Chinesische Gasversorger erwirtschaften aktuell starke Eigenkapitalrenditen. Ein schwaches Wirtschaftswachstum, niedrige Ölpreise sowie Margendeckelungen durch Marktregulatoren sorgen jedoch derzeit für deutlichen Gegenwind. Das Bestreben der Regierung, die Luftverschmutzung im Land zu reduzieren, und die damit verbundene Förderung von Gas als primären Energielieferanten könnte den Gasversorgern dennoch ausreichend Oberwasser verleihen, weiterhin profitabel zu sein.
„Chinesische Gasversorger liefern aktuell innerhalb des globalen Versorgersektors einige der besten Eigenkapitalrenditen“, sagt Jessica Johnson, Analystin für den Bereich Global Listed Infrastructure Securities bei First State Investments. „Hintergrund ist das Bestreben der chinesischen Regierung, die Luftverschmutzung im Land deutlich zu reduzieren. Bürger und Unternehmen werden dazu angehalten, Gas anderen Brennstoffalternativen vorzuziehen, was sich positiv auf die Nachfrage auswirkt.
Gegenwärtig leidet der industrielle Gasabsatz jedoch unter der schwachen Wirtschaftslage des Landes sowie den niedrigen Ölpreisen. Diesem Gegenwind zum Trotz dürfte die jährliche Absatzmenge für Industriegas anstelle der prognostizierten 20 Prozent pro Jahr jedoch immer noch ordentliche 10 Prozent pro Jahr zulegen. Aus dieser Gemengelage könnten sich Einstiegspotenziale für Investoren ergeben. Anzumerken ist allerdings, dass in einigen Provinzen des Landes Marktregulatoren begonnen haben, die Höhe der Margen für Gasversorger zu deckeln. Sollte diese Entwicklung im ganzen Land stattfinden, könnte dem Sektor ein Ertragsrückgang von bis zu 30 Prozent bevorstehen. Doch selbst wenn die Regierung eine flächendeckende Deckelung der Margen beschließt, dürften unserer Meinung nach die Gasversorger immer noch in der Lage sein, solide Renditen zu erwirtschaften.“