Wie Dividendenstrategien auch bei steigenden Zinsen erfolgreich sein können

Vorsicht bei ‚Bond Proxies‘: Wie sich Dividendeninvestoren in einem Umfeld (potenziell) steigender Zinsen positionieren sollten, erklärt Benoît Ducatillon, Portfoliomanager für Dividendenaktien bei Degroof Petercam AM. DPAM | 25.06.2018 12:02 Uhr
Benoît Ducatillon, Portfoliomanager, Degroof Petercam AM / © Degroof Petercam AM
Benoît Ducatillon, Portfoliomanager, Degroof Petercam AM / © Degroof Petercam AM
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Dividendenklassiker in Bedrängnis  

In Zeiten niedriger Zinsen schauen sich Anleger gerne nach Aktien um, die hohe Dividenden zahlen, um damit laufende Erträge zu vereinnahmen. In der Tat weist zum Beispiel der deutsche Versorger RWE mit 8,5 Prozent eine Dividendenrendite aus, die weit höher liegt als die des DAX (2,5 Prozent). Und auch der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé ist traditionell für überdurchschnittliche und kontinuierliche Ausschüttungen bekannt. Zudem wird die Aktie von vielen Anlegern für eine langfristig solide Wertentwicklung geschätzt.  Unter Druck geraten Titel wie RWE und Nestlé allerdings, wenn die Zinsen steigen und der Markt weitere Steigerungen erwartet. Dies gilt im allgemeinen für Aktien aus den traditionell mit attraktiven Dividendenzahlungen in Verbindung gebrachten Sektoren, wie Basiskonsumgüter und Versorger. Denn Aktien dieser Unternehmen weisen aufgrund ihrer defensiven Charakteristik ein anleihenähnliches Profil auf. 

Da Anleihen auf steigende Zinsen naturgemäß mit Kursverlusten reagieren, sehen viele Marktakteure die sogenannten ‚Bond Proxies‘ kritisch und raten derzeit von einer Investition ab. Dementsprechend haben Aktien von RWE und Nestlé in den vergangenen Monaten starke Kursverluste erlitten. 

Für erfolgsversprechender hält Benoît Ducatillon aus dem Portfoliomanagementteam für Dividendenaktien bei Degroof Petercam AM die Suche nach Titeln abseits ausgetretener Pfade: „Entscheidend ist die aktive Selektion von Unternehmen mit soliden Fundamental- und Finanzdaten und zukünftig überdurchschnittlichen Dividendenzahlungen. Wichtig ist nicht der Blick zurück, sondern nach vorne, also zu beurteilen, inwieweit Dividenden zukünftig konstant gehalten oder sogar gesteigert werden können“. 

„Dividendenstrategien können auch weiterhin sehr erfolgreich sein und Anlegern als wertvolle Einkommenskomponente dienen. Der Case für europäische Dividendenaktien ist intakt. Die freien Cashflows und das Pay out-Ratio, also der Anteil der ausgeschütteten Gewinne, haben im langfristigen Vergleich noch Luft nach oben“, ergänzt der Co-Manager des DPAM Invest B Equities Europe Dividend. 

Relative Bewertungen bleiben attraktiv 

Fündig wird der Fondsmanager vor allem in Sektoren, die nicht klassischerweise mit hohen Dividendenzahlungen in Verbindung gebracht werden. Während das Exposure im Sektor Basiskonsumgüter derzeit bei null liegt, sind im DPAM Invest B Equities Europe Dividend als Ergebnis der Einzeltitelselektion die Sektoren Versicherungen, Immobilien und Telekommunikation übergewichtet. 

„Die Bewertungslücke zwischen unserem europäischen Dividendenaktienportfolio und Unternehmensanleihen der Eurozone bleibt auf einem historischen Niveau von 4 bis 5 Prozentpunkten. Gegenüber dem breiteren europäischen Aktienmarkt liegt dieser Spread bei etwa 2 Prozentpunkten. Es gilt, dieses Potenzial zu heben, indem wir niedrig bewertete Titel bei gleichzeitig erwarteten wachsenden Ausschüttungen identifizieren“, sagt Benoît Ducatillon. 

Mehr Titel aus der zweiten Reihe 

Zu solchen Dividendenaktien zählen im Portfolio des DPAM Invest B Equities Europe Dividend zum Beispiel Grieg Seafood, ein gering verschuldeter norwegischer Lachsproduzent, ALD, im Bereich KFZ-Leasing und Flottenmanagement aktiv, die wachsende und gut diversifizierte Healthcare-Gruppe Sanofi, die weltgrößte Werbe-Holding WPP sowie das derzeit sehr günstig bewertete Finanzinstitut Société Générale.

Kürzlich neu in das Portfolio aufgenommen wurden unter anderem der spanische Immobilienentwickler Metrovacesa, der mit deutlichen Abschlägen gegenüber der Konkurrenz gehandelt wird, sowie der französische Energiekonzern Total, der sich durch eine deutlich verbesserte Kapitalstruktur auszeichnet. 

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