Durch Anpassungen ihrer Asset Allokation können Anleger in turbulenten Zeiten sogar Gewinne erzielen, vielen fällt die Umsetzung einer disziplinierten und bedarfsgesteuerten Rebalancing-Strategie jedoch schwer. Doch es gibt Wege: Ein regelbasiertes Overlay Management kann den Rebalancing-Prozess in schwierigen Zeiten vereinfachen.
Das Problem herkömmlicher Rebalancing-Strategien
Wer auf herkömmliche Methoden zur Portfolio-Anpassung setzt, kann oft nicht rechtzeitig und effektiv auf große Kursschwankungen reagieren. Aus mehreren Gründen fällt es Anlegern schwer, zum richtigen Zeitpunkt zu handeln:
- Der aktuelle Wert des Portfolios ist nicht bekannt
- Der formelle Entscheidungs- und Genehmigungsprozess ist beschwerlich
- Psychologische Faktoren bestimmen den „richtigen Zeitpunkt“
Ist eine Anpassung beschlossen, müssen Anleger zahlreiche Wertpapiere, Fonds oder beides kaufen und verkaufen. Die Koordinierung mehrerer Manager ist kostspielig und zeitintensiv – und kann während der Umstellungsphase Lücken in die Asset Allokation reißen.
Vorteile einer regelbasierten Overlay-Strategie
Durch ein regelbasiertes Overlay Management können Anleger ihre Positionen täglich überprüfen, Ungleichgewichte entsprechend schnell erkennen und beheben und die Exposures ihres Portfolios täglich anpassen. Ein Overlay kann auch die Handelskosten reduzieren und die Abbildung der Benchmark optimieren.
Wie funktioniert dieser tägliche Prozess? Überschreiten die Abweichungen der Asset Allokation einen vorab festgesetzten Grenzwert, setzt der Overlay Manager die Positionen auf die Zielallokation zurück. Anstatt in einzelnen Positionen zu handeln, kauft und verkauft er dazu jedoch börsengehandelten Futures-Kontrakte und ETFs. Mit einem Overlay Programm können Anleger ihr Portfolio diszipliniert und kosteneffizient anpassen, den Einfluss psychologischer Verhaltensmuster reduzieren und Fehler durch ungünstige zeitliche Abpassungen im Wertpapierhandel vermeiden.
Rebalancing und Volatilität: ein aktuelles Beispiel
Im 1. Quartal 2018 kehrte die Volatilität an die Märkte zurück – und lieferte damit ein erstklassiges Beispiel für richtiges Rebalancing bei kurzfristigen Kursschwankungen. In den ersten Januarwochen stiegen die Aktienkurse deutlich, am 26. Januar erreichte die S&P 500 Indexrendite des laufenden Quartals den Stand von 7,5%. In den nächsten Wochen verlor der Index dann über 10%. Im Laufe des Quartals folgten mehrere deutliche Anstiege und Verluste, am Ende stand ein moderates Plus von 0,8%. Mit einer Overlay Strategie konnten institutionelle Anleger dem schwachen Quartal trotzen und durch entsprechende Anpassungen ihres Exposure die Kursanstiege abschöpfen. Mit einer weniger flexiblen, herkömmlichen Rebalancing-Strategie wäre dies vielleicht nicht möglich gewesen.
Fazit: Rasante Kurssprünge und Einbrüche in rascher Folgen können Anleger nervös machen, doch sie müssen keinen Schaden anrichten. Mit dem richtigen System können Anleger Kursschwankungen für sich nutzen – und Volatilität zur Chance machen.