Die Schizophrenie der Finanzmärkte

Größer könnten die Unterschiede in der geldpolitischen Ausgangslage zu Beginn des Jahres 2015 kaum sein: Auf der einen Seite bereitet die US-Notenbank die Finanzmärkte seit Monaten auf die im Jahresverlauf anstehende Leitzinswende vor – die letzte Zinserhöhung liegt immerhin 8 Jahre zurück! Auf der anderen Seite bestehen keine Zweifel mehr, dass die Europäische Zentralbank im Kampf gegen das Deflationsgespenst nun tatsächlich die ultimative Waffe in Stellung bringt. Economics | 14.01.2015 13:35 Uhr
Harald Preißler, Chefvolkswirt und Leiter Anlagemanagement, BANTLEON / ©  BANTLEON AG
Harald Preißler, Chefvolkswirt und Leiter Anlagemanagement, BANTLEON / © BANTLEON AG
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Ein Gastkommentar von Dr. Harald Preißler, Chefvolkswirt und Leiter Anlagemanagement, BANTLEON.

An den Finanzmärkten sorgen die gegenläufigen monetären Stoßrichtungen für enorme Verunsicherung und entsprechende Volatilität. Die Aktienmärkte fürchten bei starken US-Konjunkturdaten eine scharfe Zinswende der Fed und werden daher immer wieder von Panikattacken heimgesucht, so wie nach der Veröffentlichung des jüngsten Arbeitsmarktberichts. Im Schlepptau der US-Märkte geraten jeweils auch die europäischen Börsen gewaltig unter die Räder. Dagegen blicken die Anleihenmärkte mit großer Gelassenheit nach vorn. Die Renditen 30-jähriger US-Bonds sind im Einklang mit ihren deutschen und britischen Pendants kräftig gesunken und befinden sich nur noch einen Wimpernschlag über ihren langjährigen Tiefstständen – Leitzinsangst sieht anders aus. Es wirkt fast so, als würden sich die globalen Anleihenmärkte primär an der EZB orientieren, während sich die weltweiten Aktienmärkte in erster Linie auf die Fed fokussieren.

Wir sehen in dieser Schizophrenie allerdings nur eine Momentaufnahme und keineswegs eine Blaupause für das Kapitalmarktjahr 2015. Im Gegenteil, nach unserer Überzeugung werden sich die Vorzeichen im Jahresverlauf umkehren. Zum einen, weil die US-Anleihenmärkte allenfalls noch eine kosmetische Zinswende eingepreist haben – ein bis zwei Schritte in diesem Jahr, drei weitere in 2016. Hier sehen wir ein konkretes Risiko für eine Neubewertung, in deren Folge die Anleihenrenditen jenseits des Atlantiks einen Satz nach oben machen.

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