Aufbau widerstandsfähiger europäischer Small-Cap-Portfolios

Phil Macartney, Fondsmanager für European Equities erläutert, wo Anleger an den europäischen Nebenwertemärkten hochwertige, gut kapitalisierte Wachstumsunternehmen finden können. Jupiter Asset Management | 08.11.2023 11:12 Uhr
Phil Macartney, Fondsmanager für European Equities, Jupiter Asset Management / © e-fundresearch.com / Jupiter Asset Management
Phil Macartney, Fondsmanager für European Equities, Jupiter Asset Management / © e-fundresearch.com / Jupiter Asset Management

An den europäischen Aktienmärkten ist es in den letzten zwölf Monaten zwar insgesamt aufwärts gegangen, die Performancestreuung war und ist jedoch groß. Binnenwirtschaftlich orientierte, konsumnahe Sektoren haben von der Erholung des Verbrauchervertrauens in Europa profitiert und vergleichsweise deutliche Zugewinne verzeichnet, während Rohstoffunternehmen und traditionelle Autohersteller aufgrund der Schwäche in China unterdurchschnittlich performt haben. Schaut man noch etwas genauer hin, sieht man, dass Large-Caps besser abgeschnitten haben als Small-Caps, weil die Anleger „Zuflucht“ in höher kapitalisierten Werten gesucht haben.

Die Äußerungen der Unternehmen haben zuletzt anders geklungen als noch vor drei Monaten. Die Auftragseingänge für einige Investitionsgüter sind nicht mehr so hoch wie zuvor, was auf eine Abschwächung des weltweiten Umfelds hindeuten könnte. Eine solche ist zu erwarten, wenn die höheren Zinsen beginnen, Wirkung zu zeigen. Viele Unternehmen haben aber immer noch hohe Auftragsbestände, was über eine fundamentale Abschwächung hinwegtäuschen könnte.

Gleichzeitig halten sich die Inflationssorgen. Europa ist ein Nettoimporteur von Energie. Befürchtungen über die Auswirkungen des Nahostkriegs und die höheren Energiekosten führen daher weiter zu Umschichtungen von Kapital in sicherere Häfen wie die USA und vor allem die Big-Tech-Titel.

In Verbindung mit der hartnäckig hohen Inflation könnte das schwächere globale Wachstum die Anleger in Europa dazu veranlassen, stärker in Verhaltensmuster zu verfallen, wie sie für Rezessionszeiten typisch sind, mit einer Konzentration auf vermeintlich sichere Anlagen und konjunkturresistente Unternehmen.

Für uns steht der Aufbau resilienter Portfolios im Vordergrund. Daher investieren wir in Unternehmen, die unserer Ansicht nach gut aufgestellt sind, um sich in jedem wirtschaftlichen Umfeld zu behaupten. Unsere bisherigen Portfoliounternehmen haben sich bemerkenswert gut gehalten und die Inflationsphase der letzten 18 bis 24 Monate erfolgreich bewältigt. Wie wir es erwartet hatten, haben viele ihre Preissetzungsmacht halten können und im Hochinflationsumfeld keine Margeneinbußen hinnehmen müssen. Falls die Wachstumsdynamik weiter nachlassen sollte, werden Qualitätsmerkmale wie nachhaltige Wettbewerbsvorteile, solide Bilanzen und die Fähigkeit, hohe wiederkehrende Erlöse zu erwirtschaften, noch wichtiger werden.

Unter Bewertungsgesichtspunkten bieten sich am europäischen Markt weiterhin Möglichkeiten, Unternehmen auf einem im weltweiten Vergleich attraktiven Kursniveau zu kaufen. Warum notieren europäische Aktien mit einem derartigen Abschlag? Sorgenfaktoren wie die italienische Staatsverschuldung oder die Frage, ob die Europäische Zentralbank einen geldpolitischen Fehler machen wird, wirken sich auf die Bewertungen aus. Kleinere Unternehmen sind davon überproportional betroffen, da sie häufig mit einer hohen Abhängigkeit von der Binnenwirtschaft und einem erhöhten Risiko aufgrund ihrer Größe in Verbindung gebracht werden. Die Bewertungen kleinerer Unternehmen sind so stark zurückgegangen, dass es keine Prämie mehr für Investitionen in diesen Bereich des Marktes gibt. Als aktive Investoren können wir von attraktiven Anlagemöglichkeiten profitieren, die sich durch Volatilität und Schwächephasen in unserem Anlageuniversum eröffnen. Wir haben im zurückliegenden Jahr mehrere Positionen in hochwertigen Titeln aus dem europäischen Small-Cap-Universum mit einer guten Kapitalausstattung und Alleinstellungsmerkmalen aufgenommen – und werden weiter Ausschau nach mehr derartigen Kandidaten halten.

Wir geben uns keinen Illusionen hin, was die nächsten Monate angeht. Das Umfeld könnte sehr schwierig werden. Wir haben uns aber bemüht, ein Portfolio aufzubauen, das kleinere Unternehmen enthält, die nachhaltige Wachstumsmerkmale aufweisen, Marktführer in ihrem Bereich sind, über eine solide Preissetzungsmacht verfügen und/oder von wiederkehrenden Erlösen profitieren und sich durch eine niedrige Verschuldung und damit keine steigende Zinslast auszeichnen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Portfoliounternehmen dadurch gut aufgestellt sind, um sich über diesen Konjunkturzyklus hinweg erfolgreich weiterzuentwickeln.

Es ist normal, dass die Kurse kleinerer Unternehmen in einer Rezession korrigieren. Nicht alle werden überleben, aber diejenigen, die überleben, werden ihre Marktanteile ausweiten und in ihrer jeweiligen Branche noch stärker Fuß fassen können. Historische Analysen zeigen, dass diese Aktien mit Beginn einer Rezession wieder besser performen – weil die Marktsorgen dann bereits eingepreist sind und von den Nachrichten lediglich bestätigt werden. Der Markt ist ein Abzinsungsmechanismus und wird schon bald beginnen, zyklische Erholungen einzupreisen. Rezessionen dauern in aller Regel neun bis zwölf Monate. Da wir am Beginn einer Rezession stehen könnten, glauben wir, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um ein Investment in hochwertigen europäischen Small-Cap-Aktien in Betracht zu ziehen.

Von Phil Macartney, Fondsmanager für European Equities bei Jupiter Asset Management

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