Jüngste Inflationsdaten deuten auf Zinspause der EZB im September hin

T. Rowe Price | 31.08.2023 15:00 Uhr
Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price / © e-fundresearch.com / T. Rowe Price
Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price / © e-fundresearch.com / T. Rowe Price

In Jackson Hole hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde erneut betont, dass die EZB datengetrieben agieren muss. Diese Botschaft wurde heute von EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabl bekräftigt. Bisher deuten die realwirtschaftlichen Daten für August auf eine Zinspause hin, besonders spricht der starke Rückgang des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor dafür.

Die heute veröffentlichten Inflationsdaten für August bestätigen diese Einschätzung. Die Gesamtinflation ist im August nicht weiter gesunken. Dies ist jedoch auf den Energiepreiseffekt zurückzuführen. Wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde in ihrer Rede in Jackson Hole betonte, ist für die unmittelbare Entscheidung der EZB vor allem die Kerninflation von Bedeutung. Die VPI-Kerninflation in der Eurozone sank von 5,5 im Juli auf 5,3 im August und entsprach damit den Konsenserwartungen. Von Bedeutung ist, dass die Dynamik der von Eurostat gemessenen Dienstleistungsinflation deutlich nachgelassen hat: Die saisonbereinigte Inflationsrate im Dienstleistungssektor sank auf 0,19 % (Juli: 0,6 %). Im Jahresvergleich zeigt sich nun, dass der Juli der Höhepunkt der HVPI-Inflation im Dienstleistungssektor war. Während sich die HVPI-Inflation im Dienstleistungssektor weiterhin auf einem sehr hohen Niveau befindet, zeigen die Daten nun, dass sie sich in die richtige Richtung bewegt. Die Entscheidung der EZB im September wird sehr ausgewogen ausfallen. Die heutige Veröffentlichung der Inflationsdaten hat unserer Meinung nach die Wahrscheinlichkeit einer Zinspause im September auf 60% erhöht. Ich hatte zuvor für eine Zinserhöhung argumentiert, glaube aber, dass die heutigen Daten der EZB einen gewissen Spielraum geben.

Die Diskrepanz zwischen der Politik der EZB und der Federal Reserve wird einen schwächeren Euro zum Jahresende unterstützen. In Jackson Hole hat der US-Notenbankchef Jerome Powell signalisiert, dass die Fed die Zinsen weiter anheben muss, wenn sich die Wirtschaft nicht verlangsamt, da dies das Risiko erhöht, dass die Inflation über dem Ziel der Fed von 2 % bleibt. Im Gegensatz zur starken Wirtschaftsleistung in den USA gibt es in der Eurozone zahlreiche Anzeichen für eine bevorstehende Rezession. Diese unterschiedliche Entwicklung der Realwirtschaft und die Auswirkungen auf die Geldpolitik, insbesondere die Frage, ob die EZB die Leitzinsen auf diesem Niveau halten kann, werden die Märkte wahrscheinlich dazu veranlassen, den Euro gegenüber dem US-Dollar niedriger zu bewerten. Meines Erachtens ist ein EUR/USD-Kurs von 1,05 zum Jahresende aufgrund dieser Unterschiede in der Realwirtschaft und der wahrscheinlichen künftigen Änderungen der Marktmeinungen zur Geldpolitik möglich.

Von Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.