Mikrofinanz-Fonds geht an den Start

Die Erste Bank-Gruppe, die bereits maßgebliche Akzente auf dem Gebiet der ethischen und nachhaltigen Geldanlage gestartet hat, geht nun einen Schritt weiter: Anleger können die Kreditvergabe an Private in Schwellen- und Entwicklungsländern unterstützen und indirekt soziale Rendite erzielen. Erste Asset Management | 14.12.2009 13:14 Uhr
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Auf Initiative einer österreichischen Vorsorgeeinrichtung legt die ERSTE-SPARINVEST als erste österreichische Kapitalanlagegesellschaft einen Fonds auf, der 10 bis 15 Mikrofinanz-Investments zusammenfasst. Der ESPA VINIS MICROFINANCE investiert als Dachfonds in einzelne Mikrofinanzfonds bzw. Anleihen auf Mikrofinanzfonds mit festgelegter Laufzeit (Notes). Diese Subfonds veranlagen breit gestreut in ein Universum aus  spezialisierten Mikrofinanzinstituten weltweit. Regionale Schwerpunkte sind Mittel- und Südamerika, Ost- und Südosteuropa sowie Zentral- und Ostasien. Fremdwährungen werden weitgehend abgesichert. Die Ertragserwartung liegt bei diesem Fonds zwischen 4 % und 6 % pro Jahr, wobei die Preis-Schwankungen möglichst gering ausfallen sollen, wie Fondsmanager Martin Cech betont.

Mikrofinanzinstitute versuchen einen Ausweg aus der Armutsfalle in der Dritten Welt zu finden. Menschen, die aus verschiedenen Gründen von herkömmlichen Banken nicht bedient werden, kommen über Mikrofinanz zu Basisfinanzdienstleistungen wie Krediten, Sparbüchern oder Versicherungen. Dadurch werden arme aber wirtschaftlich aktive Menschen zu Kleinunternehmern und können ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Die Lebensqualität von Familien und Arbeitskräften in den Schwellenländern wird dadurch entscheidend erhöht. Diese Initiative fußt auf einer Idee von Muhammad Yunus, der als einer der Begründer des Mikrofinanz-Gedankens gilt. 2006 wurde er gemeinsam mit der von ihm gegründeten Grameen Bank dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Im Mittelpunkt der Anlagepolitik des ESPA VINIS MICROFINANCE steht die globale Vergabe von Kleinkrediten an Einzelpersonen und Kleingruppen in Entwicklungsländern. Weltweit gibt es rund 500 Millionen potentielle Kreditnehmer, darunter mehr als vier Fünftel Frauen. Ihre Lebensqualität lässt sich mit einem Mikrokredit entscheidend verbessern. Die durchschnittliche Höhe eines Mikrokredites beträgt derzeit ca. 600 Euro, der Betrag ist von Region zu Region unterschiedlich: In den CEE-Ländern beläuft sich ein Mikrokredit auf ca. 2.700 Euro, in Asien liegt der Ausleihungsbetrag dagegen zwischen 35 und 70 Euro. Die durchschnittliche Kreditlaufzeit beträgt 18 bis 36 Monate. Mit den Krediten können viele unterschiedliche Geschäftsideen verwirklicht werden. Diese konzentrieren sich hauptsächlich auf die Produktion, die Landwirtschaft und Dienstleistungen. Eine Nähmaschine für die dörfliche Schneiderei, die Anschaffung von Vieh oder die Errichtung von Mobiltelefonie- und Internet-Stützpunkten sind nur einige wenige Beispiele gelungener Mikrofinanz-Projekte. Ohne diese Finanzierungsquelle sind solche Anschaffungen nicht möglich. Alle Mikrokredite haben gemeinsam, dass die Rückzahlungsquote der Schuldner nahezu bei 100 % liegt. Die meisten zahlen pünktlich ihre Raten und sind überglücklich, wenn sie Erfolg verspüren“, betont Cech. Zudem verfügen die Mikrofinanz-Institute über ein engmaschiges Netz an Mitarbeitern, die sich aktiv vor Ort um die Kredit- und Versicherungsnehmer kümmern.

ERSTE-SPARINVEST Vorstandsvorsitzender Heinz Bednar sieht in der Gründung des ESPA VINIS MICROFINANCE eine gelungene Produktentwicklung, um das Problem sozialer Ausgrenzung und Verarmung von der „anderen Seite“ aufzugreifen. Der Kreditnehmer trete nicht als „Almosenempfänger“ auf, sondern bekomme das richtige Werkzeug in die Hand, um seine Zukunft selbst gestalten zu können. „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei das Motto, unter dem diese Art der sozialen Kapitalveranlagung einzustufen sei. „Mikrofinanz-Anlagen nehmen zwar nicht den gleichen Stellenwert wie Aktien und Anleihen ein, sie können aber ein wichtiger Portfolio-Baustein sein, da sie mit herkömmlichen Finanzmarktinstrumenten nicht korrelieren“, betont Bednar.

Der ESPA VINIS MCOROFINANCE wird von den Spezialisten des nachhaltigen Veranlagungs-teams in der ERSTE-SPARINVEST aktiv gemanagt. Dabei soll ein regelmäßiger Meinungs- und Gedankenaustausch mit Investoren und Mitwirkenden gepflegt werden. Ein eigener Investment-Ausschuss, der sich aus Vertretern institutioneller Investoren und Stiftungen sowie Vertretern einzelner Mikrofinanz-Manager zusammensetzt, berät und kontrolliert die Investment-Entscheidungen. Der ESPA VINIS MICROFINANCE wird zunächst primär institutionellen Investoren angeboten, erfahrene Privatanleger können ihn ebenfalls erwerben. Im Gegensatz zu „normalen“ Investmentfonds, die täglich handelbar sind, wird in diesem sogenannten § 20 a Investmentfonds nach dem österreichischen Investmentfondsgesetz nur einmal pro Monat ein handelbarer Rechenwert gebildet.

Wachsendes Interesse für nachhaltige Fonds

Die ERSTE-SPARINVEST ist der bedeutendste Anbieter nachhaltiger Fondsveranlagungen in Österreich und gilt als Vorreiter bei ethischen und nachhaltigen Anlageideen. Unter dem Dach der sechs ESPA VINIS Fonds und der beiden nachhaltigen ESPA WWF-Themenfonds ist aktuell ein Kapitalvolumen von rund 500 Mio. Euro veranlagt. Für die Leistungen des Fondsmanagements wurde die ERSTE-SPARINVEST mehrmals national und international ausgezeichnet, so etwa 2007 mit dem Trigos Nachhaltigkeitspreis (www.trigos.at ). Vor wenigen Wochen hat die internationale Rating-Agentur Feri den ESPA VINIS STOCK GLOBAL zum besten nachhaltigen Aktienfonds gekürt. Das Interesse an nachhaltigen Fonds wächst sowohl bei privaten als auch institutionellen Investoren. Rückenwind bekommt dieser Trend in jüngster Zeit auch von der neuen US-Administration unter Barack Obama. Es wird davon ausgegangen, dass die USA im Bereich alternativer Energieträger, bei der Wasserversorgung und in die umweltfreundliche Abfallwirtschaft Milliardenbeträge investieren werden. „Die Emerging Markets werden diesem Trend folgen“, ist Bednar überzeugt.

ESPA VINIS MICROFINANCE im Überblick

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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