bei älteren Menschen deutlich am höchsten sind, könnte ein schnelles Eintreffen von medizinischem Personal die Langfristkosten senken.

Jan Peterhans

Leiter Aktien und Senior Portfolio Manager

Swisscanto


Über den Autor

Jan Peterhans, CFA, CAIA, FRM, ist Mitglied der Direktion und leitet das Aktienteam. Er verfügt über ein Diplom als Betriebsökonom FH sowie die Abschlüsse als Chartered Financial Analyst (CFA), Chartered Alternative Investment Analyst (CAIA) und als Financial Risk Manager (FRM).

Zuvor war er über 10 Jahre als Portfolio Manager und Analyst für Aktien bei UBS Global Asset Management tätig, wo er mehrere Auszeichnungen seiner gemanagten Fonds erhielt. Nach seiner Rückkehr aus London im Jahre 2007 war er 5 Jahre verantwortlich für das globale Aktien Team im Bereich Nachhaltigkeit, wo er unter anderem ein aktives Mitglied der Think-Tank-Gruppe Nachhaltigkeit der UBS war.

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