Bank of Japan wird die Flexibilität ihrer Geldpolitik erhöhen

Aadish Kumar, internationaler Ökonom bei T. Rowe Price, kommentiert die geldpolitischen Ausrichtung der Bank of Japan: T. Rowe Price | 12.03.2024 09:08 Uhr
Aadish Kumar, internationaler Ökonom bei T. Rowe Price / © e-fundresearch.com / T. Rowe Price
Aadish Kumar, internationaler Ökonom bei T. Rowe Price / © e-fundresearch.com / T. Rowe Price

Im April wird eine Überarbeitung des geldpolitischen Rahmens erwartet, die einige Änderungen an den bestehenden Instrumenten beinhalten wird. Der neue Handlungsrahmen wird darauf abzielen, die langfristige Tragfähigkeit durch eine Verlangsamung der Bilanzausweitung zu verbessern, die Flexibilität zu erhöhen, um auf positive Inflationsüberraschungen zu reagieren, und die Nebenwirkungen der unkonventionellen Instrumente zu reduzieren. April bleibt mein Basisszenario, da die BoJ mit der Aktualisierung der Inflationsprognosen im April die Möglichkeit haben wird, mehr Vertrauen in die Erreichung ihres Ziels zu vermitteln.

Ich rechne mit einer Anhebung des Leitzinses auf 0% und der Streichung des Verweises auf das YCC-Ziel (Yield Curve Control) aus dem Statement. Um eine gewisse Kontrolle über die Renditen langfristiger japanischer Staatsanleihen (JGB) zu behalten, wird die BoJ wahrscheinlich den Referenzzinssatz für 10-jährige JGB bei 1,0% belassen. Die BoJ wird wahrscheinlich weiterhin flexibel bleiben und ihre Anleihekäufe je nach Renditeschwankungen und Tempo anpassen. Darüber hinaus erwarte ich, dass die BoJ ihre Anleihekäufe in den kommenden Monaten schrittweise reduzieren und ihre Forward Guidance aufgeben wird, um die Flexibilität ihrer Politik zu erhöhen.

Die schwache Konjunktur und die Möglichkeit negativer Überraschungen bei der Inflation stützen mein Basisszenario, dass es nach dem erwarteten Ausstieg aus der Negativzinspolitik (NIRP) in diesem Jahr keine weiteren Zinserhöhungen geben wird. Trotz des strukturellen Lohndrucks bleibt das Wachstum schwach. Der Rückenwind durch den schwachen Yen, die Auswirkungen der Covid-Wiedereröffnung und die Zunahme des Tourismus lässt nach.

Sinkende Realeinkommen haben zu einem schwachen Binnenkonsum geführt, und kleine und mittlere Unternehmen haben Schwierigkeiten, die gestiegenen Kosten weiterzugeben, was zu einem Anstieg der Insolvenzen und Sorgen um die regionalen Banken führt. Obwohl die Löhne steigen, wechseln die Arbeitnehmer nicht in besser bezahlte Jobs, was Zweifel an der Nachhaltigkeit der Lohnerhöhungen aufkommen lässt. Auch die Inflation hat sich in letzter Zeit abgeschwächt, da es im Vergleich zu den Vormonaten weniger positive Inflationsausreißer gibt.

Die BoJ könnte von der FED und der EZB abweichen, wenn die Inflation in Japan von der Binnenwirtschaft getragen wird und die USA und die Eurozone eine weiche Landung hinlegen. Einige Marktbeobachter, die der japanischen Geldpolitik eher kritisch gegenüberstehen, gehen davon aus, dass die Auswirkungen der Shunto-Lohnverhandlungen, der strukturelle Arbeitskräftemangel aufgrund der alternden Bevölkerung und die Erwartung eines Plateaus bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitnehmern in naher Zukunft zu höheren Löhnen führen werden. Das Wachstum dürfte sich auch beleben, wenn sich die Realeinkommen verbessern und die Investitionen steigen. Diese Faktoren werden zu einem inländischen Inflationsdruck beitragen.

Sollte sich das globale Wachstum jedoch schneller als erwartet verschlechtern und die Zentralbanken zu aggressiven Zinssenkungen gezwungen sein, wird allgemein erwartet, dass die BoJ den Leitzins bei 0% belassen wird.

Von Aadish Kumar, internationaler Ökonom bei T. Rowe Price

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