Aufholpotential in Skandinavien

Der Nordea 1 – Nordic Equity Fund liegt anhand der risikoadjustierten Rendite seit 2001 auf Platz eins aller Skandinavien-Aktienfonds. Fondsmanager Tommi Saukkoriipi ortet nach den stark durch Hedgefonds ausgelösten Kurseinbrüchen Aufholpotential. Sorgen macht ihm der globale Trend zu mehr Protektionismus. Funds | 10.07.2006 07:31 Uhr
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In den letzten fünf Jahren erzielte der Nordea 1 – Nordic Equity Fund eine annualisierte Rendite von 7,6 Prozent bei einer Volatilität von 19 Prozent. Seine Benchmark, den MSCI Nordic Countries TR Index, übertraf er pro Jahr um 220 Basispunkte, wobei der Index nicht nur eine niedrigere Rendite sondern auch ein höheres Risikoprofil (Volatilität: 24 Prozent) aufwies.

Skandinavien-Aktien: Nordea vor Carlson und DWS

Zudem liegt Fondsmanager Tommi Saukkoriipi mit einer risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) von 0,24 auf Platz eins aller breit gestreuten Skandinavien-Aktienfonds. Erst auf Platz zwei folgt der Carlson Equity Skandinavian (Sharpe Ratio 0,23) vor dem DWS Skandinavien (0,19).

e-fundresearch traf den Finnen kürzlich am Rande seines Wien-Besuches und fragte ihn nach seinem weiteren Ausblick für nordische Aktien:

e-fundresearch: Herr Saukkoriipi, seit Anfang Mai verlor der MSCI Nordic Countries Index 11 Prozent und damit fast doppelt so stark wie der MSCI World Index mit 6 Prozent. Was waren die Gründe?

Tommi Saukkoriipi: Die höher als erwarteten US-Inflationszahlen Anfang Mai waren der Auslöser für eine globale Korrektur. Da die nordischen Börsen aber in den letzten zwei Jahren fast doppelt so hohe Kursgewinne erzielten als der MSCI World, war auch das Korrekturpotenzial größer. Die jüngste Verkaufswelle wurde zudem stark durch Hedgefonds mit beeinflusst, die ihre Long-Positionen glattstellten.

„Verluste waren überzogen“

Ich bin aber der Meinung, dass diese Verluste überzogen waren und kurzfristig Aufholpotential besteht. Denn die Gewinndynamik bleibt erhalten und die Bewertungen der nordischen Aktien ist viel billiger als bei vergleichbaren Titeln aus den USA oder Europa.

Ein weiterer Vorteil ist die niedrige Aufnahme von Fremdkapital nordischer Unternehmen. Laut Zahlen von UBS liegt die durchschnittliche Nettoverschuldung in Relation zum Eigenkapital im nächsten Jahr bei prognostizierten 9,4 Prozent. Zum Vergleich: In Europa sollte der Schnitt bei 27,5 Prozent liegen. Die nordischen Märkte sind gemessen am Enterprise Value deswegen viel billiger als die anderen Märkte Europas und Liquiditätsüberschüsse werden in der Regel für anhaltend solide Dividenden und Aktienrückkäufe verwendet.

Weitere Gründe für ein Skandinavien-Investment

e-fundresearch: Und wie beurteilen Sie mittel- und langfristig die Aussichten für nordische Aktien?

Tommi Saukkoriipi: Sehr gut. Die nordischen Volkswirtschaften sind klein, offen und exportorientiert. Dies hat die Unternehmen gezwungen, sich schon früh international auszurichten, was sie auch im schwierigsten globalen Umfeld wettbewerbsfähig macht. Ein Investment in diese Region bietet Zugang zu weltweit führenden Unternehmen mit starken globalen Marktpositionen, also ein breites Sektorexposure auf engstem geographischem Raum. Weitere Pluspunkte sind: Ein stabiles politisches Umfeld, eine attraktive Bewertung, insbesondere nach dem jüngsten Marktrückgang, aber auch unter Berücksichtigung der soliden Bilanzen, hohe Transparenz und eine Fokussierung auf Shareholder Value.

e-fundresearch: Welche Rolle spielt die regionale Nähe zu den boomenden baltischen Staaten?

Tommi Saukkoriipi: Das ist ein weitere Faktor der für die nordischen Unternehmen spricht. Denn als Tor zu Russland spielten die baltischen Staaten eine wichtige Rolle. Im Nordea 1 – Nordic Equity Fund finden sich allerdings keine Aktien aus diesen Ländern, da das regional eher zu Osteuropa gehört.

Protektionismus als Risikofaktor

e-fundresearch: Welche Risiken besteht auf der anderen Seite für nordische Aktien?

Tommi Saukkoriipi: Skandinavien gilt als einer der Vorreiter der Globalisierung und die lokalen Volkswirtschaften sind klein, offen und exportorientiert. Sollte sich der Trend zu mehr Protektionismus – etwa in Frankreich, den USA oder Südamerika – fortsetzen, wäre das sehr schlecht für die Entwicklung der Region. Wir beobachten diesen Trend deswegen laufend um gegebenenfalls reagieren zu können. 

e-fundresearch: Vielen Dank für das Gespräch!


Alle Daten per 5.7.2006 in Euro
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