Die positive Seite der Medaille: Die Inflation bleibt in allen drei großen Wirtschaftsräumen (USA, Japan, Europa) durch die erforderliche Sanierung der Staatsfinanzen auf einem niedrigen Niveau. Leitzinserhöhungen in Europa sind aus Sicht der ERSTE-SPARINVEST das ganze Jahr 2011 "kein Thema". Die Weltwirtschaft stützt sich nach wie vor auf die Dynamik in den Schwellenländern: Allen voran China, Indien, Russland und Türkei, werden der Wachstumsmotor bleiben, prognostiziert die ERSTE-SPARINVEST in ihrem Investmentausblick für das zweite Halbjahr.
In Ihrer Anlagestrategie für das 2. Halbjahr favorisiert die ERSTE-SPARINVEST schwerpunktmäßig
- Unternehmensanleihenfonds, vorwiegend im Hochzinsbereich (z.B.: ESPA BOND EUROPE-HIGH YIELD)
- Schwellenländeranleihenfonds bevorzugt in Hartwährung
- Aktiv gemanagte Asset-Allocation Fonds
(z.B: ESPA PORTFOLIO BALANCED 50)
"Der Weg ist holpriger geworden, die Chancen werden selektiver", bringt Heinz Bednar, Vorsitzender der Geschäftsführung der ERSTE-SPARINVEST, die Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten auf den Punkt. Für das zweite Halbjahr erwartet er ein moderates Wachstum der Fondsbranche, wenngleich nicht im Ausmaß des Vorjahres, als die Investoren außergewöhnliche Chancen vorfanden.
ERSTE-SPARINVEST Anleihenfondsleiter Fleischer: Keine Inflationsrisiken in Sicht
Die globalen Wirtschaftsindikatoren seien zwar nach wie vor im Einklang mit dem "zyklischen Aufschwung", der im Frühjahr 2009 begonnen hat. Der Rückgang bei einigen Frühindikatoren deute allerdings auf eine nachlassende Dynamik hin. Zudem erhöhten die zugenommenen Staatenrisiken (vor allem in Europa) und der schwache Arbeitsmarkt die Unsicherheit, erklärt Alexander Fleischer, Anleihenfonds-Leiter bei der ERSTE-SPARINVEST. Diese Faktoren werden auf absehbare Zeit für niedrige Inflationsraten in den USA und in der Europäischen Wirtschaftsunion sorgen.
Aufgrund der anstehenden Konsolidierung der Staatshaushalte in einigen großen Ländern werden die Geldpolitiken der betreffenden Zentralbanken (Fed, BoE, EZB, BoJ) sehr expansiv bleiben. Das gelte vor allem für die EZB, die das Bankensystem kräftig mit Liquidität versorge. Fleischer: "Die EZB wird jetzt sicher nicht das labile Gleichgewicht aus dem Lot bringen, indem sie einen Zinsschritt macht.". Im "Rest" der Welt werden die Leitzinsen früher aber dennoch graduell zurückgeführt.
Der Anleihenmarkt bleibe daher im 2. Halbjahr gut unterstützt. In den letzten Monaten habe die Attraktivität von Hochzins- und Schwellenländeranleihen zugenommen. Die Unsicherheiten über die Länderbonitäten bei hoch verschuldeten Staaten haben zu höheren Risikoprämien geführt, d.h. niedrigeren Kursen von risikobehafteten Wertpapieren und höheren Kursen von kredit-sicheren Staatsanleihen (Deutsche und US-Staatsanleihen). Gleichzeitig sei der Risikoappetit der Investoren gesunken.
Das Fortschreiten der wirtschaftlichen Erholung, wenn auch auf niedrigerem Niveau, die niedrige Inflation in der entwickelten Welt und die expansive Geldpolitik begünstigen Unter-nehmensanleihen im Hochzinsbereich sowie Emerging Markets-Anleihen. Das Wirtschafts-wachstum der Emerging Markets bleibt deutlich über jenem der entwickelten Märkte, auch wenn die Dynamik nachlässt. Die Inflationsrisiken sind zwar gesunken aber nach wie vor höher als in der entwickelten Welt. Damit ist auch das Zinsniveau im Durchschnitt höher. Die Bonität der Emittenten verbessert sich, absolut und im Vergleich zu den entwickelten Märkten, die Emerging Markets (Hart- Lokalwährungs- und Unternehmensanleihen) bleiben attraktiv.
Fondsempfehlung: ESPA BOND EUROPE-HIGH YIELD(AT0000805676)
Der ESPA BOND EUROPE-HIGH YIELD investiert schwerpunktmäßig in Anleihen, die von europäischen Unternehmen in Hartwährungen begeben werden.
Fremdwährungsrisiken werden gegenüber dem Euro permanent und vollständig abgesichert. Das Rating der Emittenten liegt vorrangig im High-Yield-Bereich (Ba und niedriger). Das Portfolio ist breit gestreut, es befinden sich über 100 Einzeltitel im Fonds. Der Fonds überzeugt mit einer Performance von über 18 % in den letzten fünf Jahren.
ERSTE-SPARINVEST Investmentstratege Severin: Das Wachstum kommt primär von den Emerging Markets
Auch auf der Aktienseite liegt die Phantasie primär in den Emerging Markets. "Wenn man auf Sicht der nächsten fünf bis zehn Jahre überdurchschnittlich hohe Erträge erzielen möchte, dann muss man dort investieren", betont Paul Severin, Investmentstratege der ERSTE-SPARINVEST. Kurzfristig seien die Märkte zwar korrekturanfällig, doch langfristig führe kein Weg an ihnen vorbei. Im 1. Halbjahr haben die meisten Aktienindizes negativ abgeschnitten. Dank der überraschenden Dollar-Entwicklung ging sich für einige Indizes (MSCI World: + 3,8 %, MSCI Emerging Markets +9,5 %) trotz der Griechenland-Turbulenzen ein Plus aus.
Aus Sicht der ERSTE-SPARINVEST sind Aktien mit einem geschätzten KGV von 13,1 (Jahr 2010, Basis MSCI World) günstig bewertet. Die Gewinnentwicklung der Unternehmen gestalte sich seit drei Monaten überraschend positiv, die Eigenkapitalrendite sei deutlich im Steigen begriffen, so Severin. Negativ schlage sich derzeit die Markttechnik zu Buche, der langjährige Durchschnitt sei bei vielen lokalen Indizes nach unten durchbrochen worden. Die Konsolidierung könnte während der Sommermonate aufrecht bleiben. Relativ betrachtet sind für die ERSTE-SPARINVEST die europäische Akienmärkte und die Emerging Markets am attraktivsten, auch die Einschätzung für Japan hat sich verbessert. Auf der Branchenebene finden Industrietitel, Konsumwerte und der Pharmasektor Gefallen.
Insgesamt ist die Aktienquote in den von der ERSTE-SPARINVEST verwalteten gemischten Fonds derzeit auf neutralem Niveau. Rohstoffe sollten ihre Aufwärtstrends bei Klarheit über eine konjunkturelle Verbesserung weiter verfolgen.
Fondsempfehlung für Investoren, die Sommerkorrekturen für den Positionsaufbau von Aktien nützen wollen, ist der ESPA PORTFOLIO BALANCED 50 (ISIN AT0000724190). Dabei handelt es sich um einen Absolute Return-Fonds, der zwischen 0-50 % in Aktienfonds, zu 50-100 % in Anleihenfonds und bis zu 10 % in alternativen Investmentstrategien veranlagt ist. Mit einer 5-Jahresperformance von 3 % hat er den scharfen Einbruch während der Finanzkrise gut bewältigt.