Sind Familienunternehmen die bessere Wahl?

Niedriger Verschuldungsgrad, hohes Commitment: Risiko-averse Fondsmanager entdecken Familienunternehmen zunehmend für sich. Zudem konnte eine Studie der madrilenischen "IE Business School" nun herausfinden, dass Portfolios mit Familienunternehmen auch langfristig höhere Renditen bieten können. Research | 21.08.2013 02:00 Uhr
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Im Fokus: Tradition & Profit

Spätestens seit der Finanzkrise 2008 wurde Investoren weltweit bewusst, wie selten Unternehmen mit einer nachhaltigen Geschäfts- beziehungsweise Risikomanagementstrategie geworden sind. Insebsondere Familienunternehmen sind seither stärker in den Blickpunkt der Investoren geraten, da solche Unternehmen eher dazu tendieren, Familientradtion durch eine langfristig und nachhaltig orientierte Unternehmensstragie zu sichern.

"When you have seen your parents work hard to grow a business, you try your best. You have to add value and improve things so you have growth for future generations," bringt es Jose Luis Jimenez Guajardo-Fajardo, CEO von March Gestion, der Vermögensverwaltungsgesellschaft der spanischen "Banca March" auf den Punkt.

Langfristig attraktivere Renditen

Besagte Studie der madrilenischen "IE Business School" zeigt: 1.000 EUR investiert in ein rein aus Familienunternehmen bestehendes Portfolio (gewichtet nach Marktkapitalisierung) innerhalb von 10 Jahren (bis 2010) einen Endwert von 3.533 EUR erreichen. Im Vergleich: Das aus Nicht-Familienunternehmen bestehende Portfolio kam in selbigem Zeitraum auf einen signifikant niedrigeren Wert von 2.241 EUR.

Im Rahmen der Studie wurde ein Unternehmen nur dann als Familienunternehmen gewertet wenn: (i) mindestens 20 Prozent der Anteile in Familien- oder Einzelpersonenbesitz sind und (ii) sich mindestens ein Familienmitglied im Vorstand besagten Unternhemens befindet.

Ergebnis konsistent mit bestehendem Research

Die gefundenen Ergebnisse sind weitesteghend konsistend mit bereits bestehendem Research. So konnte etwa US Akademiker Jim Lee bereits im letzten Jahrzehnt feststellen, dass US-Familienunternehmen einen substantiellen Wachstums- und Profitabilitätsvorteil gegenüber Nicht-Familienunternehmen besitzten: Während US-Familienunternehmen in einer 10-Jahresperiode (bis 2002) durchschnittlich auf ein 14-prozentiges Umsatzwachstum sowie eine 10-prozentige Gewinnmarge kamen, so konnte für Nicht-Familienunternehmen in gleicher Periode lediglich 9-Prozent Umsatzwachstum beziehungsweise 8-Prozent Gewinnmarge festgestellt werden.

Fonds setzt auf Familienunternehmen

Unter anderem aufgrund oben beschriebener Forschungserkentnisse setzen auch Fonds immer mehr auf die (scheinbar) bewiesenen Vorteile der Familienunternehmen. So auch der 2011 gegründete "Family Business Fund" der Banca March, der derzeit über ein Volumen von knapp 31 Millionen EUR verfügt.

Familienunternehmen bergen spezielle Risiken

Auch Investionen in Familienutnernehmen sind alles andere als eine Einbahnstraße und erfordern ein gut strukturierte Beurteilung der hier anfallenden Risiken. So können insbesondere schlecht-durchdachte Nachfolgepläne oder interne Familienstreitigkeiten (etwa aufgrund von anstehenden Kapitalerhöhungen/Verwässerungen) die scheinbaren Wettbewerbsvorteile schnell zunichte machen, was wohl auch erklärt, warum nur 10-15 Prozent der Familienunternehmen  eine Dritte Generation überleben (laut Angaben von Simon Wong, Professor an der Northwestern University, USA). 

Quellen:

IE Business School - Madrid

Reuters

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