ESPA: Bei den Aktienfonds spielt die Musik

Anleger, die auf der Suche nach erfolgversprechenden Strategien sind, kämen an Aktienfonds nicht vorbei. „Dort spielt die Musik“, so der Leiter des Aktienfondsmanagements der ERSTE SPARINVEST, Harald Egger. Anleihenfonds hielten sich dagegen 2004 viel besser als allgemein erwartet. Markets | 24.09.2004 13:18 Uhr
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Investmentfonds stehen derzeit im Mittelpunkt eines Österreich-weiten Marketing- und Absatzschwerpunktes der Sparkassengruppe. Unter dem Slogan „Best of Fonds – Mehr rausbekommen“ sollen vor allem Personen angesprochen werden, die noch keinen Fonds besitzen und „in kleinen Schritten“ für das Fondssparen gewonnen werden sollen. Laut einer Erhebung von Fessel- und GfK haben Fonds als Anlageform an Beliebtheit gewonnen: Ca. 20 % der österreichischen Bevölkerung zeigt sich an Investmentfonds interessiert. Als Folge der Aktienbaisse der Jahre 2000-2003 war die Beliebtheit von Fonds zwischenzeitlich zurückgegangen. Die ERSTE-SPARINVEST, die in den ersten achten Monaten dieses Jahres ihre Stellung als führender Anbieter von Publikumsfonds ausbauen konnte, sieht einen starke Zunahme von Fondssparplänen. „Die Anleger erkennen dass man mit regelmäßige Zahlungen über einen Fondssparplan einen bequemen finanziellen Polster für später aufbauen kann, betont ERSTE-SPARINVEST-Vorstand Heinz Bednar bei einem Pressegespräch in Wien

„Wir können feststellen, dass Leute in Fonds zu investieren beginnen, die vorher damit gar nicht oder nur kaum zu tun hatten.“ Bei Erste Bank und Sparkassen wurden seit Jahresbeginn 2004 bis 30.Juli knapp 9.000 neue ESPA-Fondssparpläne abgeschlossen. Dies bedeutet eine Steigerung um mehr als 14 % auf insgesamt 94.300 Stück.

Diskussion um Pensionsreform erhöht Vorsorge-Bewusstsein

Als Ursache für den Boom bei Capitalplänen sieht Bednar die Diskussion um drohende Einschnitte bei der staatlichen Rente und damit verbunden die Erkenntnis, dass der gewohnte Lebensstandard nur über eine ergänzende private Vorsorge sichergestellt werden könne. „Fonds sind das ideale Anlage- und Vorsorgeinstrument und auch für kleinere Sparbeträge maßgeschneidert“, so Bednar. Dass Investmentfonds in den kommenden 15 Jahren eine immer größere Rolle bei der Altersvorsorge spielen werden, belegt auch eine Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW): Die alternden Gesellschaften und die dringend erforderlichen Reformen werden in Zukunft einen großen Einfluss auf die Kapitalmärkte ausüben, heißt es in der Studie. Fondssparpläne und die direkte Anlage werden den größten Teil der Altersvorsorge-Portfolios ausmachen.

Fondsvolumen bei ERSTE-SPARINVEST 2004 um 9,1 % gestiegen

Das Gesamtvolumen aller bei der ERSTE-SPARINVEST veranlagten Fondsinvestitionen belief sich per 31. August 2004 auf 20,7 Mrd. Euro (laut OEKB), das bedeutet gegenüber Jahresbeginn 2003 einen Zuwachs von mehr als 1,7 Mrd. Euro oder 9,1 %. In der Gesamtwertung aller Kapitalanlagegesellschaften liegt die ERSTE-SPARINVEST damit auf Platz 2. Bei den Publikumsfonds ist die ERSTE-SPARINVEST mit einem Marktanteil von 20,23 % Marktführer.

Von dem per Ende August verwalteten Fondsvermögen entfielen bei der ERSTE-SPARINVEST laut OeKB 2,3 Mrd. € oder etwa 11,1 % auf Aktienfonds, 14,9 Mrd. € oder 72,0 % auf Rentenfonds, 3,3 Mrd. € (16,2 %) auf gemischte Fonds und 154,2 Mio. Euro (0,7%) auf sogenannte „alternative Fonds“ „In Zeiten wie diesen zählt der Total Return, der absolute Ertrag“, so Bednar. Man möchte möglichst viel Ertrag aus seinem Investment schöpfen, nach unten aber abgesichert sein. Dies erklärt auch den starken Mittelzufluss in die drei neuen ESPA Fonds mit Wertsicherungsziel: ESPA PORTFOLIO TARGET, ESPA PORTFOLIO LIFE CYCLE 19 und ESPA PORTFOLIO CREATIVE verfügen per 31. August bereits über ein Volumen von 181,6 Mio. Euro.

ESPA CASH EURO-PLUS seit September größter Fonds in Österreich

Einen Führungswechsel gab es im Ranking der größten Fonds Österreichs. Der ESPA BOND COMBIRENT, einer der ältesten und viele Jahrzehnte auch größter Fonds Österreichs mit einem Volumen von derzeit rund 1,42 Mrd. Euro, wurde Mitte September vom ESPA CASH EURO-PLUS, einem geldmarktnahen Fonds mit zahlreichen Standard & Poor’s Awards-Auszeichnungen, auf den zweiten Platz verdrängt. Der nunmehrige Spitzenreiter bei den heimischen Fonds hat Gelder in Höhe von rund 1,43 Mrd. Euro investiert.

Bei den Aktienfonds spielt die Musik

Für die weltweiten Aktienmärkte war das Jahr 2004 – mit einigen positiven Ausnahmen wie die Wiener Börse - bis dato ein Nullsummenspiel. „Die Börsen waren durch nervenaufreibende Bewegungen mit Anstiegen und Abschwüngen von 10 % und mehr gekennzeichnet. Kurzfristige Handelsstrategien waren am erfolgreichsten“, so der Leiter des Aktienfondsmanagements, Harald Egger. Von dieser Unsicherheit profitieren vor allem Klein- und Mittelbetriebe, wie sie zB an der Wiener Börse gelistet sind. Investoren hätten Technologie-Titel gemieden und sich auf Branchen mit hoher Profitabilität und stabilem Gewinnwachstum konzentriert.

INDEX

Wertzuwachs 2004 in % auf Euro-Basis         (per 23.9.04)

BUX (Ungarn)

40,4

ATX (Österreich)

31,7

WIG (Polen)

30,1

MEXBOL (Mexiko)

23,3

RTS (Russland)

12,3

VENEZUELA

12,0

JASDAQ (Indonesien)

11,4

IBOV (Brasilien)

  5,2

DOW JONES (Amerika)

- 0,8

NIKKEI (Japan)

  2,2

EuroStoxx 50 (Europa)

-1,0

DAX (Deutschland)

-1,5

BOMBAY (Indien)

-3,6

NASDAQ (amerik. Technologiebörse)

-3,8

Starke Kurszuwächse gab es bisher nur an den Randbörsen. Die großen Börsen befinden sich noch etwa auf dem Stand zu Jahresbeginn.

Vor allem der starke Ölpreis hänge wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Nach den Jahrestiefständen im August setzte mit der Erholung des Ölpreises auch eine deutliche Erholung an den Aktienmärkten ein. Derartige Marktphasen, die vom Pessimismus dominiert sind, waren aber historisch betrachtet ganz gute Einstiegstermine. Die ERSTE-SPARINVEST sieht Aktienengagements positiv und erwartet innerhalb der nächsten zwölf Monate ein Kursplus von 8 %. Aktien sind daher auch in den selbst gemanagten Portfolios der ERSTE-SPARINVEST leicht übergewichtet. „Ein volles Übergewicht würden wir dann wieder eingehen, wenn die mittelfristigen Konsolidierungskanäle noch oben durchbrochen würden“, betont Egger. Anleger sollten den Ölpreis weiter im Auge behalten, wie gerade die jüngste Entwicklung wieder deutlich vor Augen führe.

Anleger, die auf der Suche nach erfolgversprechenden Strategien sind, kämen an Aktienfonds nicht vorbei. „Dort spielt die Musik“, so Egger. Argumente, die für die Börsen sprechen:

+ Aktien sind verglichen mit Anleihen günstig bewertet. Den Gewinnsteigerungen der   Unternehmen stehen heuer noch keine nennenswerten Kursgewinne gegenüber.

+ Eine Abkühlung der Wirtschaft (schwächer als erwartet ausfallende Gewinne) ist  eingepreist, Renditeanstiege an den Zinsmärkten ebenfalls. Die Industrieproduktion steigt, aber nicht in dem anfänglichen hohen Tempo

+ Der Pessimismus hat zugenommen: Viele Fonds sind unterinvestiert

Dieses grundsätzliche positive Bild könnte jedoch getrübt werden durch

- einen weiter stark steigenden Ölpreis
- politische Instabilitäten
- eine länger als erwartet anhaltende wirtschaftliche Abkühlung und einen stärkeren Einbruch bei den Unternehmensgewinnen
- wieder stark steigende Renditen

Welche Regionen bieten Chancen auf mehr Ertrag?

Durch eine Übergewichtung einzelner Regionen können Anleger einen Mehrertrag gegenüber den Marktdurchschnitt erzielen. Die ERSTE-SPARINVEST favorisiert derzeit europäische Aktienmärkte und die Börsen der Emerging Markets. In Europa hätten die Unternehmen bei der Profitabilität gegenüber amerikanischen noch Aufholpotential. Die Wiener Börse nimmt dabei eine besondere Stellung ein und sollte ihre bisherige tolle Performance fortsetzen können.
 
In Amerika werden nach den jüngsten Wirtschaftsdaten – vor allem vom Arbeitsmarkt – keine Impulse für einen Wachstumsschub gesehen. Das Wachstum sollte sich auf dem momentanen (recht hohen) Niveau stabilisieren.

Im asiatischen Raum liege nach den kräftigen Korrekturen ein attraktives Einstiegsniveau vor. „Osteuropa bauen wir ebenfalls leicht auf, da wir glauben, dass die starke Korrektur in Russland abgeschlossen ist.“ Als Wette der ERSTE-SPARINVEST für die nächsten Monate gilt der türkische Aktienmarkt.

Ein aus Sicht der ERSTE-SPARINVEST ideales Aktienfondsportfolio sollte folgendermaßen strukturiert sein:

50 % Globale Investments (zB ESPA SELECT STOCK, ESPA STOCK GLOBAL)
30 % Europa  (zB ESPA STOCK EUROPE-VALUE, ESPA STOCK EUROPE-GROWTH)
20 % Emerging Markets (ESPA BEST OF EMERGING-MARKETS)

Für die übergewichteten Regionen empfiehlt die ERSTE-SPARINVEST zusätzlich den ESPA STOCK VIENNA (Wiener Börse) und den ESPA STOCK EUROPE-EMERGING (Osteuropa, Russland, Türkei)

Anleihenfonds: Streuung bringt Erfolg

Entgegen mancher Prognosen, wonach Rentenfonds 2004 nur „magere“ Erträge genieren sollten, weisen Anleihenfonds im bisherigen Jahresverlauf eine attraktive Wertsteigerung auf. Besonders gut erging es den Anleihen aus den EU-Beitrittsländern, Emerging Markets-Anleihen und hochverzinsten Unternehmensanleihen. In diesen Anleihenfondssegmenten betrug die Performance seit Jahresbeginn zwischen 6 % und 7,5 %. Auch Staatsanleihenfonds weisen bereits ein Kursplus von 3,6 % auf und liegen damit deutlich über Geldmarktniveau (ca. 2 %). Durch Beimischung von osteuropäischen Fremdwährungen in einem europäischen Staatsanleihenportfolio konnte nach knapp 9 Monaten eine Wertsteigerung von 5 % erreicht werden (= ESPA BOND EUROPE).

Inflationsgefahr wird überschätzt, Ertragspotential für Anleihen mit langen Laufzeiten

Der Anleihenfonds-Chefstratege der ERSTE-SPARINVEST sieht die weltweite Konjunkturentwicklung verhalten optimistisch:

In Japan seien die Frühindikatoren auf dem höchsten Stand seit 1991. Die Chancen auf Ende der Rezessions- und Deflationsphase stünden gut.

Auch in den USA gebe es positive Frühindikatoren. Das Wachstumsmomentum bremse sich jedoch ein. Der Anstieg der Kerninflationsrate dürfte vorerst gestoppt sein: „Die amerikanische Notenbank hat daher keinen Grund für aggressive Zinsanhebungen“.

In Euroland wachse die Wirtschaft weiterhin nur langsam. Für Euroland erwarten wir für 2004 unveränderte Leitzinsen von 2 %.

Um mit einem Rentenfondsportfolio den höchst möglichen Ertrag ausschöpfen zu können empfiehlt Brandstötter breit gestreute europäische und globale Anleihenfonds (ESPA BOND EUROPE und ESPA PORTFOLIO BOND) als Basisveranlagung und als Top-Beimischung bevorzugt er für das vierte Quartal osteuropäische Anleihen (ESPA BOND DANUBIA) sowie nachrangige Finanzanleihen mit Renditevorsprung (ESPA BOND PREFERRED). 

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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