Leitfaden für alternative Anlagen

"Über die Vorteile der Diversifikation – der Kombination verschiedener Anlagen, die eine geringe Korrelation zueinander aufweisen, um das Risiko zu begrenzen und höhere risikobereinigte Renditen zu erzielen – ist viel geschrieben worden", erklärt Richard Dunbar, Senior Investment Strategist, Investment Solutions, Aberdeen Asset Management. abrdn | 24.10.2016 11:44 Uhr
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"Im aktuellen Anlageumfeld gestaltet sich die Diversifikation des Portfolios jedoch schwierig. Angesichts der historisch niedrigen Anleiherenditen, der Volatilität an den Aktienmärkten und der oft parallelen Entwicklung des Aktien- und Anleihemarktes haben Anleger begonnen, in anderen Bereichen nach Diversifikationsmöglichkeiten zu suchen.

Viele „alternative“ Anlagen haben so sehr an Popularität gewonnen, dass sie schon fast zum Mainstream gehören. Exotischere Bereiche, die früher einem kleinen Kreis von Anlageexperten vorbehalten waren, stoßen heute auf wachsendes Interesse. Der Hauptvorteil dieser Anlagen ist, dass es sich hierbei um Renditequellen handelt, die sich sowohl von traditionellen als auch von vermeintlich „alternativen“ Anlageklassen unterscheiden.

Wir investieren in eine wachsende Zahl dieser Anlagen, und es lohnt sich, einige Beispiele näher zu betrachten:

Dach-Hedgefonds

Ein Hedgefonds ist ein aktiv verwaltetes Anlageinstrument, das geringeren Restriktionen unterliegt als traditionelle Fonds. Hedgefonds-Managern ist es erlaubt, Instrumente wie Derivate einzusetzen und Leerverkäufe zu tätigen, um die Rendite zu maximieren. Für sie ist die Richtung, in die sich die Vermögenspreise entwickeln, nicht unbedingt von Bedeutung. Durch den Einsatz von Derivaten können sie sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen profitieren. Die Möglichkeit, auch in fallenden Märkten eine positive Rendite zu erzielen, ist ein großer Pluspunkt und kann ebenfalls zur Diversifikation beitragen.

Vor allem Dach-Hedgefonds sind bei Anlegern beliebt. Dach-Hedgefonds investieren in mehrere Hedgefonds und bieten Zugang zu Fonds, die Privatanlegern normalerweise nicht offen stehen. Breit diversifizierte Fonds können Anleger in Zeiten turbulenter Finanzmärkte vor Verlusten schützen.

Insurance-Linked Securities

Insurance-Linked Securities, manchmal auch als „Katastrophenanleihen“ bezeichnet, dienen dazu, finanzielle Risiken im Zusammenhang mit Naturkatastrophen von Versicherungen oder Rückversicherern auf Anleger zu übertragen. Die Kontrakte decken einen bestimmten Zeitraum ab. Wenn es vor Ablauf des Kontrakts nicht zu einer Naturkatastrophe oder einem anderen definierten Ereignis kommt, erhalten die Anleger den investierten Betrag plus Zinsen.

Auswahl und Ausmaß dieser Risiken sind aus Anlegersicht natürlich entscheidend, aber es gibt attraktive Chancen in diesem Segment. Einer der Hauptvorteile dieser Wertpapiere ist, dass sie nicht mit anderen Anlageklassen korreliert sind.

Infrastruktur und erneuerbare Energien

Infrastrukturinvestitionen erfreuten sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Infrastrukturfonds investieren in Unternehmen, die Einrichtungen in den Bereichen Transport, Kommunikation, Energie, Wasser sowie Entsorgung bauen oder instand halten bzw. ähnliche Dienstleistungen erbringen, die für das Funktionieren der Wirtschaft notwendig sind. In den letzten zwei Jahrzehnten wurden viele dieser Unternehmen privatisiert und somit zugänglich für Anleger.

Wir haben verstärkt in Infrastruktur für erneuerbare Energien investiert. Dazu zählen Wind-, Gezeiten- und Sonnenenergie, Wasserkraft sowie Biomasseanlagen. Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen wird sich fortsetzen. Die staatlichen Mittel reichen allerdings nicht aus, um den Bau und die Unterhaltung dieser Anlagen zu finanzieren – die Differenz muss von privaten Investoren aufgebracht werden. Bei dem Bau von Windparks werden die Investitionen in der Regel von großen Versorgungsunternehmen getätigt, während Solarkraftwerke oft von kleineren privaten Entwicklern finanziert werden. Diese Investorengruppen sind in der Regel nicht langfristige Eigentümer der Anlagen, und hier kommen geschlossene Infrastrukturfonds ins Spiel, die in erneuerbare Energien investieren. Eine Reihe von Fonds wurde aufgelegt, um in Betrieb befindliche Wind- und Solarparks zu kaufen, die nun relativ attraktive Renditen mit Dividenden von oft mehr als 6% bieten.

Peer-to-Peer-Kredite

Das Wachstum bei Peer-to-Peer-Krediten ist darauf zurückzuführen, dass Bankinstitute die Kreditvergabe an Kleinunternehmen drastisch zurückgefahren haben. Das Geschäft machen Unternehmen, die Plattformen für Darlehen einrichten, die Kreditgeber und Kreditnehmer zusammenbringen. Die Plattformbetreiber nehmen eine gründliche Prüfung der Bonität potenzieller Kreditnehmer vor und legen einen Zinssatz fest, der von der Bonität des Kreditnehmers abhängt. Potenzielle Kreditgeber können dann die Höhe des Risikos wählen, das sie eingehen wollen (und die mögliche Rendite).

Zugang zum Peer-to-Peer-Kreditmarkt erhalten Anleger über geschlossene Fonds wie den „Funding Circle SME Income Fund“, der Zugang zum Peer-to-Peer-Kreditmarkt für kleine und mittlere Unternehmen bietet.

In den Medien wurde über die Risiken in diesem Markt diskutiert. Doch aus unserer Sicht gibt es einige zuverlässige Unternehmen in dem Segment, die sich den Wandel im Bankensektor zunutze machen. Einige dieser neuen Anbieter dürften angesichts der neuen Vorschriften und höheren Kapitalanforderungen für Banken einen Boom erleben.

Global Loans

Auch bei Global Loans haben sich durch die geringere Kreditvergabe der Banken Chancen ergeben. Wir haben unser Engagement in dem Segment in den letzten Jahren erhöht.

Diese Darlehen werden für gewöhnlich an kleine und mittlere Unternehmen vergeben. Einer der größten Unterschiede zwischen Loans und traditionellen Unternehmensanleihen ist die Art der Rückzahlung. Anders als bei Anleihen wird der Darlehensbetrag während der Laufzeit in Teilzahlungen getilgt und nicht am Ende der Laufzeit in einer Summe zurückgezahlt.

Darlehen stehen in der Kapitalstruktur vor Anleihen, sodass die Darlehensgeber im Falle eines Zahlungsausfalls des Unternehmens mehr Geld zurückerhalten als Anleiheinhaber. Außerdem räumen die Unternehmen den Kreditrückzahlungen in der Regel eine höhere Priorität als der Tilgung von Anleihen ein, obwohl die Zinsen üblicherweise höher sind. Loans bieten somit ein attraktives Ertragspotenzial, weshalb eine wachsende Zahl institutioneller Anleger, einschließlich Aberdeen Asset Management, Fonds auflegen, die es Privatanlegern ermöglichen, von diesen günstigen Eigenschaften zu profitieren.

Bevor Anleger in solche alternativen Anlagen investieren, sollten sie sich jedoch genauestens informieren. Denn eine Anlage sollte immer aufgrund ihrer Vorzüge und ihres möglichen Ertrags ausgewählt werden und nicht nur weil sie andere Renditen erbringt. Die oben vorgestellten Anlagen bieten aus unserer Sicht jedoch ein attraktives Renditepotenzial und weisen eine geringe Korrelation zu Anlageklassen auf, die traditionell eher zum Mainstream zählen wie Aktien und Anleihen.

Alternative Anlagen sollten nicht als Allheilmittel betrachtet werden und in einem Bärenmarkt werden auch sie sicherlich nicht ausnahmslos Gewinne liefern. Dennoch dürfte in einem diversifizierten Portfolio ein Engagement in den richtigen alternativen Anlagen zur Steigerung der Renditen beitragen und die Volatilität bei künftigen Marktturbulenzen dämpfen."

Richard Dunbar,
Senior Investment Strategist,
Investment Solutions,
Aberdeen Asset Management  

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