"Der September war der achte Monat in Folge, in dem der Fonds eine positive Rendite erwirtschaftete, obwohl er diesmal mit den Frontier Markets insgesamt nicht ganz mithalten konnte. Argentinien trug mit Adecoagro, einem führenden Agrounternehmen, das sich sehr gut entwickelte, ganz beachtlich zur Wertschöpfung bei. Der Vorstand bewilligte vor kurzem die Ausdehnung des Aktienrückkaufprogrammes des Unternehmens. Das Unternehmen besitzt über 247 Tausend Hektar an Landwirtschaftsflächen und produziert über 1,7 Mio. Tonnen an landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Die Margen konnten aufgrund der Abschaffung von Ausfuhrsteuern und der geringeren Kosten aufgrund der Abwertung der argentinischen Währung fast verdoppelt werden. Es handelt sich hier um ein gutes Beispiel, wie sich eine progressive Regierungspolitik positiv auf die Rentabilität von Unternehmen auswirken kann.
Auf der negativen Seite war zu verbuchen, dass der saudische Aktienmarkt deutlich einknickte, nachdem die Regierung Bonuszahlungen für Angestellte im öffentlichen Dienst einstellte und die Gehälter von Regierungsministern um 20% kürzte, als jüngste Maßnahmen, um das Haushaltdefizit zu senken. Wir sind zwar der Meinung, dass die Saudis angesichts des riesigen Haushaltsdefizits das Richtige tun, und es besteht auf alle Fälle ein Bedarf an Strukturreformen. Ob die Volkswirtschaft aber tatsächlich in der Lage ist, sich von seiner Abhängigkeit vom Öl durch Diversifizierung zu lösen, ist damit noch nicht bewiesen.
In diesem Umfeld sind wir jedoch der Ansicht, dass Bupa Arabia, der saudische Krankenversicherer und Anbieter von Gesundheitsdiensten, noch ordentlich Raum zum Wachsen hat. Die bessere Durchsetzung der Krankenversicherungspflicht und ein überlegenes Serviceangebot kommen ihm hier zugute. Im Einklang mit dem Nationalen Transformationsplan müssten langfristig weitere 15 Mio. Saudis entweder gesetzlich oder privat krankenversichert werden. Das gedämpfte makroökonomische Umfeld ist in naher Zukunft allerdings für die Erhöhung der Prämien problematisch, wir sehen dafür aber Anzeichen, dass die Investmenteinkünfte anziehen, da die Liquiditätsverknappung im Bankensektor die Erträge steigen lässt, was in der Zukunft die Gewinne stützen müsste.
Beim Investieren in Frontier Markets setzen wir unseren länder- und titelspezifischen Ansatz fort. Unsere Kernmärkte Vietnam, Argentinien, Pakistan und Rumänien setzen ihren Reformkurs fort, während von uns gemiedene Länder wie Nigeria weiter zurückfallen. Die globalen Märkte werden weiterhin von den anstehenden US-Wahlen und der Möglichkeit, dass die US-Zinsen angehoben werden. Wir erwarten jedoch nicht, dass diese Faktoren Einfluss auf die Frontier Markets nehmen werden, da diese vorrangig von heimischen Faktoren und der Innenpolitik geprägt werden."
Stefan Böttcher, Fondsmanager, Charlemagne Capital