Klimaschutz und Kapitalanlagen

Um die globalen Klimaschutzziele zu erreichen, müssen gemäss dem ehemaligen Weltbank-Chefökonomen Sir Nicolas Stern rund 1% des globalen Bruttoinlandprodukts oder 700 Milliarden US-Dollar jährlich investiert werden. Eine Grundbedingung für den globalen Klimaschutz ist somit, dass die Finanzwirtschaft dieses Kapital bereitstellen kann bzw. möchte. Swisscanto Invest | 17.03.2014 15:30 Uhr
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Ein Kommentar von Gerhard Wagner, Leiter Sustainability bei Swisscanto:

Um die globalen Klimaschutzziele zu erreichen, müssen gemäss dem ehemaligen Weltbank-Chefökonomen Sir Nicolas Stern rund 1% des globalen Bruttoinlandprodukts oder 700 Milliarden US-Dollar jährlich investiert werden. Eine Grundbedingung für den globalen Klimaschutz ist somit, dass die Finanzwirtschaft dieses Kapital bereitstellen kann bzw. möchte.

Vor diesem Hintergrund gab das deutsche Wirtschaftsministerium die Studie Der Carbon Footprint von Kapitalanlagen in Auftrag. 

Drei zentrale Kernbotschaften lassen sich daraus ableiten: 

1.) Nachhaltige Anlagen haben im Durchschnitt einen um 42% geringeren CO
2-Footprint als traditionelle Kapitalanlagen (siehe unten stehende Grafik).

2.) Durch die Veröffentlichung des Carbon Footprints bekommen Investoren die Möglichkeit die Klimafreundlichkeit ihrer Kapitalanlagen einzuordnen.

3.) 
Bei der Kapitalanlage eines durchschnittlichen deutschen Privatanlegers belaufen sich die mitfinanzierten CO2-Emissionen (Scope 1 bis Scope 3) pro investierten 10 000 Euro auf rund 5 Tonnen CO2. Bei einer nachhaltigen Kapitalanalage sind es im Gegensatz dazu im Durchschnitt nur 2,9 Tonnen CO2.

Reduktion des CO2-Footprints im durschnittlichen Geldanlageportfolio
Reduktion des CO2-Footprints im durschnittlichen Geldanlageportfolio

Für den deutschen Privatanleger bedeutet das, dass durch die Wahl einer nachhaltigen Kapitalanlage sich die mitfinanzierten CO2-Emissionen pro 10 000 Euro um 2 Tonnen senken lassen.

Dies entspricht nahezu den Emissionen, die bei einen Hin- und Rückflug von Zürich nach New York pro Person emittiert werden (gemäss CO2-Rechner von www.myclimate.org). 

Es ist bemerkenswert, dass trotz der grossen medialen Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz der eigentlich offensichtliche Zusammenhang zwischen Kapitalanlage und Klimaschutz kaum erörtert wird. Somit lässt sich auch erklären, dass nur ein verschwindend kleiner Teil der klimaschutzaffinen Menschen bei der Kapitalanlage auf den Carbon Footprint schaut. 

Erstaunlich ist es, dass bisher selbst die grossen börsengelisteten nachhaltigen Unternehmen mit ihren Kapitalanlagen oftmals keine Klimaschutzstrategie verfolgen, obwohl sie bei ihren betriebsinternen CO2-Emissionen durchaus ehrgeizige Ziele verfolgen.

Es muss aus Gründen des Klimaschutzes das Ziel sein, dass die führenden nachhaltigen Unternehmen wie zum Beispiel eine Swiss Re, eine Munich Re oder auch eine Swisscom, beginnen, ihre Investments und ihre Pensionskassengelder gemäss einer Klimaschutzstrategie anzulegen. 

Es ist paradox, wenn nachhaltige Unternehmen intern enorme Anstrengungen machen, ihre direkten CO2-Emissionen zu senken und gleichzeitig mit ihren Kapitalanlagen Unternehmen unterstützen, die keine Klimaschutzstrategie verfolgen. 

Es ist ebenfalls paradox, wenn Privatpersonen einerseits durch z.B. das Bewohnen von Minergiehäusern oder die Nutzung des öffentlichen Verkehrs versuchen, ihre CO2-Emissionen zu senken und andererseits mit ihrem privaten Vermögen den CO2-intensiven Unternehmen Kapital zur Verfügung stellen. 

Aus meiner Sicht ist der Carbon Footprint von Kapitalanlagen ein Hilfsmittel für die Kaufentscheidung für klimaschutzaffine Investoren, genauso wie die Publikation der CO2-Emissionen pro gefahrenem Kilometer, die von den Autoproduzenten publiziert werden.

Gerhard Wagner

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