Seung Minn, Manager des Allianz RCM US Equity, führt diese Einschätzung auf die besonders attraktiven Bewertungen, das niedrige Zinsniveau sowie auf die für Aktienkäufe zur Verfügung stehende Cashberge zurück. Der Fondsmanager verfolgt derzeit mit besonderer Aufmerksamkeit wie das Kaufprogramm für toxische Wertpapiere einschlägt.
Die Top-10 Nordamerika-Aktienfonds
Das aktuelle e-fundresearch-Ranking nach der 5-Jahres-Performance führt der Janus US Twenty an. In den letzten drei Jahren verzeichnete er eine durchschnittliche jährliche Performance von minus 6,52 Prozent. Weitaus besser schaut die Performance seit Jahresbeginn aus: Mit einem Plus von 18,19 wird er über diesem Zeitraum nur noch von dem PowerShares EQQQ (plus 20,66 Prozent) von Invesco geschlagen. Der Zweitplatzierte Vanguard US Opportunities legte in den ersten Monaten des Jahres eine Performance von plus 14,73 Prozent und -7,66 Prozent und im 3-Jahres-Ranking. Der Drittplatzierte World Express Fds I US Equities brachte Anlegern -4,83 Prozent und seit Beginn des Jahres ein Plus von 7,18 Prozent.
Ausblick derzeit noch unsicher
Der Ausblick der Experten für Nordamerika bleibt unsicher. Tatsache sei, dass die steigenden Arbeitslosenzahlen und die fallenden Immobilienpreise auf dem Konsum drücken. Gleichzeitig ist auch der Ausblick für viele Geldinstitute und Unternehmen unsicher, da die staatlichen Hilfsmaßnahmen noch nicht völlig gegriffen haben. „Wir erwarten die Anzeichen für eine nachhaltige Wirtschaftserholung nicht vor dem Ende des Jahres bzw. Anfang 2010 zu sehen“, so Minn. Der Fondsmanager legt Wert auf die Feststellung, dass sich das Umfeld für Bottom-Up-Stockpicking verbessert hat, da die Korrelation unter Aktien seit dem Höhepunkt 2008 begonnen haben nachzulassen.
Erholung hängt von der Konjunkturentwicklung ab
Grant Bowers, Manager des Franklin U.S. Opportunities, geht davon aus, dass eine längere Phase des moderaten Wachstums eintreten könnte sobald sich die Konjunktur erholt. „Unserer Ansicht nach bieten Zeiten wie diese, in denen sich der Markt auf Unternehmen mit nachhaltigen Cashflow- und Ertragssteigerungen konzentriert, ideale Voraussetzungen für Aktien“, so Bowers. Darüber hinaus wären derzeit manche Aktien führender Unternehmen zu Schnäppchenpreisen zu haben. Setzt wie von vielen erwartet Ende 2009 eine Verbesserung der Wirtschaftsdaten ein, dann würden die Kurse von Wachstumsaktien bis Mitte des Jahres zulegen.
An fundamentalen Faktoren orientieren
Minn beobachtet nach eigenen Angaben derzeit genau ob die staatlichen Maßnahmen für toxische Wertpapiere greifen. Weitere wichtige Faktoren wären die Konsumausgaben und die allgemeine Stimmung. Mit ihnen können Investoren einen Boden an den Märkten erkennen. „Allerdings halten wir weiterhin an unserer Anlagestrategie fest und versuchen unterbewertete Unternehmen zu identifizieren, die sich in einem positiven Wandel befinden“, erklärt Minn. Dementsprechend würde man sich an den dafür gängigen fundamentalen Faktoren orientieren.
Gewichtung bei Franklin Templeton
Ende März waren die Sektoren Informationstechnologie (35%) und Gesundheitswesen (21%) im Portfolio des Franklin U.S. Opportunities am höchsten gewichtet. „Unternehmen aus diesen Sektoren entsprechen unseren Anlagekriterien am besten“, erklärt Bowers. Auch gegenüber der Benchmark sei man in diesen Sektoren übergewichtet, aufgrund der Ansicht, dass viele Unternehmen weiterhin nachhaltiges Wachstum generieren werden. Im nichtzyklischen Konsumgütersektor ist der Fonds dagegen erheblich untergewichtet.
Über- und Untergewichtungen bei Allianz
Im Allianz RCM US Equity sind derzeit Technologiewerte übergewichtet. „Dieser Sektor bietet sehr interessante Gelegenheiten und bietet vor allem viele innovative Unternehmen mit soliden Bilanzen und guten Gewinnchancen“, so Minn. Die größte Position ist hier Apple, die vor allem im ersten Quartal positiv zur Performance beigetragen hat. Untergewichtet sind dagegen Nicht-Basis-Konsumgüter. Das liegt nach Angaben von Minn nicht daran, dass dies ein in makroökonomischer Hinsicht sensibler Sektor ist, sondern an der Tatsache, dass es hier weniger unterbewertete Aktien gibt.
Portfolio bei Invesco
Bis Ende April hat der PowerShares EQQQ den S&P 500 um 17 Prozent outperformt. Thibaud de Cherisey, European ETF Development Invesco PowerShares, führt die gute Performance auf den hohen Anteil an Health Care- und Technologieunternehmen im Referenzindex NASDAQ 100 zurück. Wie Minn hebt er die starken Bilanzen des Technologiesektors (Anteil von 50 % im NASDAQ 100) hervor. „Dazu kommen auch eine hohe Profitabilität und Produktivität aus“, so de Cherisey. Der Health Care Sektor (25 Prozent des Index) würde dagegen durch besonders gute Gewinnaussichten auffallen.
Alle Daten per 01.05.2009 in Euro: