Basis der Studie mit dem Titel "Less Stress, More Value" ist eine Befragung von 22 führenden Unternehmen. Demnach fehlt ein britischer Arbeitnehmer im Durchschnitt 6,8 Tage pro Jahr (rund 3 Prozent ausgehend von 228 Arbeitstagen) krankheitsbedingt. Während die Unternehmen mit geringem Stressfaktor lediglich 2,7 Werktage pro Arbeitnehmer einbüßten, waren es bei den Unternehmen mit hohem Stressfaktor 12 Tage Arbeitsausfall.
Millionen-Kosten durch Stress
Anhand dieser Ergebnisse erstellte Henderson zwei Modelle für hypothetische Unternehmen aus der Einzelhandels-Branche, sowie aus dem Telekommunikations- und Transport-Sektor. Die direkten Kosten von Stress für die gesamte Einzelhandelsbranche ergaben 5 bis 6 Millionen Britische Pfund Sterling, wohingegen die direkten Kosten in der Telekommunikations- und Transportindustrie rund 18 bis 24 Millionen Britischer Pfund verursachten. Diese Zahlen beinhalten die Kosten der Abwesenheit, Wiederbeschaffungskosten sowie die Kosten der verlorenen Produktivität. Wenn man zu diesen direkten Kosten aber auch noch die indirekten Kosten, wie reduzierte Kundenzufriedenheit, weniger Innovation, geringe Moral und niedrige Produktivität addiert, steigen die Verluste durch stressbedingten Arbeitsausfall ins kaum Messbare.
Stress: Häufigste Krankheitsursache
Kein Wunder, dass professionelle Investoren verstärkt auf das Thema Stress am Arbeitslatz achten: "Wir legen großen Wert auf einen gesunden Personalbestand, da dieser gleichzeitig auch produktiver ist", sagt Jane Goodland, Senior Analystin bei Henderson Global Investors und Verfasserin der Studie. "Stress ist heutzutage die häufigste Krankheitsursache und daher fordern wir Unternehmen auf, die Risiken von stressbedingtem Arbeitsausfall zu berechnen, Maßnahmen zu ergreifen, die die Ursachen von Stress an der Wurzel packen, deren Effizienz zu messen und diese den Aktionären mitzuteilen."
Die Umfrage bei den Unternehmen ergab auch, dass sich Arbeitgeber durchaus bewusst sind über die Risiken von Stress. Fast ein Drittel der Befragten hat jedoch keinen Mechanismus entwickelt, um das Risiko einzuschätzen. Die meisten Arbeitgeber ergreifen lediglich Maßnahmen, um die Symptome von Stress zu bekämpfen. Viel effizienter wäre es jedoch, die Auslöser von Stress zu beseitigen. Entspannungstraining mag zwar sinnvoll sein, besser wäre es aber zusätzlich auch zu analysieren, warum einzelne Mitarbeiter sich überlastet fühlen und dagegen Maßnahmen zu ergreifen, etwa durch eine Reorganisation der Arbeitsabläufe.
"Unternehmen, die das Stress-Syndrom bekämpfen, verzeichnen eine klare Wertsteigerung durch gesenkte Kosten, erhöhte Produktivität, verbesserte Kundenbetreuung und eine erhöhten Moral ihrer Beschäftigten", sagt Goodland. "Es besteht kein Zweifel daran, dass ein gewisses Maß an Druck die individuelle Performance durchaus steigern kann. Wenn der Druck jedoch langfristig zu groß wird, kann ein Arbeitnehmer durchaus Stress und stressverwandte Symptome erleiden."
Die Studie ist unter folgendem Link abrufbar: www.henderson.com/sri