Lange Zeit haben Immobilienaktienfonds, die in börsennotierte Unternehmen aus dem Immobiliensektor investieren, in Deutschland ein Schattendasein geführt. Stattdessen favorisierten deutsche Anleger neben der Immobilie als Direktanlage insbesondere offene Immobilienfonds, die direkt in verschiedene Immobilien investieren und diese auch managen. Mit der Debatte um die Einführung der REITs im Heimatland rücken jedoch Immobilienaktien und insbesondere Immobilienaktienfonds ins Blickfeld von Privatinvestoren. Die Gründe sind vielfältig: Mit Immobilienaktien verknüpfen Anleger die Vorzüge einer Investition in eine solide Anlageform mit den Vorteilen des Kapitalmarktes. Stärken der Immobilienaktien sind ihre Liquidität, Transparenz und Flexibilität.
REITs: eine Sonderform von Immobilienaktien
Die Aktien können jederzeit zu moderaten Transaktionskosten an der Börse gekauft und verkauft werden. Vor allem die hohen Renditechancen, die sich aus den Dividenden und Kursgewinnen ergeben, locken Investoren. Der Großteil der Renditen kommt dabei aus stabilen Dividendenerträgen. Immobilienaktien und ihre Fonds unterliegen weniger starken Kursschwankungen als klassische Aktien. Der Unternehmenswert der Immobilienaktien ist zudem an der Börse täglich feststellbar ganz im Gegensatz zu den offenen Immobilienfonds. Änderungen der Marktwerte werden hier häufig sehr spät berücksichtigt. Anleger erhalten bei Immobilienaktien zudem genauen Einblick in die Geschäftsentwicklung, die regelmäßig veröffentlicht wird. REITs stellen eine Sonderform der Immobilienaktien dar, denn sie sind verpflichtet, einen Großteil des Gewinns (zwischen 85 und 100 Prozent) an die Anleger auszuschütten. Zudem findet keine Besteuerung auf Unternehmensebene statt, sondern ausschließlich beim Anleger. Dadurch wird eine Doppelbesteuerung vermieden, Unternehmensgewinne und Dividendenzahlungen steigen.
Für Investoren ermöglichen sowohl REITs als auch alle anderen Immobilienaktien eine effiziente Risikostreuung durch Investitionen in eine Vielzahl von Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsschwerpunkten. Die vielen Vorteile haben bereits im vergangenen Jahr dazu geführt, dass sich das Interesse an Immobilienaktienfonds deutlich erhöhte. Die Zahl der Fonds stieg parallel dazu in Deutschland im Jahr 2006 auf mehr als 30. Henderson zählt dabei zu den erfolgreichsten Anbietern. So gehörte der Henderson Horizon Pan European Property Equities Fund im Vorjahr zu den Spitzenreitern unter den Fonds auf dem deutschen Markt und legte allein im vergangenen Jahr um über 51 Prozent zu. Der Horizon Asia Pacific Property Equities Fund gewann rund 30 Prozent.
Prognose: Boom der Immobilienaktien auch 2007
Für Europa erwarten Experten, dass sich der Boom bei Immobilienaktien im Jahr 2007 – wenn auch nicht ganz so dynamisch wie im Vorjahr – fortsetzen wird. Antriebsmotoren sind hier vor allem die Einführung von REITs in Großbritannien und Deutschland sowie das steigende Interesse institutioneller Investoren aus den USA an weltweitem Immobilienvermögen. Sinkende Arbeitslosenzahlen, höhere Löhne und steigende Konsumausgaben sorgen für eine gute Stimmung in Europa, die sich auf den Immobilienmarkt auswirkt. Dabei rücken auch Länder wie die Tschechische Republik und Polen in den Fokus der Investoren. Auch der asiatische Immobilienmarkt bietet Anlegern weiterhin gute Renditechancen. Zu den entwickelten und aufstrebenden Märkten gehören insbesondere Australien, Japan, Hongkong und Singapur. Märkte mit hohem Wachstumspotenzial, aber auch höheren Risiken sind dagegen Neuseeland, Korea, Taiwan, Malaysia, China und Thailand. Experten erwarten, dass sich insbesondere der japanische Immobilienmarkt – der größte Markt von Immobilienaktien in der Asia-Pazifik-Region außerhalb Australiens – nach einer langen Schwächephase wieder erholt. Der Horizon Asia Pacific Property Equities Fund ist bereits mit knapp 40 Prozent in Japan investiert.
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