Fondsmanager nach Leistung bezahlen

In den USA sind leistungsabhängige Verwaltungsgebühren bei Fonds bereits seit den 80er Jahren im Einsatz - zumeist bei Aktienfonds. Fonds mit Performance Fees erzielen Outperformance und bessere Sharpe Ratios. Wichtige Punkte, die bei der Einführung von Performance Fees beachtet werden sollten. Funds | 10.06.2008 05:30 Uhr
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In einer aktuellen Analyse von Lipper (Thomson Reuter) wird der Einsatz von Performance Fees in den USA beleuchtet.

Obwohl Performance Fees in den USA bereits seit den 80er Jahren gebräuchlich sind, haben sich erst relativ wenig Fondsgesellschaften zur Einführung von Performance Fees entschlossen.

Insgesamt nur drei Prozent der Fonds, die sechs Prozent des gesamten Fondsvermögens in den USA repräsentieren, setzen Performance Fees ein. Die fünf wichtigsten Fondsgesellschaften, die Performance Fees einsetzen (Fidelity, Vanguard, RiverSource, USAA und Janus repräsentieren 398 von 588 Fonds des US Fondsmarktes (747 Mrd. USD) bzw. 96 Prozent jenes Fondsvolumens, für dessen Management Performance Fees berechnet werden.

Performance Fees werden fast ausschließlich nur bei Aktienfonds eingesetzt.

Performance-Analysen in den USA haben ergeben, dass Fonds mit Performance Fees leicht outperformen konnten. Gegenüber der Lipper Peer Group wurde über eine Periode von 10 Jahren eine durchschnittliche Performance Fee von 0,74 Prozent erzielt. Extrem hoch waren Performance Fees zwischen 1998 und 2000, wo sie zeitweise über vier Prozent lagen. Seitdem liegen die durchschnittlichen Performance Fees bei rund 0,31 Prozent p. a.

Fonds mit Performance Fees sind nicht nur (geringfügige) Outperformer, sondern nehmen auch mehr Risiko (zwischen 0,43 Prozent und 0,17 Prozent mehr als Fonds ohne Performance Fee). Gemessen an der Sharpe Ratio, liegen Fonds mit Performance Fees geringfügig besser (5 Jahre: 1,19 vs. 1,17 für Fonds ohne Performance Fee).

Performance Fees werden zumeist über einen Zeitraum von 12 Monaten oder einem roulierenden 36 Monate Zeitraum berechnet.

Zur Berechnung der Performance Fee können unterschiedliche Benchmarks (Vergleichsindizes) verwendet werden. Am häufigsten wird die Leistung der Fondsmanager gegenüber dem S&P500 gemessen.

Performance Fees: wichtige Punkte

Es gibt eine Reihe von wichtigen Aspekten, die beachtet werden sollten, wenn man an die Einführung von Performance Fees denkt. Dabei sollten die Interessen der Anleger, der Fondsmanager und der Fondsgesellschaft berücksichtigt werden.

- Sind potenziell stark schwankende Performance Fee Erträge ein Problem für die Fondsgesellschaft (positive und negative Beiträge für Outperformance oder Underperformance)?

- Werden die höheren Risiken durch höhere Erträge kompensiert?

- Welcher Index sollte zur Performance Messung ausgewählt werden?

- Welche Zeitperiode zur Messung der Leistung des Fondsmanagers sollte definiert werden?

- Wie kann am besten das Ziel einer Outperformance mit dem Ziel eines optimalen Risikomanagements verbunden werden. Fondsmanager sollten keinen Anreiz bekommen, in einzelnen Jahren zu hohe Risiken einzugehen.

- Welche Basis Fee und welche Performance Fee sollte festgesetzt werden? Dabei kann es sowohl Outperformance Fees (positive Beiträge bzw. steigende Einnahmen) als auch Underperformance Fees (negative Beiträge bzw. sinkende Einnahmen).

- Die Einnahmen der Fondsgesellschaft steigen mit dem Wachstum des verwalteten Vermögens - allerdings nur bei guter Performance der Fonds. Performance Fees sind ein Ansporn für die Fondsmanager zur Erzielung von Outperformance und damit steigender Einnahmen durch die Performance Fee. Ab welchem Volumen ist diese Outperformance in Gefahr, weil der Fondsmanager nicht mehr flexibel genug agieren kann? Wann sollte die Fondsgesellschaft den Fonds schliessen und auf steigende Verwaltungsgebühren verzichten und sich dafür auf die Generierung von Performance Fees zu konzentrieren?

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