September-Update: Magna New Frontiers Fund

Sorgen um Pakistan und gute Neuigkeiten aus Argentinien - Stefan Böttcher mit einem Kommentar zu den neuesten Entwicklungen im Magna New Frontiers Fund. Fiera Capital | 27.10.2017 10:08 Uhr
Stefan Böttcher, Charlemagne Capital / ©  Charlemagne Capital
Stefan Böttcher, Charlemagne Capital / © Charlemagne Capital
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"Der Fonds entwickelte sich im September im Großen und Ganzen gemäß der ihm zugrunde liegenden Märkte und erreichte damit eine diesjährige Performance von 18,2% im Vergleich zu einem Zuwachs beim MSCI Frontier Markets Index in Höhe von 11,4%. Auf Einzeltitelbasis gab es im September nur eine geringfügige Volatilität, da viele der technischeren Faktoren und Top-down-Aspekte, die unsere Märkte in den vorherigen Monaten beeinflussten, so ziemlich verpufft waren.

Zum Monatsende betrug das Fondsvermögen 439 Mio. Euro und Anfang Oktober stieg diese Summe auf 465 Mio. Euro an. Wenn die Summe der verwalteten Mittel 500 Mio. erreicht, wird der Fonds mittels Vereinnahmung eines Ausgabeaufschlags in Höhe von 5% geschlossen.

In Pakistan machen wir uns wegen politischer Risiken und wie sie sich auf die Unternehmen auswirken könnten Sorgen. Die Nachwirkungen der Absetzung des Premierministers wegen der Anschuldigungen aus den Panama-Papieren wirkten sich ganz klar deutlich und kurzfristig auf die Reformfortschritte der Regierung aus, was nun in Richtung weniger Infrastrukturinvestitionen zu tendieren scheint und sich auf unsere Beteiligungen im Zement- und Pipelinesektor negativ auswirkt. Wir sind nicht der Auffassung, dass es in Bezug auf Reformabsichten bzw. die Richtung, in die sich das Land bewegt, zu Änderungen kam, sondern dass es sich lediglich um eine Ruhephase seitens der Regierung handelt, bis sich der neue Premierminister eingearbeitet hat. Wir fuhren unser Engagement in Pakistan auf 8% des Fonds zurück, da wir die Möglichkeit einiger negativer Ertragsüberraschungen in der näheren Zukunft sehen. Aber auf langfristige Sicht bleibt Pakistan der günstigste Markt in unserem Anlageuniversum, und wir sind äußerst zuversichtlich in Bezug auf unsere dort noch verbleibenden Beteiligungen.

Einen weiteren signifikanten Negativbeitrag lieferte im September Georgia Healthcare, was einem technischen Umstand geschuldet war, der sich im Anschluss an die Abspaltung vom Mehrheitsaktionär Bank of Georgia ergab, bei der es sich jetzt um eine 'reine‘ Bank und ein Investmentunternehmen handelt. Unsicherheit über die zukünftigen Besitzverhältnisse, obwohl die sich nicht auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens auswirken, führte zu einem schwächeren Aktienkurs. Wir sind in Bezug auf den Titel weiterhin äußerst zuversichtlich und werden unsere Beteiligung wahrscheinlich aufstocken, wenn die unsichere Lage erst einmal vom Tisch ist.

Positiv zu vermerken ist, dass TGN, das argentinische Gastransportunternehmen, von Tariferhöhungen im Rahmen eines staatlichen Versorgerreformprogramms profitiert, das bis April 2018 voll umgesetzt werden soll. Der Erfolg von Macris Regierungspartei, Cambiemos, bei den jüngsten Vorwahlen schürte die Zuversicht des Marktes, dass die Regierung das politische Kapital mitbringen wird, um das Reformpaket abschließen zu können. Historisch gesehen wurde der Titel im Vergleich zu anderen Versorgern immer mit einem Abschlag gehandelt, bekommt allerdings seitens der Investoren seit der Aufnahme in den MERVAL-Index, zwei damit im Zusammenhang stehenden Research-Reports und der daraus resultierenden besseren Liquidität, jetzt aber mehr Aufmerksamkeit.

Nach seinem Börsengang konnte der polnische Minimarkt-Einzelhändler Dino Polska starke Gewinne verbuchen, nachdem nach der Informationssperre mehrere positive Broker-Berichte herauskamen. Es handelt sich hier um ein Einzelhandelsformat, das ganz klar Nutznießer der Entwicklung in einem Land mit dem derzeit in Europa am schnellsten wachsenden BIP ist, und genau wie bei anderen Unternehmen auch, die sich erst in einem Land neu ansiedeln, dauert es eine Weile, bis der Markt die Chance erkennt. Das Managementteam des Fonds machte bereits Erfahrungen mit ähnlichen Phänomenen in anderen Emerging Markets, und unsere Einschätzung des Wachstumspotentials des Unternehmens plus seiner äußerst starken Geschäftsführung überzeugten uns davon, eine beachtliche Position im Unternehmen aufzubauen, noch bevor Sell-Side-Analysten ihre Research-Dokumente herausgaben. Mit einer Umsatzprognose von 25% für die nächsten 3 Jahre (einschließlich einer Verdopplung der Anzahl der Verkaufsläden) und steigenden Margen aufgrund von Skaleneffekten, erwarten wir für die nächsten drei Jahre für das Unternehmen ein Ertragswachstum von knapp 30% pro Jahr.

Auch die Hoa Phat Group (HPG), der vietnamesische Stahlproduzent, legte im September eine sehr starke Performance an den Tag. HPG ist der größte Stahlhersteller Vietnams mit jeweils 24 bzw. 27% Marktanteil bei Baustahl (gegenwärtig ausgelegte Kapazität von zwei Millionen Tonnen pro Jahr) und Stahlrohren. Mit einem Umsatzwachstum im Jahresvergleich von 37% für das erste Halbjahr 2017 und stärkeren Margen als erwartet, profitiert das Unternehmen deutlich vom starken Konjunkturwachstum Vietnams und dem sich anschließenden Wachstum im Baugewerbe. Unzureichende Analysen zum Unternehmen führten zu Vergleichen mit chinesischen Stahlunternehmen und der negativen Einschätzung der Bedingungen in der chinesischen Stahlindustrie, die angesichts der robusten Bautätigkeit in Vietnam, der Anti-Dumpingzölle und HPGs erwiesener Umsatzfähigkeiten und Kostenkontrolle nicht auf das Unternehmen angewandt werden sollten. HPG wird mit einem für 2017 erwartetem KGV von 6,8 gehandelt, was im Vergleich zum Median von 11,8 der Peergroup sehr niedrig ist und ganz besonders niedrig angesichts HPGs Eigenkapitalrendite von 34,1% (im Vergleich zu den 8,9% vergleichbarer Unternehmen) und den äußerst günstigen langfristigen Ertragsaussichten des Unternehmens.

In den letzten sechs Monaten kam es zu einer Reihe von wichtigen Länderindexankündigungen von sowohl dem FTSE als auch MSCI. Diese Ankündigungen führten zu Marktbewegungen, die unserer Sicht nach nicht auf Fundamentaldaten zurückzuführen sind und die langfristige Aktienkursentwicklung von Titeln, die ja tendenziell eng an das Ertragswachstum gekoppelt ist, etwas verzerren können. Kuwait wurde von FTSE auf Emerging Market-Status hochgestuft und Pakistan von MSCI. Nigeria verlor seinen Frontier Market-Status bei MSCI nicht, und weder Argentinien noch Saudi-Arabien schafften die Upgrades, auf die sie im erwarteten Zeitraum gehofft hatten. Die Aktivposten im Portfolio bergen weiterhin signifikanten Wert aufgrund starken Ertragswachstums und einem bezogen auf das nächste Jahr erwarteten KGV von im Schnitt gerade einmal etwas über 11. Ein mehr auf Fundamentaldaten und weniger auf technische Aspekte fußendes Marktumfeld sollte der Performance in der Zukunft zuträglich sein."

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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