Swisscanto Invest: Märkte reagieren auf Handelsstreit gelassen

"Die Aktienmärkte verzeichneten in den vergangenen Tagen per saldo Kursavancen, während der US-Dollar und der japanische Yen, die bei steigender Unsicherheit üblicherweise als sichere Häfen gelten, unter Abgabedruck geraten sind. Da stellt sich die Frage, ob die Finanzmärkte nicht allzu sorglos agieren", so die Meinung von Swisscanto Invest im aktuellen Kurzbericht Oktober 2018. Swisscanto Invest | 03.10.2018 06:43 Uhr
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Swisscanto Invest – Kurzbericht Oktober 2018

Aktienmärkte USA und Schweiz mit Potenzial

Konjunktur

In den USA läuft der Konjunkturmotor unverändert auf hohen Touren, wie die jüngsten Konjunkturdaten auf überzeugende Art belegen. Angesichts der starken Wachstumskräfte hat die US-Notenbank allen Grund mit der Normalisierung der Geldpolitik planmäßig voranzuschreiten. Nach der jüngsten Leitzinsanhebung rechnen wir mit einem weiteren Zinsschritt im Dezember. Global betrachtet weist die Wirtschaft nach wie vor eine robuste Entwicklung auf, auch wenn die Dynamik in den Schwellenländern nachgelassen hat. In China hat die Regierung die Geld- und Fiskalpolitik gelockert, um den Wachstumsrisiken entgegenzuwirken, die der Handelskonflikt mit den USA ausgelöst hat. 

Finanzmärkte

Im vergangenen Monat nahm der Renditeanstieg nach einer Pause zur Jahresmitte wieder Fahrt auf. Dies führte zu Verlusten an den Anleihenmärkten. Das globale wirtschaftliche Umfeld spricht für weiter steigende Unternehmensgewinne. Solange kein Ende des Wirtschaftsaufschwungs absehbar ist, dürften die Aktienkurse tendenziell weiter steigen, auch wenn die Schwankungsbreite zunimmt.

Märkte reagieren auf Handelsstreit gelassen

Es ist erstaunlich, wie ausgesprochen gelassen die Finanzmärkte auf die jüngsten Ankündigungen reagiert haben: Die Aktienmärkte verzeichneten in den vergangenen Tagen per saldo Kursavancen, während der US-Dollar und der japanische Yen, die bei steigender Unsicherheit üblicherweise als sichere Häfen gelten, unter Abgabedruck geraten sind. Da stellt sich die Frage, ob die Finanzmärkte nicht allzu sorglos agieren. Gleichzeitig gibt es gute Argumente, um diese gelassene Reaktion zu erklären. Zum einen ist es so, dass die neusten Strafzölle nicht überraschend gekommen sind und der Zollsatz mit 10% tiefer ausgefallen ist als befürchtet. Zum anderen kommen die meisten Schätzungen zum Schluss, dass die realwirtschaftlichen Bremsspuren des Handelskonflikts überschaubar ausfallen werden. Wir rechnen für die chinesische Wirtschaft mit einem negativen Wachstumseffekt von maximal 0,5 Prozentpunkten. Durch die Abwertung des chinesischen Yuan, der seit April gegenüber dem US-Dollar rund 9% an Wert eingebüßt hat, werden die Wachstumsverluste zusätzlich geschmälert, da sich die chinesischen Exporte verbilligen und entsprechend weniger zurückgehen. Für die US-Wirtschaft dürften die negativen Wachstumseffekte noch geringer ausfallen; wir rechnen lediglich mit Einbußen von 0,1 bis 0,2 Prozentpunkten des BIP.

Renditen am oberen Ende der Handelsspanne

Unter dem Diktat der USA ist es in den letzten Wochen zu einem Anstieg der Renditen gekommen. Erstmals seit Mai notiert der 10-jährige Treasury wieder einige Basispunkte über der 3%-Marke. Auch in Deutschland und in der Schweiz nähern sich die langfristigen Renditen wieder dem oberen Ende der diesjährigen Handelsspanne. Kurzfristig rechnen wir nun mit einer Seitwärtsbewegung, mittelfristig mit nochmals leicht höheren Renditen.

Safe-Haven-Währungen unter Druck

Mit Blick auf die Währungen hat sich Anfang September der seit Mitte August währende Abwärtstrend des JPY und des USD fortgesetzt. Einerseits hat sich die Skepsis gegenüber den Schwellenländern am Markt etwas gelegt und die Ankündigung neuer US-Zölle auf chinesische Importe von vorerst „nur“ 10% wurde an den Märkten positiv aufgenommen. In der Folge sank die Nachfrage nach den globalen Safe-Haven-Währungen JPY und USD. Andererseits glauben wir, dass die Wachstumsrisiken in den Schwellenländern sowie die mit einer weiteren Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China verbundenen Risiken nicht abklingen werden. Die Nachfrage nach diesen zwei Währungen dürfte somit wieder anziehen. Der CHF hingegen, der vor allem als sicherer Hafen bei Risiken in Europa gilt, hat sich trotz der Beruhigung der Türkei-Krise nicht abgeschwächt.

Aktien mit steigender Tendenz und höheren Schwankungen

Im aktuellen Spannungsfeld von guten Konjunkturdaten und kaum kalkulierbaren Risiken infolge des Handelskonflikts erweist sich die Weltwirtschaft bislang als robust. Solange kein Ende dieses Aufschwungs absehbar ist, dürften Aktien tendenziell weiter steigen, auch wenn die Schwankungsbreite zunimmt. Auf regionaler Ebene erachten wir die USA nach wie vor als attraktiv. Erstens sollte die große und eher binnenorientierte Volkswirtschaft am wenigsten unter den negativen Folgen der Handelsstreitigkeiten leiden. Zweitens sorgt die Steuerreform der Regierung kurz- bis mittelfristig für Wachstumsvorteile gegenüber den anderen Regionen. Drittens spielt sich der technologische Fortschritt derzeit vorwiegend im IT-Sektor ab, der in den USA ein überdurchschnittlich hohes Indexgewicht besitzt. Auch die Schweiz hat Potenzial in diesem Umfeld. Zwar hemmen Handelsstreitigkeiten  eine exportorientierte Volkswirtschaft in der Regel und die strukturellen Probleme in der Europäischen Union sorgen immer wieder für Dämpfer. Aber wir gehen in unseren Prognosen davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in der Schweiz im kommenden Jahr höher ausfallen wird als in der Eurozone oder in Großbritannien. Zudem zeigen sich die Schweizer Unternehmen, was ihre Kostendisziplin anbelangt, in sehr guter Verfassung. Insofern erwarten wir für 2019 ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum.

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