Höhenflug des US-Dollars verdeckt kräftiges Wachstum der globalen Dividenden

Die weltweiten Dividendenzahlungen beliefen sich 2015 auf USD 1,15 Billionen, wie aus dem Henderson Global Dividend Index hervorgeht. Das bedeutet ein Plus von 9,9% auf zugrunde liegender Basis (bereinigt um Währungsbewegungen und andere Faktoren). Auf ausgewiesener, also unbereinigter Basis entsprachen die USD 1,15 Billionen einem Rückgang um 2,2% – die Stärke des US-Dollars verdeckte das kräftige Wachstum der Dividenden in den meisten Teilen der Welt. Janus Henderson Investors | 23.02.2016 08:39 Uhr
Alex Crooke, Head of Global Equity Income, Henderson Global Investors / ©  Henderson Global Investors
Alex Crooke, Head of Global Equity Income, Henderson Global Investors / © Henderson Global Investors
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Dividendenerträge waren im zurückliegenden Jahr eine wichtige Renditequelle. Sie machten die Kursverluste in Höhe von USD 1,3 Billionen (1), die Anleger 2015 erlitten, fast vollständig wett. Seit 2010 haben börsennotierte Unternehmen weltweit Dividenden von USD 5,4 Billionen an ihre Aktionäre ausgeschüttet.

Die wichtigsten Fakten

 

  • Die globalen Dividenden belaufen sich 2015 auf USD 1,15 Billionen – das entspricht auf zugrunde liegender Basis einem Anstieg um 9,9%. Alle Regionen der Welt leisten dazu positive Beiträge.
  • Die Dollarstärke schmälert das Jahresergebnis um den Rekordbetrag von USD 104 Milliarden. Die ausgewiesenen Dividenden sind 2,2% niedriger als im Vorjahr
  • Der Aufwärtstrend des US-Dollars verlangsamt sich im Jahresverlauf, sodass im 4. Quartal ein höheres ausgewiesenes Dividendenwachstum sichtbar wird.
  • Dividendenerträge bilden 2015 eine wichtige Komponente der Gesamtrendite von Aktienanlegern; sie machen die Kursverluste von USD 1,3 Billionen, die diese 2015 erleiden, fast vollständig wett.
  • Motor des globalen Dividendenwachstums sind die USA. Die dortigen Unternehmen haben den größten Anteil an den weltweiten Dividenden und steigern ihre Ausschüttungen zudem in flottem Tempo. Auf zugrunde liegender Basis ist das Wachstum in Japan am höchsten. Australien, Kanada und Kontinentaleuropa zeigen sich ebenfalls in guter Verfassung, doch das Vereinigte Königreich fällt weit zurück.
  • China verzeichnet zum ersten Mal einen Dividendenrückgang gegenüber dem Vorjahr. Indien überholt Brasilien und nimmt dessen Platz als drittgrößter Dividendenzahler aus der Gruppe der Schwellenländer ein.
  • Erhebliche Dividendenkürzungen im Rohstoffsektor, von denen besonders britische Unternehmen betroffen sind, werden das Dividendenwachstum 2016 bremsen
  • Henderson senkt seine Prognose für 2016 um USD 10 Milliarden auf USD 1,17 Milliarden. Das entspricht einem ausgewiesenen Wachstum von 1,6% und einem zugrunde liegenden Wachstum von 3,3%.

 

Quelle: Henderson Global Investors, Stand 31.12.2015
Quelle: Henderson Global Investors, Stand 31.12.2015

Da sich der Dollaranstieg auf das erste Halbjahr konzentrierte, wurde das Dividendenwachstum im Laufe der zweiten Jahreshälfte sichtbarer. Im 4. Quartal erhöhten sich die Dividenden auf ausgewiesener Basis um 4,6% und auf zugrunde liegender Basis um 12,1%. Der HGDI beendete das Jahr bei 157,7 – Ende 2014 hatte er bei 161,3 gestanden.

Der Dollaranstieg schmälerte das ausgewiesene Wachstum für das Gesamtjahr um 9 Prozentpunkte beziehungsweise USD 104 Milliarden. Der Wechselkurseffekt war um ein Zehnfaches höher als 2014 und so hoch wie noch nie seit Bestehen des HGDI. Betroffen waren alle Regionen, am meisten aber Kontinentaleuropa, wo die Geldmengenlockerung den Euro fallen ließ. Auch Russland, Brasilien und Australien bekamen den Wechselkurseffekt stark zu spüren. Die scharfe Abwertung der Währungen dieser Staaten erfolgte parallel zum Verfall der Rohstoffpreise, von denen ihre Exporteinnahmen abhängig sind.

Bei Ausklammerung von Wechselkursen und technischen Faktoren war das zugrunde liegende (bereinigte) Wachstum in den Industriestaaten sehr ermutigend. Das beste Ergebnis verzeichnete Japan. Dort war das Wachstum so kräftig, dass es die Yen-Schwäche mehr als kompensieren konnte. Toyota Motors, der größte Dividendenzahler des Landes, ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie japanische Unternehmen ihre Ausschüttungen steigern – der Autobauer erhöhte seine Dividende im vergangenen Jahr um 29%. Das kräftige zugrunde liegende Dividendenwachstum von 19,2% entsprach einem ausgewiesenen (unbereinigten) Wachstum von 5,2%. Australien und Kanada, die ebenfalls zu den größten Dividendenzahlern der Welt gehören, verzeichneten beide ein zweistelliges zugrunde liegendes Wachstum. Daraus wurde jedoch infolge der Abwertung der jeweiligen Währungen gegenüber dem US-Dollar ein negatives ausgewiesenes Wachstum.

In Kontinentaleuropa war das zugrunde liegende Dividendenwachstum mit 7,7% sehr ermutigend. Ganz vorne lagen die Niederlande mit einem zugrunde liegenden Plus von 42%, zu dem insbesondere ING und KPN beitrugen (aber auch zahlreiche andere niederländische Unternehmen hatten ihren Anteil daran). Deutschland erzielte mit einem zugrunde liegenden Dividendenwachstum von 9,3% ebenfalls ein überdurchschnittliches Ergebnis in Kontinentaleuropa. Besonders zu erwähnen ist der Allianz-Konzern. Der größte deutsche Dividendenzahler erhöhte seine Ausschüttung um 29%. Auch Italien und die Schweiz lieferten erfreuliche Beiträge, während Spanien zurückfiel. Die Schwäche des Euros bewirkte jedoch einen starken Rückgang der kontinentaleuropäischen Dividenden auf US-Dollarbasis. Wechselkursfaktoren schmälerten das Ergebnis für die Region um USD 41,7 Milliarden – das entsprach 18 Prozentpunkten. Dadurch verringerten sich die ausgewiesenen Dividenden in Kontinentaleuropa um 12,2% auf USD 204,5 Milliarden.

Das Vereinigte Königreich bot mit einem zugrunde liegenden Wachstum von nur 3,7% im internationalen Vergleich ein schwaches Bild. Britische Unternehmen zählen zu den größten Dividendenzahlern der Welt, und viele von ihnen, wie Shell, HSBC und Glaxo SmithKline, erhöhen ihre Dividenden zurzeit nur leicht oder gar nicht.

Eigentlicher Motor des globalen Dividendenwachstums sind die USA. Dort wurden die Dividenden in fast allen Branchen kräftig angehoben. US-Unternehmen erhöhten ihre Ausschüttungen an die Aktionäre um 14,1% (10,2% auf zugrunde liegender Basis) und trugen zwei Fünftel zu den weltweiten Dividenden bei. Das 4. Quartal war das achte Quartal in Folge, in dem die Dividendenzahlungen in den USA zweistellig wuchsen.

In den Schwellenländern war das Bild uneinheitlich. China verbuchte zum ersten Mal ein schlechteres Ergebnis als im Vorjahr, Brasilien lieferte eine schwache Performance, aber Indien machte gute Fortschritte. Im asiatisch-pazifischen Raum verzeichneten Taiwan und Südkorea ein rapides Dividendenwachstum –viele Unternehmen in diesen Ländern folgten dem Beispiel Japans und erhöhten die Ausschüttungsquoten.

Im Vereinigten Königreich dürfte das zugrunde liegende Wachstum 2016 an Schwung verlieren, da das Land mit diversen Problemen konfrontiert ist. Die meisten Firmen erhöhen zwar ihre Dividenden, stehen jedoch im Schatten einer kleinen Zahl sehr großer multinationaler Unternehmen, besonders im Bergbausektor, die ihre Dividenden wegen einbrechender Gewinne kürzen. Für 2016 gehen wir nun von einem Anstieg der globalen ausgewiesenen Dividenden um 1,6% auf USD 1,17 Billionen aus. Das entspräche einem zugrundeliegenden Wachstum von 3,3%.

Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors:

„Die Stärke des US-Dollars verdeckt ein exzellentes Dividendenwachstum in den meisten Teilen der Welt, das 2015 zu einem guten Jahr für ertragsorientierte Investoren gemacht hat. Anleger, die in Dollar rechnen, mussten zwar Einbußen hinnehmen, aber Wechselkursunterschiede verlieren mit der Zeit an Bedeutung. Seit 2009 sind die Dividendenzahlungen um fast 60 Prozent gestiegen, und die Wechselkurse haben diesen Zuwachs nur geringfügig geschmälert, nämlich um 2 Prozent.

Der Stellenwert von Dividenden als wichtiger Faktor für die Gesamtrendite war 2015 daran ablesbar, dass sie die Anleger fast vollständig für die fallenden Aktienkurse entschädigten. Die jüngste Volatilität an den Aktienmärkten zeigt besonders deutlich, wie wichtig und nützlich Dividenden als Quelle laufender Erträge weiterhin sind. Eine globale Anlagestrategie hat den Vorteil, dass die längerfristigen Risiken geringer sind, wenn man in eine Vielzahl von Aktien aus verschiedenen Ländern und Sektoren investiert.

Wir beurteilen die Aussichten für das Dividendenwachstum im kommenden Jahr insgesamt positiv. In Branchen, die unter fallenden Rohstoffpreisen leiden, dürften die Ausschüttungen jedoch gekürzt werden. Eine gezielte Titelauswahl ist in einem solchen Marktumfeld von entscheidender Bedeutung. Ertragsorientierte Anleger können dadurch Titel meiden, die schwache Erträge erwarten lassen. Vor dem Hintergrund der weltweit immer noch niedrigen Zinsen bleiben Aktien eine unverzichtbare Ertragsquelle für Anleger.“

Quelle: Henderson Global Investors, Stand 31.12.2015
Quelle: Henderson Global Investors, Stand 31.12.2015


1 Diese Angabe basiert auf der Marktkapitalisierung des HGDI und der Performance des MSCI World Index von -2,74%(in USD) im Jahr 2015

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