Die Marathonsieger

Welche Fonds haben auf Sicht der letzten zehn Jahre die Nase vorn? Das kommt darauf an: Anhand der reinen Performance glänzen Aktienfonds. Berücksichtigt man dabei das eingegangene Risiko waren Euro-Anleihenfonds am Erfolgreichsten. Nur sechs Prozent aller Fonds liegen seit 1995 im Minus. Funds | 03.06.2005 13:22 Uhr
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Anlegern wird zumeist geraten, langfristig in Fonds zu investieren. Besonders bei Aktienprodukten macht dies aufgrund der höhere Schwankungsbreite im Vergleich zu Renten- bzw. Geldmarktfonds Sinn. Erzielten Aktienfonds langfristig aber auch wirklich die beste risikoadjustierte Rendite?

e-fundresearch nahm sich die Fonds unter die Lupe und untersuchte alle 1.868 per 31.5.2005 in Österreich, Deutschland und der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen Produkte anhand ihrer Sharpe Ratio über die letzten zehn Jahre. 

Bester Aktienfonds erst auf Platz 38

Das Ergebnis war - wie bereits im Vorjahr - eindeutig (die Analyse aus dem Juni 2004 finden Sie hier): Unter allen untersuchten Produkten mit 10-Jahres-Historie haben Euro-Anleihenfonds eindeutig die Nase vorn (siehe Tabelle). Erst auf Platz 38 findet sich der erste Aktienfonds (GAM UK Diversified von Andrew Green), der Fidelity Fonds – European Growth Fund von Graham Clapp belegt immerhin Platz 52.

Unter den besten zehn Fonds finden sich gleich neun europäische Anleihenfonds bzw. als einzige Ausnahme der AXA Aedificandi (Platz 3, Europa Immobilien). Platz eins belegte, zum zweiten Mal nach 2004, Ulrich Katz mit seinem dit-Europazins mit einer Sharpe Ratio von 1,16 bzw. einer Performance von 8,3 Prozent p.a. Dann folgt der Condor-Fonds-Union, welcher allerdings nur in Deutschland zum Vertrieb zugelassen ist. Die besten „Österreicher“ sind Andreas Schuster (Capital Invest Euro Corporate Bond, Platz 25) bzw. Günther Schupp von der ERSTE Sparinvest (Spängler SparTrust M, Platz 35).

78 Prozent mit positiver Sharpe Ratio

Insgesamt haben sich die risikoadjustierten Renditen der Top-Fonds verbessert. Während der Schnitt der annualisierten Sharpe Ratio bei 0,15 liegt, weisen immerhin zehn Fonds einen Wert über eins auf. Im Vorjahr erreichte der beste Fonds gerade einmal 0,86. Zur Erinnerung: Diese von Nobelpreisträger William Sharpe entwickelte Kennzahl, setzt die Nettoertragszahl (Performance minus risikoloser Zinssatz, hier LIBOR Euro 3-Monate) in Relation zur Volatilität. Je mehr Risiko ein Fondsmanager eingeht, desto mehr Nettoertrag sollte er damit generieren. Liegt die Sharpe Ratio zwischen 0 und 1, wurde zwar eine Rendite oberhalb der risikolosen Anlage erzielt, die aber nicht dem damit eingegangenen Risiko entspricht. Wenn nicht einmal die Rendite einer risikolosen Geldmarktanlage erreicht wurde, ist die Sharpe Ratio negativ. Eine negative Sharpe Ratio erzielten aber lediglich 417 von 1868 Fonds, also 22 Prozent (Vorjahr 33 Prozent).

Indien, US Micro Cap und Energie

Ganz anders zeigt sich das Bild ohne Berücksichtigung des eingegangenen Risikos. Anhand der reinen Performanceentwicklung schlugen Aktienfonds das Feld nämlich um Längen. Mit rund 19 Prozent pro Jahr liegt der ACM India Liberalisation von Bhaskar Laxminarayan auf Platz eins, gefolgt vom Deutsche GlobalSpectrum American Micro Cap (18,8 Prozent) und dem Investec GSF Global Energy (18,3 Prozent) von Tim Guiness.

Zwei Produkte, die auch anhand der Sharpe Ratio unter den besten Aktienfonds lagen, sind der GAM UK Diversified bzw. der Fidelity Funds – European Growth). Der besten Anleihenfonds folgt auf Platz 27: Rob Drijkoningen´s ING (L) Renta Fund Emerging Markets Debt erzielte seit 1995 immerhin 14,3 Prozent pro Jahr.

Nur sechs Prozent der Fonds seit 1995 im Minus

Ein interessantes Detail am Rande: 94 Prozent aller Fonds erzielten auf Sicht der letzten zehn Jahre eine positive Performance. Ein deutlicher Beweis dafür, dass ein genügend langer Anlagehorizont bei der Geldanlage immer noch ein effektives Mittel gegen Kursverluste darstellt.

Performancedaten per 31.5.2005 in Euro
Quelle:  

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