Aberdeen über die Auswirkungen einer Amtsenthebung der brasilianischen Präsidentin Rousseff

Nick Robinson, Leiter Aktien Brasilien bei Aberdeen Asset Management, sieht in der möglichen Amtsenthebung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff die Gefahr für eine Enttäuschung der ersten Euphorie und gleichzeitig auch die Chance auf positive Signale für die weitere Entwicklung der brasilianischen Wirtschaft: abrdn | 27.04.2016 08:30 Uhr
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„Anleger feiern die bevorstehende Amtsenthebung von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff. Nachdem sowohl der Verfassungsausschuss als auch das Unterhaus sich für die Amtsenthebung ausgesprochen haben, hat der Aktienindex Bovespa bis jetzt in diesem Jahr einen Anstieg von ca. 45% in US Dollar verzeichnet (Quelle: Bloomberg, Stand: 20 April 2016 ).

Auch wenn ihre Regierung alles unternehmen wird, um ihren Abgang zu verhindern, geht die Amtszeit von Präsidentin Rousseff wahrscheinlich auf irgendeine Art und Weise zu Ende. Allerdings könnte sich die Anti-Rousseff-Erholung an den Märkten als verfrüht erweisen. Auf kurze Sicht hat sich der brasilianische Aktienmarkt selbst überholt. Eine Amtsenthebung ist ein langwieriger Prozess, derweil die Konjunktur ihre Schrumpfung mit beachtlichem Tempo fortsetzen dürfte. Nach der ursprünglichen Euphorie seitens der Anleger ob der Aussicht auf einen Abgang Rousseffs würde es uns nicht wundern, wenn Teile der jüngsten Kursgewinne wieder abgebaut würden. Die Amtsenthebung einer Landespräsidentin kann destabilisierend wirken. Der neuen Führung stellt sich die riesige Herausforderung, ein Umfeld zu schaffen, das nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördert.

Dennoch wäre der Abgang Dilma Rousseffs wichtig, da er ein Zeichen für drei bedeutende Entwicklungen setzen würde.

Erstens wird dies beweisen, dass die Institutionen Brasiliens funktionieren. Das gilt insbesondere für die Bundespolizei, die federführend bei den Korruptionsermittlungen ist, sowie für das Rechtssystem mit dem Oberstem Gericht, das letztendlich über den Antrag auf Amtsenthebung urteilen wird. Rousseff wird unter anderem vorgeworfen, Gelder von Staatsbanken zur Deckung von Haushaltslücken missbraucht zu haben. Die Tatsache, dass die Polizei und das Oberste Gericht Brasiliens ihr wegen Verstößen gegen Steuergesetze den Prozess machen würden, deutet auf eine Verpflichtung zur besseren Haushaltsordnung hin.

Zweitens wäre es ein bedeutsamer Schritt in Richtung Korruptionsbekämpfung – was ebenfalls wichtig wäre - durch die implizite Signalwirkung, dass Investitionsgelder in die richtigen Hände fließen und nicht die Taschen der Politiker füllen. Korruption ist eine Ineffizienz mit abschreckender Wirkung in Hinblick auf Investitionen und ein echtes Hemmnis für Wirtschaftswachstum.

Letztlich erhöht sich durch eine neue Regierung die Wahrscheinlichkeit von Reformen, die Brasilien für seine Weiterentwicklung braucht. Hierzu zählen Reformen der Steuer- und Sozialversicherungssysteme zur Behebung der fiskalischen Defizite.

Diese drei Faktoren sind wichtig. Ebenso bedeutsam sind aber auch die fundamentalen Treiber der Konjunktur, die Brasilien auf lange Sicht für Investoren attraktiv machen. Diese Treiber sind starke Fundamentaldaten von den Unternehmen und positive Konsumtrends, gestützt von der rasch wachsenden Mittelschicht. Neben Lateinamerika im weiteren Sinne bietet auch Brasilien in unseren Augen eine vielfältige Auswahl gut geführter Unternehmen, die sich für Investments eignen. Die Zusammenfügung all dieser Faktoren ergibt das Szenario, auf dem alle Investments in Schwellenmärkten beruhen - Chancen für langfristiges Wachstum mit geografischem Diversifizierungspotenzial.

Dieses Szenario sollte sich behaupten können, egal wie schnell Dilma Rousseff aus dem Amt scheidet."

Nick Robinson, Leiter Aktien Brasilien, Aberdeen Asset Management

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