Wo sich aktives Management lohnt

Eine Reihe von Studien zeigen: Aktienfonds, die langfristig ihre Benchmark schlagen, befinden sich in der Minderheit. Auf Sicht der letzten 5 bzw. 10 Jahre, liegen nur rund 30 Prozent aller Fonds vor ihren Referenzindizes. Im Jahresvergleich hat sich das Bild aber etwas verbessert, analysiert e-fundresearch.com. Funds | 06.02.2008 06:00 Uhr
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Analysiert man die in Österreich, Deutschland und der Schweiz zum Vertrieb zugelassen Investmentfonds, kommt man zu einem ernüchternden Ergebnis. Auf Sicht der letzten fünf bzw. zehn Jahre schlug nur rund jeder dritte Fonds seinen jeweiligen Referenzindex, und belohnt so den Anleger auf aktives Management – und nicht etwas auf ein reines Index-Produkt – gesetzt zu haben.

Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Anlageregionen ergibt sich jedoch ein weit differenziertes Bild. So landeten auf 5-Jahres Sicht zwar nur ein Fünftel der Japan-Aktienfonds vor Ihrem Marktindex (gemessen am Topix), aber fast 50 Prozent aller globalen Aktienfonds – die einen signifikanten Anteil in den meisten Anleger-Portfolios vereinnahmen – konnten höhere Performance-Zuwächse als der MSCI World aufweisen. Bei US-, Europa- und Asien-Aktienfonds waren es jeweils rund ein Viertel der Produkte, die Mehrwert für den Anleger generieren konnten. Bei globalen Schwellenländer-Produkten entspricht der Oupterformer-Anteil mit 29 Prozent in etwa dem Gesamtdurchschnitt aller Fonds.

Asien-Fonds: Mehr als die Hälfte vor dem Index

Auf 10-Jahres-Sicht bilden die Asien-Aktienfonds mit 51 Prozent (vs. MSCI AC Asia Pacific ex Japan) sowie die globalen Schwellenländer-Fonds mit 43 Prozent (vs. MSCI Emerging Mkts) positive Ergebnis-Ausreißer, doch enttäuschten z.B. Europa-Produkte. In dieser Kategorie konnten überhaupt nur 16 von 133 Produkten den MSCI Europe übertreffen. Bei globalen, US, und Japan-Aktienfonds konnten zwischen 24 und 35 Prozent der Produkte Mehrwert generieren.

Untersucht wurden zum Stichtag 31.12.2007 insgesamt 1.538 Aktienfonds über fünf bzw. 622 Aktienfonds (jeweils die primären Tranchen) über zehn Jahre.

Outperformance nimmt weiter zu

Im Jahresvergleich zu Untersuchungen von e-fundresearch.com ergaben sich jedoch einige signifikante Veränderungen, großteils zum Positiven: Während Ende Dezember 2006 durchschnittlich 29,8 Prozent aller Aktienfonds ihren Referenzindex über den 10-Jahres-Zeitraum schlugen (2004 waren es überhaupt nur 25,3 Prozent) , sind es aktuell bereits 32,4 Prozent. Und auch auf 5-Jahres-Sicht haben sich die Qutperformace-Quoten zu Gunsten der Anleger und Fondsgesellschaften verschoben. Lag der Anteil im Dezember 2004 noch bei 24,2 Prozent ist er bis Ende 2006 auf 25,1 Prozent gestiegen und liegt aktuell auf 28,3 Prozent.

Die größten Verbesserungen im direkten Jahresvergleich zu 2006 gab es bei asiatischen Aktienfonds auf 5- und 10-Jahres-Sicht (aktuell 24 bzw. 51 Prozent Outperformer) sowie bei der sehr beutenden Asset-Klasse der US-Aktienfonds. Gemessen seit 2002 schlagen nämlich 25 Prozent aller 263 Portfolios den S&P 500. Per Jahresende 2006 lag dieser Wert noch bei 17 Prozent.

Herbe Rückschläge mussten jedoch die Manager von japanischen Aktienportfolios relativ zum TOPIX verzeichnen. Über den langfristigen 10 Jahres-Horizont gelang es 29 Prozent der Asset Manager den Benchmark zu übertreffen, was einen signifikanten Rückgang von 15 Prozent im Jahresvergleich zu 2006 bedeutet und weit unter dem bisherigen Beobachtungen von einem Anteil knapp über 40 Prozent liegt. Ein ebensolches Bild zeigt sich auf 5-Jahressicht, wo der Outperformance-Anteil auf Jahressicht erstmals unter die 30 Prozentmarke rutschte.

Das gesamt Spektrum der Outperformance-Quote innerhalb der analysierten Zeiträume reicht aktuell von 12 Prozent (Europa) bis 51 Prozent (Aktien Asien).

Was sind die Gründe?

Hand in Hand mit dem bescheidenen Abschneiden der Fonds, geht u.a. die Passivität vieler Fondsmanager. Denn ein genauerer Blick auf die untersuchten Fonds zeigt eines ganz klar: Aktives Fondsmanagement zahlt sich nur dann aus, wenn es auch wirklich aktiv ist. Es ist aber leider ein Faktum, dass nicht nur passive sondern auch sehr viele aktive Fonds ihren Benchmarks so nah folgen, dass sie den Namen eigentlich nicht verdienen.

Dazu kommen dann auch noch die Kosten für das Fondsmanagement sowie die Verwaltung der Produkt, erst einmal verdient werden müssen, um den Anleger darüber hinausgehende Mehr-Rendite zu erwirtschaften. Und nicht zuletzt sind es die – auf Grund höherer Umschlagshäufigkeit in den Portfolios – steigende Transaktionskosten, die eine wirkliche Outperformance mit Fondsprodukten erschweren.

Fazit

Aktiv gemanagte Fonds, die Ihre Benchmark sowohl über lang- als auch mittelfristig schlagen, befinden sich in der Minderheit. Für den Investor bedeutet dies, dass für Ihn nur das Beste gerade gut genug sein sollte. Er sollte besonders auf Fondsmanager setzen, die sich von der Benchmark abheben und wirklich aktives Managment verfolgen. Dafür winkt dem Anleger jedoch eine Reihe von erstklassigen Fondsprodukten, die die zu Grunde liegenden Aktienmärkte oftmals um mehr als nur ein paar Basispunkte hinter sich lassen.

Alle Daten per 31.12.2007 in Euro
Quelle:  

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