Fondsupdate: Magna Mena Fund

Stefan Böttcher, Fondsmanager des Magna Mena Funds, mit einem Update, wie sich die Fondsstrategie sowie die Märkte der Mena-Region im Kalendermonat Mai entwickelten und welche Entwicklungen dabei besonders herausgestochen sind. Fiera Capital | 25.06.2019 12:51 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

"Im Mai zogen sich Anleger deutlich aus MENA-Märkten zurück, da sich Emerging Markets einerseits ganz generell aufgrund einer Eskalation der Handelskriegssituation schlecht entwickelten, und andererseits dieNahostregion im Speziellen von einer Reihe geopolitischer „Vorfälle“ negativ beeinflusst wurde, und dazu kamen noch lautstärkere Töne von sowohl dem Iran als auch den USA zum Nuklearabkommen bzw. dem Ausstieg daraus.

Der Fonds verbuchte im Mai einen Verlust von 5,6% (vor Gebühren), was den Gewinn für das Jahr bisher auf immer noch üppige 16,9% reduziert. Im Vergleich dazu hat der S&P Pan Arab Composite Index dieses Jahr bisher 12,3% geschafft. Von den wichtigsten Märkten der Region, schnitt Saudi-Arabien im Mai am schlechtesten ab: es war um 8,2% rückläufig; die VAE fielen um 5,2%, während Kuwait dagegen um 4,9% zulegte. Die Performance von Kuwait war wahrscheinlich so gut, weil hohe Erwartungen darauf gesetzt werden, dass MSCI am 25. Juni bekannt gibt, dass das Land mit Wirksamkeit Juni 2020 auf Emerging Market-Status hochgestuft wird. Es gibt Schätzungen, dass das Upgrade allein an passiven Mittelzuflüssen 2 Mrd. US-Dollar bringen wird, in einen Markt, auf dem im Schnitt täglich etwa 60 Mio. US-Dollar gehandelt werden. Kuwait hätte im MSCI Emerging Markets Index eine Gewichtung von 50 Basispunkten.

Außer von geopolitischen Bedenken war der saudische Aktienmarkt von MSCI-Mittelzuflüssen im Umfang von 6 Mrd. US-Dollar betroffen, die zu leichten Unausgewogenheiten zwischen Angebot und Nachfrage führten. Da aber 1,9 Mrd. US-Dollar an neuen passiven FTSE-Mittelzuflüssen Ende Juni anstehen und eine weitere MSCI-Tranche von 6 Mrd. US-Dollar im August wahrscheinlich ist, und auch erste „aktive“ Mittelzuflüsse erwartet werden, meinen wir, dass die technischen Faktoren weiterhin stimmen.

Wir achten aber weiter darauf, ob der saudische Reformprozess dynamisch bleibt, da wir ja am Beispiel von Pakistan vor zwei Jahren gesehen haben, dass man nur dann auf den Erfolg von Mittelzuflüssen bauen kann, wenn die betroffene Volkswirtschaft gute Fortschritte macht. Vor kurzem veröffentliche Wirtschaftsdaten zeigen, dass eine Säule des Reformprozesses, die Saudisierung (also, dass ausländische Arbeitnehmer durch Saudis ersetzt werden) weiter geht: 185.000 ausländische Werktätige verließen das Land im ersten Quartal 2019. Das führte zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 12,5%, dem niedrigsten Stand seit 2016. Außerdem steigt der Anteil weiblicher Arbeitnehmer tendenziell und liegt derzeit bei 20,5%. Dieser Trend stellt eine der Kernsäulen für gute Investmentaussichten in Saudi-Arabien in den nächsten fünf Jahren dar. Dazu kommen noch Gerüchte, dass Alkohol legalisiert werden könnte, hinter denen mit hoher Sicherheit vor allem der Wunsch steht, einen starken Touristiksektor außerhalb des gegenwärtigen Religionstourismus aufzubauen. Das wäre ein weiterer kultureller Schritt, wie man ihn sich vor wenigen Jahren überhaupt nicht hätte vorstellen können.

Die größten Negativbeiträge zur Performance im Mai kamen von unseren Beteiligungen an NMC Healthcare und Emirates NBD.

Der Aktienkurs von NMC Healthcare schwächelte im Mai nach einem sehr starken April, aber wir sind weiterhin stark von den Fundamentalwerten des Unternehmens überzeugt. Ein interessanter Research-Bericht von dem am negativsten eingestellten Sell-Side-Analysten kam zu dem Schluss, dass wenn sich alle dem Unternehmen vorgeworfenen Buchhaltungsunsauberkeiten als wahr erweisen würden, das EBITDA lediglich um 3% geringer ausfallen würde, und der Zielkurs des Unternehmens liegt nach wie vor über dem gegenwärtigen Aktienkurs. Wir sprachen dieses Jahr bereits öfter mit der Geschäftsführung, um Klarstellungen bezüglich unserer Investmentthesen zu erhalten, und auch die Sell-Side-Analysten, die das Unternehmen beurteilen, sind weiterhin sehr positiv eingestellt. Wir sind weiterhin stark von dieser Beteiligung überzeugt.

Emirates NBD, die Bank mit einer Marktkapitalisierung von 15 Mrd. US-Dollar mit Sitz in den VAE, bleibt weiterhin die Position im Fonds, von der wir am meisten überzeugt sind. Wir warten jetzt auf den Abschluss der von der Bank getätigten türkischen Akquisition, und nähern uns dem Zeitpunkt, wo die Obergrenze für ausländischen Aktienbesitz auf 20% angehoben wird. Obwohl derzeit noch keine klare Sicht besteht, wann genau es dazu kommen wird, warten wir gerne einfach weiter, solange die Bank eine Eigenkapitalrendite von 18% erwirtschaftet und einen Dividendenertrag von 6% ausschüttet. Der Titel wird zu einem Kurs-Buchwertverhältnis von 1x gehandelt und birgt damit ein beträchtliches Aufwärtspotential."

Stefan Böttcher, Fondsmanager, Magna Mena Fund

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