Chinesische A-Shares – eine Option für diversifizierte Portfolios, trotz regulatorischer Hürden

Der chinesische Aktienmarkt teilt sich in zwei Anlageklassen: Während die ‚Offshore‘-Aktien an ausländischen Börsen in Fremdwährungen ausgegeben werden, sind die ‚Onshore‘-Titel an den Börsen auf dem chinesischen Festland gelistet und in Renminbi (A-Shares) oder US-Dollar (B-Shares) aufgelegt. Der Onshore-Markt mit circa 3.600 notierten Unternehmen entspricht einem Dreifachen des Offshore-Angebots. Dennoch sind chinesische Onshore-Aktien in globalen Portfolios weitestgehend unterrepräsentiert. Mit Blick auf den Gewinn pro Aktie, bieten sie jedoch historisch starke Wachstumsraten. First Sentier Investors | 12.02.2019 11:42 Uhr
Martin Lau, Managing Partner, First State Stewart Asia / © First State Investments
Martin Lau, Managing Partner, First State Stewart Asia / © First State Investments
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„Der gesamte chinesische Aktienmarkt enthält aus unserer Sicht viele qualitativ hochwertige Unternehmen und Anlagemöglichkeiten für Investoren, die einen bottom-up Ansatz verfolgen“, sagt Martin Lau, Managing Partner bei First State Stewart Asia. „Chinesische Unternehmen haben bislang ein starkes Gewinnwachstum gezeigt – im Vergleich zu Märkten wie den USA, Europa, Japan und anderen Ländern im asiatisch-pazifischen Raum. Laut Expertenschätzungen liegt das 12-Monats-Gewinnwachstum für den Shanghai Composite bei 13,4 Prozent (UBS Securities, Go-goal, IBES, November 2018) – bei einer Bewertung von einem Kurs-zu-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit dem Faktor 11,9. Insbesondere A-Shares lieferten in den letzten zehn Jahren eine stetige positive Entwicklung beim Gewinn pro Aktie (FactSet). Sie fallen in die Kategorie ‚Onshore‘ und werden von chinesischen Unternehmen mit Sitz auf dem chinesischen Festland, an den Börsen in Shanghai oder Shenzhen in Renminbi herausgegeben und gehandelt. H-Aktien von chinesischen Unternehmen, die ebenfalls auf dem chinesischen Festland sitzen, werden hingegen an der Hongkonger Börse in Hong Kong-Dollar gehandelt und der Offshore-Kategorie zugeordnet. Mit dem zunehmenden Öffnen des chinesischen Finanzmarktes für ausländische Investoren, sehen wir ein steigendes Interesse an A-Shares. Handelsvolumina haben mittlerweile Rekordhöhen erreicht. A-Shares decken mehr Sektoren ab als H-Aktien. Sie sind unserer Ansicht nach somit insgesamt repräsentativer für die chinesische Wirtschaft. Der MSCI hat erst im Jahr 2018 230 A-Shares in seinen Emerging-Markets-Index aufgenommen. FTSE Russell, ein weiterer wichtiger Indexanbieter, gab erst kürzlich an, dass seinen Indizes von Juni 2019 bis März 2020 A-Shares in drei Tranchen hinzugefügt werden sollen. Die prominentere Aufnahme in Indizes bietet Anlegern eine höhere Transparenz und eine bessere Vergleichbarkeit. Des Weiteren unterstreicht diese Entwicklung unserer Ansicht nach die wachsende Bedeutung von A-Shares im globalen Handel. 

Der chinesische A-Share-Markt ist jedoch noch relativ jung. Wie die restliche chinesische Wirtschaft wird er stark von der Regierung beeinflusst. Daher sollten sich Investoren einiger Marktbesonderheiten bewusst sein. Circa 80 Prozent dieses Marktes bestehen aus Kleinaktionären und Tageshändlern. Unserer Einschätzung nach neigen diese dazu, spekulativer und mit einem kürzeren Zeithorizont zu handeln. Dies ist unserer Meinung nach einer der Hauptgründe für die hohe Volatilität von A-Shares. Um dem entgegenzuwirken, unterliegen Aktien, die an den chinesischen Börsen gelistet sind, täglichen Handelsgrenzen. Wenn der Aktienkurs eines Unternehmens die Kursgrenzen von plus oder minus zehn Prozent überschreitet, beziehungsweise unterschreitet, wird der Handel automatisch bis zum nächsten Tag ausgesetzt. Zudem können Unternehmen den Handel ihrer Aktien auch freiwillig einstellen. Dadurch sollen sie Marktschwankungen besser abfangen und Aktienverkäufe ihrer Anleger verhindern können. In Zeiten volatiler Kurse werden darüber hinaus häufig staatseigene Banken und Makler zu einem sogenannten ‚nationalen Dienst‘ aufgerufen – durch diesen staatlich vorgeschriebenen Handel sollen Aktienkurse zusätzlich gestützt werden. Diese Art der Interventionen verzerren jedoch unserer Ansicht nach den Preisfestsetzungsmechanismus am Kapitalmarkt und führen, kurzfristig betrachtet, zu einem ineffizienten Markt. Allerdings sind wir auch der Ansicht, dass sich daraus attraktive Möglichkeiten für aktive Investoren bieten, Alpha zu generieren. Hierbei sind für uns jedoch folgende Aspekte von Bedeutung: ein längerfristiger Anlagehorizont, ein Investitionsansatz, der auf der Analyse von Fundamentaldaten basiert, sowie der Einsatz robuster Bewertungsmodelle, um fehlbewertete Aktien zu ermitteln.“

Martin Lau, Managing Partner, First State Stewart Asia

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