Gebührenlast reduziert Brutto-Performance im Schnitt um 25% | Neuer ESMA-Report kritisiert Fondskosten

„Im Durchschnitt zahlen Privatkunden doppelt so viel wie institutionelle Kunden. Die Auswirkungen variieren je nach Anlageklasse, wobei die Kosten im Durchschnitt 25 % der Bruttoerträge im Zeitraum von 2015 bis 2017 ausmachen.“ | Die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) veröffentlichte vergangene Woche ihren ersten jährlichen statistischen Bericht über die Kosten und die Wertentwicklung von Retail-Investmentprodukten. Research | 15.01.2019 12:01 Uhr
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Der neue ESMA-Report fokussiert sich insbesondere auf die signifikanten Auswirkungen von Gebühren auf die langfristige Performance eines Privatanlegers und kommt dabei zu folgenden Erkenntnissen:

  • Die Gesamtheit der Gebühren für UCITS/OGAW-Fonds reduziert ihre Bruttorendite um durchschnittlich ein Viertel
  • Die Kostenauswirkungen sind dabei sehr stark von Produkttyp, Assetklasse und der Fondsstruktur abhängig
  • Verwaltungsgebühren und andere laufende Kosten machen über 80% der einem Retailinvestor entstehenden Kosten aus, während Ein- und Ausstiegsgebühren einen weniger signifikanten Einfluss haben.
  • Die Markttransparenz ist insbesondere bei AIFs und SVB für Privatkunden, für die praktisch keine aktuellen Daten zu Kosten und Leistung verfügbar sind, eingeschränkt. 

Privatkunden zahlen im Schnitt doppelt so viel wie institutionelle Anleger

Die Daten zeigen, dass die Gesamtkosten eines Fonds für OGAW einen erheblichen Einfluss auf die Wertentwicklung des Fonds haben und sich weitaus stärker auf Kleinanleger auswirken als auf institutionelle Anleger.  Im Durchschnitt zahlen Privatkunden doppelt so viel wie institutionelle Kunden. Die Auswirkungen variieren je nach Anlageklasse, wobei die Kosten im Durchschnitt 25 % der Bruttoerträge im Zeitraum von 2015 bis 2017 ausmachen. Laufende Kosten wie Verwaltungsgebühren machen über 80% der von den Kunden gezahlten Gesamtkosten aus, während Ein- und Ausstiegsgebühren einen geringeren Einfluss haben.

Bezogen auf die Gesamtrendite schneiden passive Aktienfonds laut ESMA-Report in der Gesamtheit stets besser ab als aktive Aktienfonds. Dies liegt laut ESMA vor allem auch daran, dass die Kosten für aktiv verwaltete Aktienfonds deutlich höher sind als für passiv verwaltete Fonds und ETFs. 

Aus Privatkundensicht: Verbesserungswürdige Transparenz von AIFs und SRPs

Darüber hinaus stellt der Bericht erhebliche Unterschiede bei den Kosten und der Gesamtleistung in den einzelnen Mitgliedstaaten fest. Schließlich hebt der Bericht den Mangel an verfügbaren und nutzbaren Kosten- und Leistungsdaten hervor, insbesondere für AIFs und SRPs für Privatkunden, was aus Sicht des Anlegerschutzes ein wichtiges Thema darstellt.

Der ESMA-Report soll den nationalen zuständigen Behörden nützliche Informationen zur Unterstützung der Umsetzung der Kapitalmarktunion liefern und zielt darauf ab, eine stärkere Beteiligung von Kleinanlegern an den Kapitalmärkten zu erleichtern, indem er einheitliche EU-weite Informationen über Kosten und Leistung von Anlageprodukten darstellen möchte.

Den vollständigen ESMA-Report finden interessierte Leser hier als PDF-Dokument.

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