Die besten Emerging Markets Anleihenfonds

Nach Ansicht von Fondsmanagern sollen die Emerging Markets auch im Konjunkturabschwung durch eine deutliche Outperformance gegenüber den etablierten Märkten liefern. Die weltweite Finanzkrise hat jedoch auch schon die ersten Spuren in den Schwellenländer-Märkten hinterlassen. Funds | 10.11.2008 06:00 Uhr
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Angesichts der unsicheren Zeiten gelte es jetzt bei Anleiheninvestments besondere Vorsicht bei der Länderauswahl walten zu lassen. Zuletzt hatten sich die Spreads von Emerging Markets stark ausgeweitet. Sorgen um eine weltweite Rezession und die Finanzkrise, die auch die Fundamentaldaten der Emerging Markets beeinträchtigen könnten, machten die Runde. Einzelne Länder wie Argentinien, Pakistan, Ungarn und die Ukraine mussten die Hilfe des IWF in Anspruch nehmen. Die Finanzkrise hat sich letztendlich auch im Bankensektor der Schwellenländer bemerkbar gemacht, was Finanzmittel belastet hatte. 

Die besten globalen Emerging Markets Anleihenfonds  

Der beste Emerging Markets Anleihenfonds nach Fünfjahres Sharpe Ratio ist der ZZ1. Mit einer durchschnittlichen Performance von plus 16,31 Prozent p. a über die letzten fünf Jahre weist er die Konkurrenz ganz klar in die Schranken (Peer Group Definition lt. Lipper). Unmittelbar darauf folgt der ING (L) Renta Fund Emerging Markets Debt (LC) mit einer Performance von 4,4 Prozent p. a. über den gleichen Zeitraum. Seit dem Jahresbeginn verzeichnete er eine  Performanceeinbuße von minus 0,8 Prozent – der geringsten im Ranking. Der von Ralph Gasser gemanagte Fonds Julius Baer BF Local Emerging-USD liegt mit einer durchschnittlichen Rendite von 4,18 Prozent unmittelbar dahinter.

Russland: Rohstoffpreise beeinflussen die Leistungsbilanzüberschüsse maßgeblich

Für die Experten von ING Investment Management hatten der Konjunkturabschwung in Europa, Japan und den USA sowie die Rohstoffpreiskorrektur unterschiedliche Auswirkungen in den Emerging Markets. „Besonders stark betroffen vom nachlassenden Wirtschaftswachstum in den entwickelten Märkten, sind vor allem exportabhängige Schwellenländer. Gleichzeitig machten Länder mit negativer Zahlungsbilanz und Erdölabhängigkeit, wie Vietnam und Pakistan, die fallenden Rohstoffpreise zu schaffen“, so Marten-Pieter van Harten, Senior Product Specialist, Fixed Income. Andererseits gebe es noch Märkte wie Russland wo die Rohstoffpreise die Leistungsbilanzüberschüsse maßgeblich beeinflussen, wobei ein Ölpreis unter der Marke von USD 60,- pro barrel für Russland zum Problem wird. 

Die interessanten Emittenten

Zu den attraktivsten Schwellenländern für Anleiheninvestments zählen nach Ansicht von van Harten, jene mit starken Exportüberschüssen in Kombination mit großen Fremdwährungsreserven – sprich die Nettokreditgeber, die ihre Schulden begleichen können. Nicht zu verachten seien auch Länder wie Kolumbien, Peru, Chile und Mexiko, die sich zu interessanten Emittenten entwickelt haben.

„Das Wirtschaftswachstum wird in den nächsten sechs bis zwölf Monaten in allen wichtigen Emerging Markets zurückgehen und sich bei plus 5,5 bis 6 Prozent einpendeln, in den G7 bei plus 0,5 bis 1 Prozent. Die Outperformance der Emerging Markets wird also anhalten“, glaubt Ralph Gasser, Manager des Julius Baer Local Emerging-USD. Positiv sei, dass die Inflationsrate derzeit deutlich zurückgeht. Dazu komme, dass die Haushaltssituation in den wichtigen Schwellenländern gut und der längere Trend zu höheren Rohstoffpreisen trotz der jüngsten Korrektur nach wie vor intakt ist. Bei einer konservativen Ertragsichtweise rechnet Gasser langfristig mit einer Verzinsung von 15 Prozent p. a. über die nächsten drei Jahre.

Länder mit politischem Risiko von vornherein tabu

Gasser und sein Team investieren vorwiegend in Märkten mit hoher laufender Verzinsung, steilen Zinskurven und einem soliden Verzinsungsgrad, wie etwa Mexiko, Brasilien und Ungarn. Grundvoraussetzung ist hier wie da ein ausreichend entwickelter Kapitalmarkt. Länder mit politischem Risiko wie Argentinien sind von vornherein tabu. „Wir betrachten uns als klar aktive Manager und scheuen uns auch nicht davor, einzelne Länder nicht zu berücksichtigen. Selbst dann nicht, wenn sie Teil des Anlageuniversums sind“, erklärt Gasser. Als Beispiel führt er Hongkong an, das zwar im Referenzindex JP Morgan Emerging Local Markets einen Anteil von zehn Prozent ausmacht, im Julius Baer Local Emerging-USD aber nicht berücksichtigt wird. In vielen asiatischen Märkten – mit Ausnahme von Malaysia, Indonesien und den Philippinen – sei ein Engagement nur dann vorstellbar, wenn er und sein Team der Meinung sind, dass die Währungen substanziell aufwerten.

Alle Daten per 24.10.2008
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