Erste AM ESG Analyst Osojnik: "Datenschutz bei Social Media und Big Data entscheidend"

Bei Nachhaltigen Fonds der Erste Asset Management wurde Facebook auf „hold“ herabgestuft. Größte Herausforderung aus Datenschutzsicht ist Big Data und nur Wertpapiere, die strengen nachhaltigen, sozialen und umweltverträglichen Kriterien entsprechen finden einen Weg ins Portfolio Erste Asset Management | 19.09.2018 14:29 Uhr
Alexander Osojnik, Senior ESG Analyst, Erste Asset Management  / © Erste Asset Management
Alexander Osojnik, Senior ESG Analyst, Erste Asset Management / © Erste Asset Management
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Die Kontroverse um die Datenanalysefirma Cambridge Analytica, die unrechtmäßig Daten von über 80 Millionen Nutzern bezog, hatte für Facebook bisher nur geringe Konsequenzen. CEO Mark Zuckerberg musste sich vor dem US-Senat und dem Europäischen Parlament kritischen Fragen stellen. Vor dem Senat profitierte er von schlecht informierten Fragestellern, vor dem Parlament brach er die Befragung gar vorzeitig ab.  

Facebook auf „hold“  

Zuckerbergs defensive Haltung – seine Intransparenz bezüglich Facebooks Datenverwertung und die Vermeidung politischer Kontrolle – stellt ein bedeutendes Risiko aus ESG (Environmental, Social und Governance)-Sicht dar. Warum ist das ein Problem?    

Das Geschäftsmodell von Facebook besteht nicht nur aus seinen Nutzern, sondern basiert auch auf den Schattenprofilen, die Facebook über alle anderen Personen führt. Ob dieses Modell unter strenger(er) EU-Gesetzgebung weiter bestehen kann, ist unklar. „Dies ist ein bedeutender Grund für uns, Facebook auf ‚on hold‘ zu setzen und bis auf weiteres keine weiteren Investitionen zu tätigen. Nur Wertpapiere, die strengen nachhaltigen, sozialen und umweltverträglichen Kriterien entsprechen finden den Weg in unser Portfolio“, betont Alexander Osojnik, Senior ESG Analyst bei Erste Asset Management in Wien.   

Big Data: Hilfe bei Krisenbewältigung oder totale Überwachung?  

Das aktuelle Zauberwort heißt Big Data und beschreibt Technologien zur Auswertung riesiger Datenmengen. Dank Massendaten wissen manche Unternehmen mitunter mehr über ihre Nutzer als deren Partner oder enge Freunde. „Zu wissen, dass jemand einen Hund besitzt und dieser Person deshalb Werbung für Hundefutter zu schicken, ist nicht unbedingt anstößig“, erklärt Osojnik. „Die wenigsten sind sich aber der Tragweite der aktuellen Entwicklung digitaler Daten bewusst. Eine falsche Interpretation von Behörden – zum Beispiel in Kombination mit ihrer politischen Einstellung und beziehungsweise oder ihrer Herkunft - könnte im schlimmsten Fall für ein Einreiseverbot reichen.“  

Natürlich bringt Big Data nicht nur Nachteile mit sich. Die Anwendung von Massendaten kann auch dem Wohl der Allgemeinheit dienen. In Kapstadt zum Beispiel können die Bewohner in Echtzeit den Wasserverbrauch und die nötigen Einsparungen in ihrem Viertel online einsehen. Das hat dazu beigetragen, die dort seit mehreren Jahren andauernde Wasserkrise zu entschärfen.   

Grundsätzlich lassen sich mittels entsprechender Algorithmen Ressourcen, etwa in Industrie und Landwirtschaft, wesentlich effizienter einsetzen. „Sind die Daten allerdings nicht offen zugänglich, kommt es zu steigender Marktkonzentration, der Verdrängung kleinerer Mitbewerber und somit zu höheren Eintrittsbarrieren für Konkurrenten“, erklärt Osojnik.   

Es fehlen Best-Practice-Lösungen im Umgang mit den gesammelten Daten. „Wir als nachhaltiger Investor treten für einen verantwortungsvollen Umgang mit personifizierten Daten ein“, so Osojnik abschließend. 

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