Hinweis: Dieser Beitrag ist auch im Blog der Erste Asset Management verfügbar.
Eine Weltbevölkerung die bis 2100 auf 10 Milliarden Menschen wächst und in die Städte strömt. Immer mehr Umweltprobleme durch die Ausbeutung von Rohstoffen und eine Veränderung des Klimas, das sich durch immer häufiger auftretende Wetterextreme bemerkbar macht. Der Ruf nach einem schonenden Umgang von Ressourcen wird immer lauter.
Klimaabkommen von Paris als Auftakt einer neuen Ära?
Das im November des Vorjahres unterzeichnete Klimaabkommen von Paris kann als weltweiter Schulterschluss für nachhaltiges Wirtschaften betrachtet werden. Ungeachtet politischer Initiativen zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung, Wasserknappheit, Treibhausgasen und Erderwärmung setzen innovative Unternehmen Akzente für eine Verbesserung der Situation.
Wir fragen Clemens Klein, Fondsmanager des Umweltaktienfonds ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT: „Auf welche Umwelttechnologien setzt der Fonds?“
Klein: Der ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT deckt eine Reihe von Umweltthemen ab. Die bedeutendsten sind Energieeffizienz, erneuerbare Energie, Wasser, Mobilität, Abfallwirtschaft und Recycling. Alles Bereiche, die langfristig überdurchschnittlich wachsen sollten. In der Forschung gibt es bereits spektakuläre Fortschritte im Bereich Elektroautos, Solarenergie oder bei Batterien. Diese Technologien werden unser Leben grundlegend verändern.
Können Sie Beispiele nennen?
Klein: Bekannte Unternehmen sind sicher Tesla, das mit seinen Elektroautos weltweit für Aufsehen sorgt, oder First Solar, ein international tätiges Unternehmen aus der Photovoltaikbranche mit Sitz in den USA. Manchen Anlegerinnen und Anlegern wird Vestas Wind Systems aus Dänemark bekannt sein. Das Unternehmen ist der größte europäische Hersteller von Windkraftanlagen. Investiert haben wir auch in Aktien der Mayr-Melnhof Gruppe, der weltweit größte Hersteller von gestrichenen Recyclingkarton aus Österreich.
Worauf sollte ein Anleger achten?
Klein: Wachstumsaktien zeichnen sich durch eine hohe Schwankungsfreudigkeit und durch ein hohes Einzeltitelrisiko aus. Tesla Aktien verloren zum Beispiel vom 1.1.2016 bis Mitte Februar um rund 40%, liegen aber per 31.3.2016 nur mehr knapp über 4% unter dem Jahresanfangswert.
Nicht alle Innovationen werden sich am Markt durchsetzen. Dementsprechend ist eine breite Streuung in mehrere Aktien, in unserem Fall sind das derzeit 89 verschiedene Unternehmen, sinnvoll. Man vermeidet damit das Risiko auf das falsche Unternehmen zu setzen, profitiert aber in Summe vom langfristigen Wachstumstrend des gesamten Sektors. Die Vergangenheit lehrt auch, dass Rückschläge immer gute Kaufzeitpunkte waren. Für manche Anlegerinnen und Anleger könnte auch ein Fondsplan, bei dem man regelmäßig investiert interessant sein.
Welche Performanceerwartung haben Sie an den Fonds?
Klein: Kurzfristig wird die Wertentwicklung dieses Fonds stark von den internationalen Aktienbörsen beeinflusst. Dieses Jahr hat besonders schwankungsfreudig begonnen. So gab der Fonds vom 1.1.2016 bis Mitte Februar um rd. 17% nach, ähnlich stark wie die globalen Aktienbörsen, die um 15% korrigierten. Seit den Tiefstständen haben sich die Börsen wieder erholt, konnten das Minus aber noch nicht ganz Wett machen. Umweltaktien zählen aufgrund ihres hohen Absatzpotenzials zu den sogenannten Wachstumsaktien (auch „Growth-Aktien“). Wachstumsaktien zeichnen sich dadurch aus, dass die Kurse in Aufwärtsphasen stärker steigen als die Aktienkurse von traditionellen Unternehmen, in Korrekturphasen aber stärker leiden. Zur Performanceerwartung selbst: auf längere Sicht erwarte ich mir gegenüber globalen Aktien einen Mehrertrag von ca. 2 bis 4 Prozent. Im Vergleich: für globale Aktien rechnen Experten langfristig mit einem durchschnittlichen jährlichen Ertrag von ca. 6 Prozent.