Erste Asset Management: Brasilianische Aktien sind gefragt

Brasilien steckt im Jahr der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro in einer sehr schweren Rezession. Nach einem negativen Wachstum von 2,5% im Vorjahr schrumpft die Wirtschaft heuer um mehr als 3%. Politische Krisen und Korruptionsskandale rund um den Ölkonzern Petrobras haben dem Land stark zugesetzt. Dennoch: unter Anlegern ist das Krisenland derzeit sehr gefragt. Erste Asset Management | 08.08.2016 08:50 Uhr
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Hinweis: Dieser Beitrag ist auch im Blog der Erste Asset Management verfügbar

Bedeutung Brasiliens hat abgenommen

Speziell im Aktienbereich hat Brasilien in den letzten Jahren an Relevanz verloren. Vor wenigen Jahren waren die „BRIC“-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) in aller Investoren-Munde. Misswirtschaft und eine ungünstige Entwicklung an den internationalen Rohstoffbörsen reduzierte das Gewicht Brasiliens …

… im globalen Aktienindex (MSCI World All Countries) auf aktuell nur mehr 1%.

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Seit dem Amtsenthebungsverfahren Mitte Mai 2016 von Präsidentin Dilma Rousseff wurde eine wirtschaftsfreundliche Übergangsregierung unter dem Vize-Präsident Michel Temer bis zu den nächsten Wahlen 2018 eingesetzt. Eine der größten Herausforderungen ist das hohe Haushaltdefizit, das unter der Regierung Rousseff auf etwa zehn Prozent angestiegen ist. Um dieses Defizit zu bändigen, kündigte die neue Regierung mehrere Reformen an, unter anderem eine Reform der defizitären Sozial- und Pensionsversicherung, die den größten Posten im Staatshaushalt darstellt. Des Weiteren soll der Energiesektor für private Investoren geöffnet werden und die Indexierung für Löhne und Sozialleistungen soll aufgehoben werden. Auch die in der Verfassung vorgesehenen Mindestausgaben für Bildung und Gesundheit sollen abgeschafft werden, die Steuern vereinfacht und die Rechtssicherheit für Investoren verbessert werden. Zudem will die Regierung Staatsorgane wie die Flugaufsicht privatisieren, überfällige Infrastrukturmaßnahmen sollen durch „öffentlich-private Partnerschaften“ (PPP) finanziert werden; für Flughäfen, Häfen und Autobahnen will die neue Regierung Konzessionen an Privatfirmen erteilen. Das hört sich in Summe sehr vernünftig an.

Probleme Brasiliens struktureller Natur

Die Probleme Brasiliens sind besonders struktureller Natur. Die hohe Abhängigkeit von seinen Bodenschätzen ist dabei das größte Problem. Trotz aller Diversifizierungsmaßnahmen hängt die Entwicklung des Landes nach wie vor von den internationalen Rohstoffmärkten ab. Nicht alle Sektoren haben derzeit dieselben Schwierigkeiten wie die Öl- und Erzindustrie: So profitiert derzeit die Landwirtschaft und die Zellulose-Branche von den günstigen Wechselkursen.

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Die aktuelle Gewichtung Brasiliens im MSCI Lateinamerika macht etwas mehr als fünfzig Prozent aus und stellt somit den größten Aktienmarkt in Latein- und Südamerika dar. In unserem globalen Schwellenländer-Aktienfonds haben wir Brasilien aufgrund der neuen marktfreundlichen Wirtschaftspolitik und der historisch günstigen Bewertung etwas übergewichtet. Auf Branchenebene setzen wir derzeit auf den Finanzsektor, Immobilienentwickler und auf private Bildungseinrichtungen. Im Energiebereich, speziell bei Petrobras ist Vorsicht geboten. Der hochverschuldete Ölkonzern könnte ein Milliardenloch in den Staatshaushalt reißen. Dem Konzern drohen Entschädigungszahlungen wegen Anlagebetrug. Das halbstaatliche Unternehmen ist dann möglicherweise auf eine staatliche Finanzspritze angewiesen.

Rohstoffpreise und Politik bestimmen Brasiliens nachhaltiges Comeback

Brasiliens Comeback hängt vor allem von der Entwicklung der Rohstoffpreise ab. Ausländische Anleger werden sich so lange nicht klar ist, ob die politische Krise wirklich überwunden ist, mit Investitionen zurück halten.

Gabriela Tinti, Senior Fondsmanagerin Aktien Schwellenländer, Erste Asset Management

Hinweis: Dieser Beitrag ist auch im Blog der Erste Asset Management verfügbar

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