Gröschls Mittwochskommentar: 24/2023

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 14.06.2023 12:03 Uhr
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto

Sommer, Sonne, Sonnenschein…. (Fanta4 :-)) schön wenn sich mal alle einig sind, dass alles gut ist und auch so bleiben wird. :-) Die Aktienindizes steigen, die Renditen sind einigermaßen stabil, die Inflation und mithin die Zentralbanken tut/tun das, was gemeinhin erwartet wird und sogar die SPÖ hat einen neuen Vorsitzenden. Was soll da noch schief gehen? Tatsächlich, sieht man von dem nach wie vor ziemlich dicken möglichen Ende auf der linken Seite der Verteilung ab, wirkt wirklich alles so stabil wie schon länger nicht mehr. Der Arbeitsmarkt in den DMs ist gesund, die Lieferkettenproblematiken scheinen sich langsam aber stetig aufzulösen, wir haben mit dem KI-Thema wieder einen singulären Traum, dem wir alle hinterher hecheln können und nebenbei verdauen wir diverse Defaults in diversen nicht so visiblen Bereichen des Marktes so gut, dass kaum einer (außer den den´s aufstellt und die direkt investiert sind ;-)) was davon mitbekommt.

Damit können wir eigentlich für heute schließen. :-) Oder aber wir blicken ein wenig tiefer ins Glaskugerl und schauen, ob wir schon sehen, was da im zweiten Halbjahr auf uns zukommt. Nun, da wir uns erfreulicherweise wahrscheinlich nicht in einem Tunnel befinden, auch wenn wir eher mit dem Röhrenblick vorausschauen, wird´s auch kein Zug sein, der uns da entgegenkommt. Hoffentlich. :-) Womit wir allerdings wohl rechnen müssen, ist, dass es die eine oder andere Weiche geben wird, über die wir drüber müssen. Allen voran wird sich wohl bald herausstellen, dass die Inflation, die bisher ja nahezu bilderbuchmäßig zurückgekommen ist, so die Wirtschaft weiter expandiert und die Zentralbanken tatsächlich anfangen, aufzuhören die Zinsen zu erhöhen, sich auf einem nicht ganz so niedrigen Niveau einpendeln wird.

Das wiederum könnte dazu führen, wenn dann alle Versicherungen etc. ihren Bedarf an langen Bonds gedeckt haben, dass sich die Zinskurve über ´s lange Ende normalisiert. Geschieht das aus einer Position der ökonomischen Stärke wird uns wahrscheinlich nicht allzu viel passieren, übertreibt´s die FED aus dem einen oder anderen Grund, könnte insbesondere der Herbst ein wenig kühler werden. Bisserl einen Schnupfen, der sich ja bisher nur als ein leichtes Kitzln in der Nase andeutet, könnten uns auch die Chinesen anhängen. Trainiert hätten sie das ja die letzten Jahre schon… ;-) Die dortige Ökonomie scheint tatsächlich nicht so recht vom Fleck zu kommen. Man senkt sogar die Zinsen und wird sicher auch vor anderen mehr oder weniger direkten Stimulantien nicht zurückschrecken. Ob das dann aber reichen wird, das Ruder herumzureißen, die Bevölkerung zur Vermehrung zu bewegen und den zunehmend regional denkenden (Geh nicht fort, kauf im Ort… und so ;-)) Westen zu beschwichtigen, darf zumindest kritisch hinterfragt werden…

Der russische Bär, der ja offensichtlich eher eine Wildsau ist, wird zwar ökonomisch wenig neue Aufregung produzieren, aber Richtung Winter, so sich die grundlegende Situation bis dahin nicht fundamental geändert hat, trotzdem den Energiemarkt wieder mehr verunsichern. Das wiederum kratzt zwar die Amis nicht wirklich, aber insbesondere die klimaaktiven Zentraleuropäischen Regionen, die sich nicht entscheiden können, was gut, böse grün oder doch strahlend ist, werden nochmal ganz ordentlich Kopfweh bekommen. Hier kann die demonstrative Einigkeit der Nato und ihrer Luftstreitkräfte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Saat der Zwietracht in Europa nicht nur gesät, sondern schon gut aufgegangen ist. Dass es Crispin und Boris jetzt erwischt, mag für die eine oder andere ein Anfang sein, aber solange Putins Mann in Budapest nicht die Fahnen streicht, wird da kaum Ruhe einkehren.

Im gleichen Fahrwasser finden wir ohne lange suchen zu müssen dann gleich DJ Trump. Auch ihn könnte es nun doch erwischen, zu befürchten steht allerdings, dass er sich nicht so friedlich aus der Affäre ziehen wird wie sein Freund Silvio (RIP). Glauben wir also an das Gute, daran, dass an allen Weichen der Bahnwärter Thiel sein Leben im Griff hat und das Richtige tut, wird sich die Welt auch im zweiten Halbjahr positiv weiterentwickeln. Wenn nicht, dann nicht… :-)

Glück auf!

Florian

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH

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