Fidelity-Chefstratege McCaffery: Märkte schwanken zwischen Widerstandsfähigkeit und Fragilität

Fidelity International | 06.07.2023 16:00 Uhr
Andrew McCaffery, Global Chief Investment Officer, Fidelity International / © e-fundresearch.com / Fidelity International
Andrew McCaffery, Global Chief Investment Officer, Fidelity International / © e-fundresearch.com / Fidelity International

  • Rezession bleibt wahrscheinlichstes Szenario
  • Anleger sollten Risiken abbauen und Chancen in Schwellenländern suchen
  • China-Investoren müssen geduldig bleiben

Aufgrund des anhaltenden Inflationsdrucks bleiben die Zentralbanken restriktiv. Dadurch wird eine ökonomisch „sanfte Landung” immer unwahrscheinlicher - gleichzeitig sind Teile des Marktes immer mehr überkauft. Die Finanzmärkte können sich im Moment nicht entscheiden und oszillieren zwischen Widerstandsfähigkeit und Fragilität. Deswegen sollten Anleger Risiken abbauen und gleichzeitig Chancen in unterbewerteten Bereichen, etwa in den Schwellenländern, suchen. So die Quintessenz des Anlageausblicks von Fidelity International für das dritte Quartal 2023.

Das letzte Jahr stand im Zeichen einer „Polykrise“. Viele Zentralbanken strafften die Zinsen energisch, was eine deutliche Rezession auslösen könnte. Dies hat dazu geführt, dass die Märkte nun zwischen Widerstandsfähigkeit und Fragilität schwanken. Wir sehen immer noch reichlich Liquidität und robuste Arbeitsmärkte auf der einen Seite und die Folgen der strafferen Geldpolitik und eine angespannte Kreditvergabe auf der anderen.

Andrew McCaffery hebt zwei Trends hervor, die die Märkte im 3. Quartal dominieren sollten:

1. Widerstandsfähigkeit jetzt, Fragilität später

Die vielleicht „am meisten antizipierte Rezession der Geschichte" ist noch immer nicht da. Aus der Pandemie ist noch viel Liquidität übrig und auch die Arbeitsmärkte zeigen sich beständig. Insofern greifen die sich veränderten finanziellen Bedingungen noch nicht. Aber: Die Rezession wird kommen. Eine zyklische Rezession, bei der die Arbeitslosigkeit in den USA in den nächsten zwölf Monaten auf etwa fünf Prozent ansteigt, ist das wahrscheinlichste Szenario. Eine sanfte Landung ist unseres Erachtens sehr unwahrscheinlich.

Die Märkte preisen derzeit in manchen Bereichen zu extreme Szenarien ein. Deswegen ist es an der Zeit, dass Anleger proaktiver werden und nach falsch bewerteten Aktien Ausschau halten. Da die USA und Europa bereits starke Kurszuwächse verzeichnet haben, spricht aktuell viel für Schwellenländer.

2. The long game in China

Nach einem fulminanten Start enttäuschte Chinas Aufschwung seit dem Ende der Nullzinspolitik die Anleger. Die Gewinnschätzungen sind auf dem Weg nach unten, die Jugendarbeitslosigkeit nach oben, und die chinesischen Verbraucher haben ihre Kauflust auch noch nicht wiedergefunden.

Das bedeutet nicht, dass der Aufschwung in China vorbei ist. Einerseits überrascht es nicht, dass das Verbrauchervertrauen nach drei Jahren strenger Restriktionen noch gedämpft ist. Andererseits gibt es auch es Positives zu vermelden, darunter die mögliche geldpolitische Unterstützung und das generell freundlichere regulatorische Umfeld. Die Diskrepanz zwischen den Markterwartungen und der tatsächlichen Marktentwicklung hat dazu geführt, dass chinesische Aktien mit einem erheblichen Abschlag gehandelt werden. Das eröffnet Chancen.

Auch wenn es sich so anfühlt, als hätte China zwei Schritte zurück gemacht, könnten nun drei Schritte vorwärts folgen. Das mag sich im Moment nach einer etwas kontroversen Marktsicht anhören, aber aus unserer Sicht ist der Einstiegspunkt attraktiv - nicht zuletzt da sich die Beziehungen zwischen den USA und China zuletzt leicht verbesserten.

In Asien allgemein machen sich verbesserte Governance-Strukturen auf Unternehmensebene bemerkbar - speziell in Japan. Aktienrückkäufe funktionieren besser und die Eigenkapitalrendite der Firmen steht nun stärker im Vordergrund. Strukturell gesehen ist der Markt viel interessanter als in den letzten Jahrzehnten, auch wenn er in diesem Jahr schon sehr gut gelaufen ist. 

Von Andrew McCaffery, Global Chief Investment Officer, Fidelity International

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.