Trump und der amerikanische Traum

„I am Your Voice“, sagt Donald Trump. [1] Er versteht es, die Wähler anzusprechen. Was ihm dabei in die Hände spielt, ist nicht zuletzt die Kluft zwischen Arm und Reich. ETHENEA | 21.10.2016 16:10 Uhr
Guido Barthels, Portfolio Manager, ETHENEA Independent Investors S.A. und Yves Longchamp, Head of Research, ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG / ©  ETHENEA
Guido Barthels, Portfolio Manager, ETHENEA Independent Investors S.A. und Yves Longchamp, Head of Research, ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG / © ETHENEA
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Amerika galt lange als das Land, in dem der sprichwörtliche Tellerwäscher zum Millionär wird. Dieser Traum steht allerdings in keinem Verhältnis zur Realität. Tatsächlich wird die Vermögensverteilung in den USA offenbar immer ungerechter. Fast die Hälfte aller Amerikaner lebt von der Hand in den Mund. Das zeigt unter anderem eine Studie des Pew Research Center, die zu dem Schluss kommt, dass die amerikanische Mittelschicht sukzessive an Bedeutung verliert.[2]

Vor 45 Jahren machte die Mittelschicht den weitaus größten Teil der amerikanischen Bevölkerung aus. Mittlerweile ist diese Bevölkerungsschicht so groß wie Unterschicht und Oberschicht zusammen. Auf die Mittelschicht fallen heute nur noch 43 % des Gesamteinkommens (nach ehemals 62 %), während die Oberschicht fast die Hälfte des Einkommens erhält.

In ihrer letzten Umfrage zur Finanzsituation der Amerikaner kam die Fed auf ähnlich erschreckende Erkenntnisse.[3] Laut der US-Notenbank hatten die Haushalte aus der unteren Einkommensschicht 2013 weniger Vermögen als noch drei Jahre zuvor. Dieses Bild ist sogar noch schockierender, wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche Vermögen der arbeitenden Bevölkerung seit 1989 deutlich gesunken ist. Das Atlantic Magazine weist in einem seiner Artikel auf ein Ergebnis der Umfrage hin, demzufolge 47 % aller US-amerikanischen Haushalte in einer Notsituation nicht in der Lage wären, 400 USD direkt zur Verfügung zu haben. Sie müssten sich das Geld leihen oder Dinge verkaufen.[4]

Diese und ähnliche Studien zeigen, dass es (vor allem in den USA) eine starke und zunehmende Ungleichverteilung der Einkommen und Vermögen gibt. Die sogenannte Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander.

Dieses Ungleichgewicht und die damit einhergehende Unzufriedenheit der Bevölkerung fördert somit quasi zwangsläufig ein Erstarken der populistischen Alternativen. Sie profitieren von der sozialpolitisch äußerst ungewollten Verteilungsproblematik, welche unter den etablierten Parteien entstanden ist. Und so geht Donald Trump am 8. November gegen Hillary Clinton ins Rennen. Er verspricht den Wählern eine Rückkehr zu goldenen Zeiten. Populismus eben.    

Guido Barthels, Portfolio Manager, ETHENEA Independent Investors S.A. und Yves Longchamp, Head of Research, ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG

 

 

[1] https://www.youtube.com/watch?v=ehvUQrRDyyU

[2] http://www.pewsocialtrends.org/2015/12/09/the-american-middle-class-is-losing-ground/

[3] http://www.federalreserve.gov/pubs/bulletin/2014/pdf/scf14.pdf

[4] http://www.theatlantic.com/magazine/archive/2016/05/my-secret-shame/476415/

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