Rückenwind für die Märkte gab es auch von politischer Seite durch den Verzicht Obamas auf einen Militärschlag gegen Syrien sowie die Einigung auf eine Syrien-Resolution des Uno-Sicherheitsrats. Ausschlaggebend für die ungewöhnlich gute Marktentwicklung im oftmals schwierigen Börsenmonat September war jedoch das aufgeschobene Tapering. Die US-Notenbank Fed kauft weiterhin Anleihen im Umfang von USD 85 Milliarden pro Monat. Die US-Konjunktur bleibe vorerst auf diesen geldpolitischen Schub angewiesen, lautete die Begründung. Die US-Konjunkturdaten zeichneten zum Teil das Bild der erwünschten Wachstumsbeschleunigung: Bei den Frühindikatoren, vor allem bei den Auftragseingängen, gibt es einen starken Trend. Der scharf beobachtete Rückgang der Arbeitslosenquote (aktuell 7,3 Prozent) ist dagegen nicht nur auf die wirtschaftliche Erholung, sondern zu wesentlichen Teilen auf eine stark nachlassende Partizipationsrate zurückzuführen. Seit der letzten Rezession wenden sich immer mehr Amerikaner(innen) komplett vom Arbeitsmarkt ab. Fazit: Statt eleganter "Forward Guidance" erleben wir ein verbales Hü und Hott der Fed, was Befürchtungen Nahrung verleiht, dass der Ausstieg aus der extrem expansiven Geldpolitik ein ernsthaftes Problem werden könnte.
Anleihen: Renditeanstieg korrigiert
Auch an den Kapitalmärkten führte der Aufschub des Taperings zu Kursgewinnen. Profitieren konnten vor allem die während der Sommermonate unter starken Abgabedruck geratenen Anleihen der Emerging Markets. In den Swisscanto Balanced-Portfolios sind Anleihen weiterhin untergewichtet - das Untergewicht wird jedoch sukzessive reduziert.
Währungen: Gewinn beim Carry Trade mitgenommen
Der Monat September entpuppte sich als guter Monat für Carry Trades, nachdem Rohstoff- und Emerging-Markets-Währungen in den Vormonaten unter Abgabedruck gestanden hatten. Unseren Trade Neuseeland-Dollar/Japanischer Yen haben wir geschlossen.
Aktienmärkte: Starkes Momentum
In den USA und in Deutschland erreichten die Börsenindizes im September neue historische Höchststände. Auch europaweit setzte sich die Erholung der Aktienmärkte fort. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Genesung der Eurozone, die sich über mehrere Jahre hinziehen wird, erwarten wir in Europa mittelfristig die Fortdauer einer guten Börsenentwicklung. Kurzfristig wird die Aufwärtsbewegung bei Aktien vielerorts weniger durch fundamentale als durch technische Faktoren wie ein starkes Momentum in Gang gehalten. Mögliche Störfaktoren wie die im Oktober abermals anstehende Auseinandersetzung um das nächste US-Budget und die neuerliche Erhöhung der Schuldenobergrenze lassen sich zudem bereits ausmachen. Viele Anleger zögern deshalb, Aktienengagements einzugehen - erst recht in der Nähe von Höchstkursen.