Intelligentes gegen tiefe Zinsen

Mit traditionellen Anleihenfonds dürften Anleger aufgrund des Zinstiefs auch zukünftig wenig Freude haben. Produkte, die mit einem moderaten Risiko Zusatzrenditen gegenüber Staatsanleihen erzielen, rücken in den Vordergrund. Auf ein innovatives Konzept baut der KBC Bonds High Interest von Karel De Cuyper. Funds | 13.07.2006 17:34 Uhr
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Was macht einen guten Fondsmanager aus? Für Karel De Cuyper, seit fast zehn Jahren Fondsmanager des KBC Bonds High Interest, sind es vor allem qualitative Faktoren die den Erfolg ausmachen: „Zuallererst muss der Fondsmanager voll und ganz hinter dem Produkt stehen. Dabei sind große Teams eher von Nachteil. Außerdem muss man sich Fehler eingestehen können um die notwendige Flexibilität zu bewahren und weiters keinen allzu großen internen Firmenzwängen ausgesetzt sein. Ein guter Manager braucht einfach ein gewisses Maß an Freiheit für seine Entscheidungen“, fasst er zusammen.

In seinem Fonds versucht der Belgier all das zu berücksichtigen. Mit Erfolg: In den letzten fünf Jahren erzielte der KBC Bonds High Interest eine annualisierte Rendite von 5,4 Prozent bei einer Volatilität von 4,4 Prozent. Globale Staatsanleihen erzielten – gemessen am JP Morgan Global Government Bond Index – nur eine Performance von 0,5 Prozent p.a. bei einem Risiko von 11,7 Prozent.

Wie lautet das Anlageziel?

Mit globalen Renteninvestments in - im Vergleich zum Euro höher verzinste - Fremdwährungen eine risikoadjustierte Outperformance gegenüber deutschen Staatsanleihen zu erzielen. So könnte man das Anlageziel des KBC Bonds High Interest kurz zusammenfassen. Dabei ist es Fondsmanager Karel De Cuyper aber wichtig darauf hinzuweisen, dass „High Interest“ in seinem Fall nicht für „High Yield“ steht. Liegt doch das Mindestrating des Fonds bei relativ konservativen „A-„.

Ursprünglich wurde der 1989 aufgelegte KBC-Fonds als europäisches Konvergenzmandat aufgelegt. Jetzt umfasst er aber auch Währungen anderer Emerging Markets und seit 1997 zeichnet die Luxemburger KBC Conseil-Service für das Management verantwortlich.

Forward Rate Bias: Theorie & Praxis

Anhand eines mehrstufigen Analysesystems entscheiden de Cuyper und das insgesamt achtköpfige Team vor Ort im Fürstentum (mit den Kollegen in Brüssel besteht zudem enger Kontakt) über die genaue Aufteilung der Investments. Dabei greift der Experte u.a. auf finanztheoretische Grundregeln zurück, z.B. den „Forward Rate Bias“. „Denn die Theorie besagt, dass eine Währung mit höheren Nominalrenditen im Vergleich zu einer zweiten Währung mit niedrigeren Zinsen abwertet und zwar im Ausmaß dieser Zinsdifferenz. In der Praxis ist es aber sogar oft der Fall, dass höher verzinste Währungen im Vergleich zu niedriger verzinsten Währungen aufwerten“, beschreibt er das Phänomen.

Allein durch die richtige Anwendung dieses Wissens sei es in Backtest gelungen eine höhere Rendite mit weniger Volatilität zu erzielen als die Benchmark JP Morgan Global Government Bond Index.

Der Entscheidungsprozess im Überblick

Die Gesamtausrichtung des Fonds basiert dann auf einer monatlichen Einschätzung verschiedener Indikatoren, wobei die aktuelle Risikoaversion der Anleger eine wichtige Rolle spielt. Jede Währung wird anschließend nach Spread und Ausblick bewertet. Außerdem kann das Team besondere Bewertungskriterien für neue Märkte hinzufügen, etwa wichtige politische Ereignisse. Das Ergebnis ist eine Asset Allokation nach Regionen, Währungen, Ländern und die Gesamtduration des Portfolios.

GBP, TRY, AUD oder KRW mit guten Aussichten

Derzeit ist der Fonds eher defensiv positioniert: „Seit Januar bereits stehen die Zeichen am Anleihenmarkt eher auf Sturm und wir hatten teilweise eine maximale Cash-Quote von zehn Prozent“, berichtet de Cuyper. Mittlerweile habe sich die Lage jedoch stabilisiert und der KBC Bonds High Interest sei mit einer Euro-Cashquote von fünf Prozent neutraler ausgerichtet.

Bullish ist de Cuyper für das britische Pfund ebenso wie für die türkische Lira („mittelfristig stellen die Korrekturen dort eine Kaufgelegenheit dar“) oder den australischen Dollar. Sein Geheimtipp ist aber der südkoreanische Won: „Das Problem ist dort aber, dass es sehr schwer ist in lokale Staatsanleihen zu investieren“, gibt er jedoch zu bedenken.

Alle Daten per 10.7.2006 in Euro

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