Magna MENA Fund: Veränderungen in Saudi-Arabien stimmen optimistisch

Das Fondsmanagement-Team des Magna MENA Fund (Fiera Capital / ehemals Charlemagne Capital) analysiert die neuesten Markt- und Fondsentwicklung und gibt einen Überblick welche Folgen die Veränderungen in Saudi-Arabien mit sich bringen. Fiera Capital | 27.02.2018 10:10 Uhr
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Im Januar erzielte der Fonds eine solide Rendite und war souverän stärker als die der Benchmark. Obwohl das Jahr ganz anständig anlief, hinkte die MENA-Region wieder einmal den globalen Emerging und Frontier Markets hinterher. Die Diskrepanz bei der Performance im Vergleich zu den globalen Märkten einerseits und dem Ölpreis andererseits nahm noch weiter zu, obwohl die geopolitischen Spannungen spürbar nachließen und der Fokus weiterhin auf Reformen lag, vor allem in Saudi-Arabien.  

Es scheint, als ob die erste Phase der Anti-Korruptionsmaßnahmen zu einem Ende kommt, jetzt wo das Ritz Carlton wieder für den normalen Hotelbetrieb öffnet. Es gibt Berichte, dass die Freilassungsbeträge für die ehemaligen Insassen bei über 100 Mrd. US-Dollar lagen, eine ordentliche Summe im Kontext des saudischen BIPs von etwa 650 Mrd. US-Dollar. Allerdings scheint die Art und Weise, wie die Operation durchgeführt wurde, bei internationalen Investoren Bedenken hervorgerufen zu haben, wie es in dem Land um die Rechtsstaatlichkeit bestellt ist. Der saudische Kronprinz MBS hat da einigen Erklärungsbedarf gegenüber internationalen Direkt- und Portfolioinvestoren in Bezug auf die Notwendigkeit dieser Aktionen und ihre positive Wirkung durch Schaffung eines faireren Umfelds, das in Zukunft allen Investoren nützen soll. Unserer Ansicht nach haben sich die Machtstrukturen im Königreich im Anschluss an diese Anti-Korruptionsmaßnahmen für immer verändert. Wir meinen, dass der Kronprinz nicht nur Korruption bekämpfen und die Machtverhältnisse konsolidieren, sondern dass er auch alte Monopole eliminieren möchte, die bisher das saudische Wirtschaftssystem dominierten. Es wird ein langwieriger Prozess sein, diese Message international zu vermitteln, aber mit dem sich anbahnenden MSCI-Emerging-Market-Status und dem anstehenden Börsengang von Saudi Aramco, könnten die direkten und Aktienmarktmittelzuflüsse nach Saudi-Arabien im nächsten Jahr gewaltig ausfallen.  

Was einzelne, für die Performance des Portfolios ausschlaggebende Titel im Januar angeht, kam der wichtigste Beitrag wieder einmal von NMC Healthcare (der ja bereits 2017 den Top-Beitrag für den Fonds leistete), das zwei neue Akquisitionen ankündigte. Obwohl das Unternehmen jetzt bereits seit fünf Jahren an der Börse ist und seitdem auf gewinnsteigernde Akquisitionen zurückblicken kann, war die unmittelbare Reaktion des Marktes, den Titel auf Abwärtskurs einzustufen. Erst nachdem das Unternehmen dann die Bewertung und die durch die Akquisitionen entstehenden Synergien erläutert hatte, einschließlich der Tatsache, dass es zum ersten Mal auf dem lukrativen saudischen Markt geschäftstätig sein wird, erholte sich die Aktie wieder und kletterte auf Rekordhöhe. Wir interpretieren das als klares Zeichen, dass man dem Unternehmen für seine bisherige Geschäfts- und Akquisitionsstrategie nicht die gebührende Anerkennung zollt, und unsere gegenwärtige Bewertung lässt davon ausgehen, dass nach wie vor ein beträchtliches Aufwärtspotential besteht. 

Einer der Titel, der im 4. Quartal 2017 die Performance deutlich belastete, zog im Januar stark an. Emaar Development, der von Emaar Properties herausgelöste und an die Börse gegangene Projektentwicklungsarm, bewegte sich nahe in Richtung des Ausgabekurses, nachdem der Aktienüberhang nach einer schlechten Platzierung durch die Ankündigung, dass die Umsatzzahlen für 9 Monate 2017 im Jahresvergleich um 32% gestiegen waren, wieder abgebaut wurde. Der Titel wird jetzt mit einer Dividendenrendite von 9,2% für 2018 gehandelt und einem KGV von 6 mit einem erwarteten Ertragswachstum in Höhe von 23% pro Jahr zwischen 2017 bis 2019. 

Die Al Rahji Bank, Saudi-Arabiens größte Retail-Bank, war ein weiterer starker Performer im Januar. Wir sehen die politische und makroökonomische Lage Saudi-Arabiens immer positiver, jetzt wo die Realität der Anti-Korruptionsmaßnahmen mehr und mehr die Oberhand über das Chaos der so öffentlichkeitswirksamen Umsetzung dieser Maßnahmen gewinnt. Nachdem das Ritz Carlton Hotel den Beherbergungsbetrieb jetzt zum Großteil wieder aufgenommen hat, sieht es so aus, als ob unsere ursprüngliche Einschätzung, dass die Unternehmen der ehemaligen Insassen aus der Aktion keinen Schaden nehmen würden, richtig war. Es gibt Schätzungen, dass über 100 Mrd. US-Dollar durch diese Aktion eingetrieben werden konnten, was eine ordentliche Finanzspritze für die Staatskasse darstellt. Die Al Rahji Bank hat eines der besten Bottom-up-Profile in unserem Bankenuniversum da: 1) ihr Kreditvolumen aufgrund der steigenden Konsumentenkreditnachfrage stärker zunimmt, 2) die Nettozinsmargen wegen höherer US-Zinssätze plus einer stabilen zinsfreien Einlagenbasis höher ausfallen, 3) die Vermögenswerte der Bank von solider Qualität sind, die Kapitalausstattungsquote die beste am Markt ist (22%). Die Bank steigerte in den ersten drei Quartalen von 2017 ihren Nettoertrag um 10% und erzielte eine Eigenkapitalrendite von 17%, bei weitem höher als der Durchschnitt des Wettbewerbs, der bei 11% lag. 

Die MM Group, das ägyptische Vertriebsunternehmen, schnitt im Januar stark ab. Der Markt merkte endlich, wie gut die Geschäftsführung ihre Arbeit macht und dass es mehr und mehr Chancen bei den ägyptischen Verbrauchern gibt. Das Unternehmen hat ein gut etabliertes Vertriebsnetzwerk zu Fixkosten, das mit Leichtigkeit neue Produkte mit minimalen Extrakosten mit aufnehmen kann. Die Stärke im Vertriebsgeschäft und das Tempo, mit dem neue Aufträge zum Netzwerk dazukommen, machen sich in der Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens schnell bemerkbar und führten bereits zu beachtlichen Neubewertungen der Aktie.

Zusammenfassend kann man sagen, dass uns die immensen Veränderungen, die derzeit in Saudi-Arabien passieren, äußerst günstige Bewertungen in einem sehr positiven Konjunkturumfeld in den VAE und das beträchtlich schlechtere Abschneiden der Region im Vergleich zu anderen Märkten und dem Ölpreis, für 2018 äußerst optimistisch stimmen.   

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