In Rajans Fußstapfen - was kommt nun in Indien?

Indiens Notenbankchef Raghuram Rajan scheidet im September aus. Ungeachtet seiner wichtigen Rolle bei der Wiederherstellung des Anlegervertrauens in die Führung der indischen Wirtschaft, wurde seine dreijährige Amtszeit nicht verlängert. Adrian Lim, Senior Investment Manager bei Aberdeen Asset Management, fasst zusammen, was von seinem Nachfolger erwarteten werden kann: abrdn | 24.08.2016 12:45 Uhr
Adrian Lim, Senior Investment Manager, Aberdeen Asset Management / ©  Aberdeen Asset Management
Adrian Lim, Senior Investment Manager, Aberdeen Asset Management / © Aberdeen Asset Management
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„Rajan, eine der Schlüsselfiguren bei Indiens Reformen, scheidet im September aus. Seine dreijährige Amtszeit wurde nicht verlängert, ungeachtet seiner wichtigen Rolle bei der Wiederherstellung des Anlegervertrauens in die Führung der indischen Wirtschaft. Die Inflation ist unter seiner Aufsicht gefallen, genauso wie die Zinsen. Die Devisenreserven liegen mit rund 366 Mrd. US-Dollar nahe dem Rekordstand. Die Problemkredite im Bankensystem wurden stark reduziert, die Staatsfinanzen sind ebenfalls gesünder: Das Land war einer der Hauptprofiteure der unerwarteten Gewinne aufgrund des billigen Öls.

Die Zeiten in denen Indien als eine Volkswirtschaft der 'Fragile Five' verspottet wurde sind lange vorbei, und heute wird das Land als einer der wenigen strahlenden Sterne im Emerging Markets-Universum gefeiert. Rajan verkörpert etwas sehr Seltenes in den Emerging Markets: Er ist ein Diener des indischen Volkes, dessen Kompetenz in der ganzen Welt geschätzt wird; dessen Privatleben makellos ist; jemand der ausspricht, was er denkt, und frei von unangemessenen politischen Einflüssen ist.

Jedoch hat er in der regierenden Bharatiya Janata-Partei einige Mitglieder aufgrund seiner offenen Art sowie durch seine Weigerung, die Zinsen schneller zu senken, vor den Kopf gestoßen. Letzteres hätte ihm Pluspunkte bei den Wählern gebracht, aber er hätte riskiert, die Grundlage für den Kampf gegen die Inflation aufzugeben. Ein schwerwiegendes Hindernis bei den Reformen war die Unfähigkeit der vom Staat kontrollierten und mit schlechten Krediten beladenen Banken, die Wirtschaft zu unterstützen. Rajan hat die Geld- und Kreditgeber des Landes dazu gezwungen, als ersten Schritt bei der Identifizierung und dem Umgang mit diesen Krediten, eine Bewertung der Qualität der Vermögenswerte durchzuführen. Ein langer und schmerzhafter Prozess, der unter einigen der mächtigsten Wirtschaftsführern des Landes sehr unpopulär ist.

Sein Nachfolger Patel muss nun sicherstellen, dass die Bereinigung der Bankbilanzen nicht einfach unter den Teppich gekehrt wird. Was Indien ebenfalls nicht braucht, ist einen populistischen Gouverneur, welcher die Unabhängigkeit der Zentralbank schwächen würde. Rajans Nachfolger muss den Mut haben, auf die bei Politikern beliebten Provisorien zu verzichten und für nachhaltige Lösungen einzutreten.

Bei alledem sind die Räder der Reform jedoch in Bewegung gesetzt. Viele von Rajans wichtigsten Leistungen - ein glaubwürdiges Monetary Policy Committee, die Einführung von Inflationszielen und die Revision des Insolvenzrechts - sind bereits gesetzlich verankert und haben die Unterstützung von Premierminister Narendra Modi. Dies wird helfen, die Fortführung der bisherigen Politik sicher zu stellen.“

Adrian Lim, Senior Investment Manager, Aberdeen Asset Management

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