„Das spiegeln auch die Arbeitsmärkte in den USA, Großbritannien, Japan und Deutschland wider, deren Lage weiterhin angespannt ist. Lediglich in Südeuropa sehen wir nach wie vor einen gewissen Nachholbedarf. Des Weiteren haben die niedrigen Rohstoffpreise dazu beigetragen, die Produktionslücke zu schließen und auch die Kerninflation ist niedrig. Auf dieser Basis gehen wir derzeit davon aus, dass diese Entwicklung in 2018 anhalten wird, da die finanziellen Voraussetzungen sowie die fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen unserer Ansicht nach weiter zunehmen werden. Einer der wichtigsten Parameter, die wir genau beobachten werden, ist das Lohnwachstum. Solange Lieferengpässe keinen Aufwärtsdruck auf die Löhne ausüben, dürfte es unserer Meinung nach für die Zentralbanken keinen Anlass geben, ihre Fiskalpolitik zu straffen.
Für die Weltwirtschaft sehen wir in diesem Jahr einige Herausforderungen aufgrund von hohen Bewertungen anfälliger Anlagemärkten. Einige der aus unserer Sicht ‚bekannten Unbekannten‘ sind die Zukunft des nordamerikanischen Freihandelsabkommens und der Welthandelsorganisation, die Wahlen in Italien sowie ein möglicher Konflikt auf der koreanischen Halbinsel. In diesen Bereichen könnten wir uns dazu entscheiden, Schutzstrategien innerhalb des Fonds einzuziehen – insbesondere, weil eine geringe implizite Volatilität die Kosten dieser Strategien über das gesamte Spektrum der Aktien und festverzinslichen Wertpapiere hinweg senkt.
Mit Blick auf die USA hat die restriktivere Geldpolitik noch immer nicht zu höheren Renditen bei Anleihen mit langer Laufzeit geführt – will heißen, die Diskontsätze sind immer noch niedrig. Das hat weitestgehend die Bewertungen einer Reihe von Anlageklassen untermauert. Eine der zentralen Lehren des letzten Jahrzehnts war, dass eine lockere Zentralbankpolitik Risikoaktiva wie Aktien und Kredite unterstützt hat. Wenn Trumps finanzpolitische Pläne, wie etwa die erhöhten Infrastrukturausgaben, sich als inflationär erweisen, könnten die Renditen von US-Anleihen vor dem Hintergrund steigender Laufzeitprämien deutlich steigen – und die Volatilität erhöhen.“
Andrew Harman, Portfoliomanager, First State Investments